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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Kraft drückte er Cannons Kehle zu. Der Junge rang verzweifelt nach Luft.
    Seine Augen weiteten sich bestürzt. »Still!«, keuchte Robinson wütend. »Still! Still!«
    Und er schüttelte den Zellengenossen unentwegt, ohne seinen Hals loszulassen.
    Er hätte ihn erwürgt.
    Da flog hinter ihm die Gittertür zur Seite. Zwei kräftige Aufseher stürzten in die Zelle. Sie warfen sich auf den Tollwütigen. Es kostete sie große Mühe, die verkrampften Hände Robinsons von Cannons Hals abzumachen. Sie zerrten ihn zurück. Robinson bäumte sich zwischen ihnen auf. Er trat sie mit den Füßen. Sie schlugen ihn ins Gesicht und zerrten ihn aus der Zelle.
    »Du verdammter Hund!«, schrie Robinson mit lauter Stimme.
    »Lasst mich in Ruhe!«, brüllte er, dass sein Geschrei im ganzen Gefängnistrakt zu hören war. »Lasst mich los. Ich will diesem Blödmann den Hals umdrehen! Lass mich los!«
    Sie schleppten ihn fort. Cannon, halb besinnungslos, rappelte sich zitternd auf.
    »Wann wirst du endlich einsehen, dass Carl Lyman in diesem Gefängnis die Nummer eins ist!«, krächzte er hinter Robinson her.
    Die Aufseher warfen Robinson in eine Zelle, in der er allein war.
    Sie schlossen die Tür. John Robinson flog mit hassglühenden Augen ans Gitter und rüttelte brüllend daran.
    »Lasst mich hier raus! Ich will hier raus! Ich will diesen verfluchten Schweinehund umbringen!«
    Einer der Aufseher trat mit gefletschten Zähnen an das Gitter heran.
    »Mann, Robinson, wenn du jetzt nicht auf der Stelle das Maul hältst, unterhalten wir beide uns mal ganz privat mit dir. Dann sitzt deine Mutter am nächsten Besuchstag einem Fremden gegenüber, das schwör’ ich dir!«
    »Ihr könnt mich kreuzweise!«, fauchte Robinson. »Alle beide. Ich bin ein Freund von Pedro Santana. Versucht mal, mich anzufassen. Versucht’s doch mal. Pedro macht euch fertig. Das Heulen kommt euch, wenn der euch mal auf’m Kieker hat.«
    »Ruhe!«, plärrten die anderen Häftlinge ungehalten.
    »Kann man denn in dem Saustall nicht mal in Ruhe schlafen?«
    »Klappe halten, verflucht noch mal!«
    Sie hämmerten mit harten Gegenständen gegen die Gitter. Der Radau schwoll zu einem Höllenlärm an.
    Leif Cannon zog sich die raue Decke bis ans Kinn. Seine Zähne schlugen hart aufeinander. Sein Hals schmerzte fürchterlich. Robinson war für seinen Jähzorn bekannt. Wenn die Aufseher nicht dazwischengegangen wären, würdest du jetzt schon nicht mehr leben! dachte Cannon benommen.
    Plötzlich irritierte ihn eine Bewegung.
    Mit tellergroßen Augen starrte er zur Zellentür. Ein schwarzer Schatten schob sich von rechts genau vor die Zelle. Und dann schlug das Grauen zu.
    Verdattert starrte er auf die Erscheinung.
    Da stand Lyman!
    Genau, wie er ihn im Traum gesehen hatte. Er trug diese rote Kutte. Von seinem Gesicht war nichts zu sehen, die Kapuze verdeckte es. Nur seine rotglühenden Augen blickten Cannon hasserfüllt an.
    Cannons Körper war mit einemmal von einer rauhen Gänsehaut umhüllt. Sein verstörtes Gesicht bestand plötzlich nur noch aus einem riesigen Mund, und er brüllte gellend in seiner panischen Todesfurcht…
    ***
    Da Robinson nicht wollte, dass sich die Aufseher mit ihm beschäftigten, verstummte er, obwohl der Hass gegen diese beiden überheblichen, aufgeblasenen Typen in ihm fraß. Mühsam presste er die Lippen aufeinander. Mit bleichen Zügen und vibrierenden Nerven versuchte er, sich zu beherrschen.
    Der eine Aufseher sagte: »Für diese Nacht gibt’s vorerst mal Einzelhaft. Und morgen werden wir dich dem Gefängnisdirektor vorführen.«
    »Wollt ihr mich damit schrecken?«, fragte Robinson höhnisch. Er konnte es einfach nicht lassen.
    »Es wird Mittel und Wege geben, dich gefügig zu machen.«
    »Hau endlich ab!«, fauchte Robinson gereizt. »Lass mich in Ruhe. Sieh lieber zu, dass die anderen nicht überschnappen.«
    Die Gefängnisinsassen schrien immer lauter durcheinander. In allen Etagen gab es jetzt wohl keinen einzigen Gefangenen mehr, der bei diesem Mordsspektakel noch schlafen konnte.
    »Du wirst noch ganz klein beigeben, Robinson!«, knurrte der Aufseher feindselig.
    »Meine Sprechstunde ist um, Mann. Darf ich dich jetzt höflich bitten, zu verduften?«
    Der Aufseher zeigte mit Daumen und Zeigefinger ungefähr drei Zentimeter.
    »Morgen bist du so winzig, Robinson! Und zwar mit Hut!«
    »Ab! Ab! Ab mit euch!«, schrie John Robinson heiser. »Pedro Santana reißt euch den Hintern auf, wenn ihr mich schikaniert!«
    Die Aufseher wollten

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