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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Sie haben keine Ahnung, was für eine Katastrophe Sie ausgelöst haben.«
    »Herrgott noch mal, wie lange muß ich mir das denn noch anhören?« brauste der Manager auf. »Es gibt keine Vampire. Höchstens im Kino. Zubin Zagarro ist doch nichts weiter als ein läppisches Märchen, mit dem man heutzutage nicht einmal mehr kleine Kinder erschrecken kann. In welcher Zeit leben wir, mein Lieber. Das Mittelalter liegt weit hinter uns. Damals waren die Menschen noch so einfältig, um an solche Geschichten zu glauben, aber das sollte es heutzutage nicht mehr geben.«
    »Es ist keine Schauergeschichte. Sie werden es erleben«, sagte Ed Melville.
    »Na schön, ich wollte immer schon mal die Bekanntschaft eines Vampirs machen.«
    Der Bootsbesitzer stierte in sein Glas und sagte mit tonloser Stimme: »Die Nächte des Grauens brechen nun an!«
    ***
    Die Bar war groß und lag am Strand. Ihr Inhaber Terence Robards war ein geschäftstüchtiger Mann. Er ließ sich immer wieder etwas Neues einfallen, um sein Lokal vollzukriegen. Diesmal war es der Sängerwettstreit von Fort Lauderdale, der in Robards’ »Pretty Flamingo«-Bar abgehalten werden sollte. Das Publikumsinteresse war groß. Sämtliche Tische waren bereits vorbestellt. Es gab keine Eintrittskarte mehr. Terence Robards hoffte auf gute Einnahmen.
    Dennoch konnte Robards nicht froh sein.
    Denn er hatte Ärger mit einem gefährlichen Rackett.
    Die beiden Lederwestentypen, die soeben in seinem Büro aufgekreuzt waren, machten verdammt finstere Gesichter. Es glitzerte böse in ihren gemeinen Augen.
    Al Converse schob seinen Kaugummi mit der Zunge von links nach rechts. Auf seinem schwarzen Haar glänzte kiloweise Pomade. Er stützte sich mit beiden Fäusten auf den Schreibtisch, hinter dem Terence Robards mit klopfendem Herzen saß. Robards hatte graue Schläfen. Er war eine elegante Erscheinung, trug einen dreiteiligen Anzug, und das Stecktuch hatte dasselbe Design wie seine Krawatte.
    Robards haßte Gewalt – und er hatte Angst vor Schmerzen.
    Keck blickte ihm Al Converse in die Augen. »Sie wissen, aus welchem Grund wir hier sind, Robards. Unser Boß ist sauer. Sie haben die Schutzgebühr für diesen Monat noch nicht bezahlt. Der Monat ist bereits dreieinhalb Wochen alt. Sie sind überfällig.«
    »Ich weiß«, sagt Terence Robards gepreßt. »Aber…«
    Al Converse unterbrach den Barbesitzer mit einer herrischen Handbewegung. »Da gibt es kein Aber, Bester. Sie wissen, wie wir mit säumigen Zahlern verfahren. Der Boß ist nicht bereit, in Ihrem Fall eine Ausnahme zu machen!«
    Converse schnippte mit dem Finger.
    Daraufhin setzte sich sein Begleiter, der bullige Wyatt Pistilli, in Bewegung.
    Pistilli hatte den Nacken eines Stiers und die Augen eines gereizten Bluthundes. Er rollte die muskulösen Schultern.
    Terence Robards schnellte hoch.
    Seine Hand flog zur obersten Schreibtischlade, in der er eine Walther-Pistole aufbewahrte.
    »Wenn Sie das tun, leg’ ich Sie um!« sagte Al Converse schneidend.
    Terence Robards warf ihm einen gehetzten Blick zu. Es grenzte an Zauberei: der Gangster hatte plötzlich einen Colt Peacemaker in der Faust. Der lange Lauf des Revolvers wies präzise auf Robards’ Brust.
    Wyatt Pistilli ging mit schweren Schritten um den Schreibtisch herum. Terence sah den bulligen Kerl auf sich zukommen. Er verglich ihn mit einem Panzer, der ihn gleich überrollen würde. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde hoch oben im Hals schlagen.
    Pistilli packte ihn an den Rockaufschlägen.
    »Warten Sie!« rief Robards. »Das… das muß sich doch auch anders regeln lassen!«
    »Sie hatten dreieinhalb Wochen Zeit, die Sache zu bereinigen!« sagt Al Converse frostig. »Sie haben Ihre Chance nicht genutzt. Der Boß möchte, daß das nicht mehr vorkommt!« Converse nickte seinem Komplicen zu.
    Und dieser begann mit seiner »Arbeit«. Pistilli benötigte nur fünf Minuten. Dann lag Terence Robards auf dem Boden und hatte nicht mehr die Kraft, sich zu erheben.
    »Setz ihn auf den Stuhl«, verlangte Al Converse.
    Wyatt Pistilli riß den Barbesitzer hoch und ließ ihn auf den Schreibtischstuhl fallen.
    »Ist jetzt alles klar?« fragte Converse.
    Terence Robards hätte ihn am liebsten zum Teufel gewünscht, aber er hatte nicht den Mut, das auszusprechen.
    »Wann kriegen wir das Geld?« wollte Converse wissen.
    »Übermorgen.«
    »Zu spät. Der Boß will nur bis morgen warten. Du hast vierundzwanzig Stunden Zeit. Keine Minute länger!«
    »Ich kann das Geld nicht

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