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0052 - Der Teufelsring

0052 - Der Teufelsring

Titel: 0052 - Der Teufelsring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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richtige Richtung zu geben. Auch Zamorra wurde ruhig. Die nassklamme Kleidung störte ihn nicht. Er ignorierte sie einfach. Fest drückte er Nicole an seine Seite. So befand sie sich unter seinem Schutz und unter dem Schutz des Amuletts.
    Da kam der Strahl. Blitzschnell, doch erwartet.
    Er konnte ihnen nichts anhaben. Er prallte ab wie von einer unsichtbaren Energieglocke, die sich über das Schlauchboot gelegt hatte. Das musste Ormuzd’ Kraft sein. Ein Ergebnis der ›Hochzeit mit dem Licht‹.
    Zamorra sah die Veränderung in der zerfließenden, breiigen Masse des Gesichts des Geistwesens. Der Hass war beinahe körperlich spürbar.
    Die ›Rumeli‹ wollte abdrehen, doch wegen der Trägheit des fahrenden Rumpfes gelang das Manöver nicht schnell genug. Zamorra konnte sich am niedrigen Handlauf, der eigentlich mehr der Zierde dienen sollte, als dass er einen Zweck erfüllte, festklammern. Das Schlauchboot wurde mitgerissen.
    Nun trat die Gestalt nach Zamorras Fingern. Die Berührung war schmerzhaft, doch Zamorra achtete nicht darauf. Mit eiserner Energie behielt er den Griff bei. Nur jetzt nicht loslassen. So kurz vor dem Ziel.
    Der Strahl aus dem Todesdiamanten begann zu flackern, verlosch schließlich ganz. Das war der Augenblick, in dem Zamorra sich auf die ›Rumeli‹ hochzog, Nicole an der anderen Hand im Schlepp. Das Schlauchboot rutschte unter ihren Füßen weg, schaukelte nochmals auf einen Wellenkamm hoch und entglitt ihrer Sicht. Sie brauchten es auch nicht mehr.
    Das Geistwesen war zurückgewichen. Nur ein paar Schritte. Zamorra starrte in eine hassverzerrte Fratze, doch er wurde nicht mehr daran gehindert, den Kabinenkreuzer Genc Yedicules zu erklettern.
    Er konnte sogar noch Nicole hinter sich herziehen. Zamorra schützte sie mit seinem Körper.
    Dann wusste er auch, warum die Gestalt von ihm abgelassen hatte. Hinter ihr tauchte das Gesicht Yüsürks auf. Und nicht nur das.
    In seinen Händen schimmerte matt ein Gewehrlauf. Schon krachte der erste Schuss.
    Er ging fehl. Das Boot schwankte zu stark.
    Zamorra reagierte unerwartet. Zu seinen Füßen sah er das Tau aufgerollt, das man brauchte, um das Boot im Hafen an den Stahlbolzen zu befestigen.
    Er warf Nicole das Tauende zu und stieß das Mädchen über Bord, nachdem er gesehen hatte, dass sie das Tau geistesgegenwärtig aufgefangen hatte. Im Wasser war sie sicherer. Es platschte laut.
    Dann warf Zamorra sich zu Boden. Der nächste Schuss fauchte über ihn hinweg ohne Schaden anzurichten. Die Kugel musste das Schemen durchdrungen haben, doch es zeigte keine Wirkung. Das Geschoss war glatt hindurch gefahren.
    Zamorra stürzte vorwärts, bevor der Schütze repetieren konnte.
    Wie eine Decke senkte er sich über Yüsürk herab. Der junge Mann war jedoch stärker, als er vermutet hatte. Er widerstand dem plötzlichen Angriff und ließ sich auch das Gewehr nicht entreißen. Zamorra krachte unsanft auf die Planken. Er wollte sich herumwerfen, doch er kam nicht mehr dazu.
    Er sah nur noch den Gewehrschaft auf sich zurasen. Und dann nichts mehr. Es war ein Gefühl, als würde er in schwarzer Watte versinken, und hörte noch schwach den Knall eines nächsten Schusses…
    ***
    Die Bewusstlosigkeit konnte nur Sekunden gedauert haben. Doch was war in dieser kurzen Zeit alles passiert!
    Als Zamorra stöhnend seine Augen wieder öffnete, lag er auf dem Rücken. Breitbeinig stand das Geistwesen über ihm. Und auch Nicole war an Bord geholt worden. Das Gewehr war verschwunden. Dafür hielt der blasse Yüsürk einen Revolver in der Hand, und der Lauf der Waffe war gegen Nicoles Schläfe gerichtet.
    »Es ist aus, Zamorra«, dröhnte die Stimme des leuchtenden Schemen. »Deine Uhr ist nun endgültig abgelaufen.«
    Zamorra tastete an seine Brust. Das Amulett hatte er noch. Schwer wie ein Bleilot hing es an seinem Hals.
    Warum hatten sie es ihm nicht genommen, während er bewusstlos war?
    Das Geistwesen schien in seinen Gedanken zu lesen wie in einem offenen Buch.
    »Wir können es nicht«, sagte es unaufgefordert. »Wir haben es versucht. Ormuzd hat einen Schutzring darum geschlossen.«
    Erst jetzt sah Zamorra, dass das Silber zu leuchten begonnen hatte, von einem inneren Feuer erhellt. Sternförmig strahlte es aus. »Und ich soll es wohl jetzt abnehmen«, sagte Zamorra und wollte sich erheben. Doch der Fuß des Geistwesens senkte sich auf seinen Bauch und drückte ihn mit ungeheurer Kraft zurück.
    »Genau das wollen wir von dir«, kam hart und endgültig klingend die

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