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0053 - Die Geisterhand

0053 - Die Geisterhand

Titel: 0053 - Die Geisterhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war zu. Ich rüttelte noch einmal fest an der Klinke, aber die Tür blieb verschlossen.
    Es war ruhig in dieser Straße. Hier gab es keine Kneipen, Lokale und Amüsierschuppen. Die Häuser, die hier noch standen, warteten auf ihren Abbruch.
    Leerstehende Fabrikhallen zeugten von der miesen Konjunktur, in der sich das Land momentan befand.
    Es war ein Trauerspiel.
    Doch es gehörte nicht zu meinen Aufgaben, darüber nachzudenken. Suko hatte den Platz an der Eingangstür verlassen und schlich an einer Brandmauer entlang. Dann blieb er stehen und winkte mir zu.
    Ich ging zu ihm.
    Suko deutete auf eine schmale Pforte. »Ein Seitenausgang.«
    »Offen?«
    Er grinste. »Hätte ich dich sonst gerufen? Bitte. Schönheit geht vor, mein Lieber.«
    »Ha, ha.« Ich drückte auf die Klinke. Quietschend bewegte sie sich nach unten. Ich verzog das Gesicht, weil ich bei dem Geräusch eine Gänsehaut bekam.
    Mit der linken Hand drückte ich die Tür auf, in der rechten hielt ich meine Beretta schußbereit.
    Ich konnte sie wieder wegstecken.
    Ein Hof lag vor uns. Leer, vom Mondlicht beschienen. Hinter mir drückte Suko die Tür wieder ins Schloß. Dann deutete er zu einem Fenster hoch, aber ich hatte den matten Lichtschein bereits bemerkt, der hinter der Scheibe schimmerte.
    »Es ist also doch jemand da«, flüsterte Suko.
    Vor der Scheibe mußte irgendein Vorhang oder Tuch hängen, denn der Schein sah ziemlich gefiltert aus.
    Ich ging ein paar Schritte vor und stieß plötzlich gegen eine Latte oder einen Balken, der auf dem Boden lag. In der Dunkelheit hatte ich ihn nicht gesehen.
    Ich schaute genauer hin.
    Es war ein Spaten.
    Nun spielte ich Sherlock Holmes und dachte nach.
    Ein Spaten lag auf dem Boden. Das kam nicht von ungefähr. Ich bückte mich abermals, schaute mir das Spatenblatt an und stellte fest, daß daran noch frische Erdkrumen klebten.
    Jemand hatte gegraben.
    Oder etwas vergraben?
    »Suchst du was?« fragte mich Suko. Er kam zu mir.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe schon etwas gefunden.« Dabei deutete ich auf den Spaten.
    Suko kratzte sich am Kopf. »Ein Garten ist das ja nicht hier«, meinte er.
    »Nein.« Ich ging weiter. Gegenüber der Eingangstür befand sich die Westseite des Theaters. Bis zum Dach waren es zwei Stockwerke.
    Plötzlich sanken meine Füße etwas ein.
    Sofort blieb ich stehen.
    Mit der Bleistiftlampe leuchtete ich die Stelle ab.
    Frisch umgegraben.
    »Da ist es ja schon«, sagte ich und winkte Suko herbei. Er hielt den Spaten in der Hand.
    »Schau mal nach«, sagte er.
    Ich nahm den Spaten und fing an zu graben, während Suko seitlich neben mir stand und das Fenster im Auge behielt. Es fehlte uns noch, daß wir jetzt entdeckt wurden.
    Niemand zeigte sich.
    Hastig stieß ich das Blatt in die Erde und spürte schon sehr rasch geringen Widerstand.
    Ich schluckte, denn mir war auf einmal klar, was dort vergraben lag. Vorsichtig grub ich weiter, und dann sah ich die helle Haut einer Hand schimmern.
    Es war eine schmale Frauenhand.
    »Denkst du das gleiche wie ich?« raunte mir Suko ins Ohr.
    »Ja, da liegt Mrs. Linkerton.«
    Wir legten den Kopf frei. Peter Linkerton hatte uns zwar kein Bild seiner Gattin gezeigt, doch ich war überzeugt, daß die Tote seine Frau war.
    Die Augen waren noch weit aufgerissen. Das Entsetzen, das sie in den letzten Augenblicken ihres Lebens empfunden hatte, zeichnete noch ihre Züge.
    »Jetzt bin ich nur gespannt, welch eine Erklärung wir bekommen«, sagte ich und deutete dabei auf das erleuchtete Fenster.
    »Falls jemand da ist.«
    »Das hoffe ich doch.«
    Wir suchten und fanden auch eine Tür, durch die wir ins Innere des Theaters gelangten.
    Es war grabesstill.
    Nur hin und wieder knackte irgendwo etwas. Manchmal hörte ich auch das Tappen zahlreicher kleiner Füße.
    Hier mußten irgendwo Mäuse sein.
    Auf Zehenspitzen bewegten wir uns voran. Im Strahl meiner Lampe tanzten Millionen von Staubpartikeln. Der typische Bühnengeruch drang in unsere Nasen. Eine Mischung aus Schweiß, Puder und abgestandener, verbrauchter Luft.
    Wir schlichen an vergilbten Kulissen vorbei und sahen den Wegweiser an der Wand, der zur Bühne zeigte.
    Da wollten wir nicht hin.
    Die entgegengesetzte Richtung schien uns die richtige zu sein. Wir täuschten uns nicht und standen schon bald vor einer Steintreppe, die nach oben führte.
    Ich nickte Suko zu.
    Langsam ging ich voran. Wieder hielt ich meine mit Silberkugeln geweihte Beretta in der Hand.
    Stufe für Stufe nahmen wir und

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