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0053 - Die Geisterhand

0053 - Die Geisterhand

Titel: 0053 - Die Geisterhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurücklegten. Schon tauchten die ersten größeren Wagen auf. Es waren regelrechte Wohnmobile. Teure, rollende Häuser, mit allem Komfort ausgestattet. Und aus einem der Wagen drang das Spiel.
    »Weiter links«, flüsterte Suko.
    Dann standen wir vor der Tür.
    Überlaut kam uns das Klavierspiel vor. Die einzelnen Akkorde dröhnten in meinen Ohren, und ich hatte das Gefühl, sie würden meine Sinne verwirren.
    Ich krampfte meine Hand um das Kreuz.
    Augenblicklich ließ der Druck nach.
    Ein rascher Blick auf Suko zeigte mir, daß das Spiel an ihm auch nicht spurlos vorüberging.
    Jetzt durften wir nicht mehr zögern.
    Ich zog die Beretta.
    »Los!« zischte ich…
    ***
    Jane saß da und wartete. Ihr Gesicht wirkte wie eine lächelnde Maske. Einerseits lauschte sie dem Spiel, andererseits dachte sie an das Töten.
    »Sie kommen!« sagte Scaramanga plötzlich, ohne sein Spiel zu unterbrechen. »Ich höre sie. Es sind zwei. Bist du bereit?«
    »Ja!«
    Dann – eine halbe Minute später. »Sie sind schon an der Tür, Jane!«
    Die Detektivin hob die Pistole.
    Scaramanga spielte weiter.
    »Jetzt!« rief er. »Jetzt treten sie ein!«
    Im nächsten Augenblick flog die Tür auf, krachte gegen die Wand, wurde zurückgeschleudert, und Jane Collins schoß…
    ***
    Ich stieß die Tür auf, sprang die Stufe hoch, die zum Wagen führte, schaute in das Wohnmobil hinein, sah Jane Collins, die eine Waffe in der Hand hielt, bemerkte die Feuerblume vor dem Lauf und hörte dann den Schuß.
    Mit allem hatte ich gerechnet – nur damit nicht.
    Jane Collins schoß auf mich!
    Im Bruchteil einer Sekunde war ich wie gelähmt, konnte keinen klaren Gedanken fassen, wartete auf den Schmerz und spürte dann den heftigen Schlag an der Stirn.
    Es war die zurückschnellende Tür, die mich getroffen hatte. Und sie, man sollte es kaum für möglich halten, hatte auch die Kugel aus der Pistole abgehalten.
    Das Geschoß steckte im Holz.
    Wie ein kurzer, heftiger Blitzstrahl durchzuckte diese Erkenntnis mein Hirn, dann aber handelte ich.
    Das Klavierspiel war mit einem disharmonischen Furioso verstummt. Ich trat wuchtig gegen die Tür, und hechtete dann flach in den Wagen hinein.
    Jane schoß nicht zum zweiten Mal. Sie saß dort wie ein Denkmal. Steif und stumm.
    Sie starrte an mir vorbei.
    Ich hatte soviel Schwung drauf, daß ich nicht abbremsen konnte, gegen Jane prallte, ihren Pistolenarm zur Seite schlug und mit ihr zusammen zurückfiel.
    Beide prallten wir gegen die Wand.
    Erst jetzt erwachte die Detektivin aus ihrer Starre.
    Sie schrie.
    »Du willst den Meister töten! Du willst den Meister töten! Das lasse ich nicht zu, du…«
    Sie war wahnsinnig und erinnerte mich in diesen Augenblicken an eine Furie. Sie versuchte, mir die Fingernägel durchs Gesicht zu ziehen, und nur mit großer Mühe gelang es mir, ihre Hände abzufangen.
    Suko mußte sich inzwischen mit Scaramanga beschäftigen.
    Der Dämon hatte seine Chance sofort erkannt und sich blitzschnell verdoppelt.
    Bevor Suko schießen konnte, standen plötzlich zwei Scaramangas vor ihm.
    Einer griff ihn an.
    Der Geistkörper.
    Angestachelt wurde er von dem Originalkörper. »Ja!« schrie Scaramanga, »gib es ihm. Los, schlag drauf! Der Teufel wartet schon auf ihn!«
    Suko feuerte.
    Überlaut blaffte der Schuß auf, doch die Kugel konnte den ätherischen Körper nicht verletzen.
    Dann legten sich zwei Hände um Sukos Hals.
    Der Chinese wurde zu Boden geschleudert. Wo er auch hingriff, er faßte ins Leere.
    Und Antonio Scaramanga nutzte die Situation aus. Er trat Suko wuchtig auf die Hand, so daß der Chinese gezwungen war, die Waffe fallenzulassen.
    Blitzschnell bückte sich der Dämon und hob sie auf.
    Ich wurde immer noch von Jane Collins attackiert. Und Jane war eine gute Kämpferin. Sie kannte alle Tricks. Ich hatte sie ihr sogar beigebracht. Aber da standen wir im gemeinsamen Lager.
    Mit einem gut gezielten Karateschlag versuchte sie mich außer Gefecht zu setzen. Ich parierte, und im Gegenzug gelang es mir, ihren Arm zu fassen.
    Es tat mir selbst weh, aber es mußte sein, als ich ihren Arm herumhebelte.
    Jane schrie auf. Sie mußte dem Druck mit ihrem Oberkörper folgen.
    Dann stieß ich sie von mir. Sie prallte gegen die Wohnwagenwand und wirbelte sofort wieder herum.
    Ihre Augen waren blutunterlaufen, als sie mich anstarrte.
    »Ich bring dich um!« knurrte sie ganz tief in der Kehle. »Ich bring dich um, du…«
    »Ruhig, Jane, sei ruhig…«
    Da hörte ich Scaramanga schreien. »Jetzt bist

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