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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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auftreiben. Das ist unmöglich. Die Vorbereitungen für den morgigen Sängerwettbewerb haben mich ein Vermögen gekostet. Ich mußte Reklame machen. Das hat meine gesamten Reserven verbraucht.«
    »Hör mal, du Hanswurst, es kümmert uns einen Dreck, wie du wirtschaftest, wie du dir deine Moneten einteilst und sie ausgibst – solange du das Geld, das uns zusteht, nicht aufbrauchst.«
    »Morgen bin ich wieder flüssig.«
    »Und übermorgen kommst du uns mit einer anderen Ausrede. Nein, mein Lieber. Wenn du willst, daß der Sängerwettstreit ohne Zwischenfall über die Bühne geht, dann mußt du blechen. Und zwar bevor die Veranstaltung anläuft.«
    »Aber…«
    »Spar dir deine Worte, Robards! Wir sehen uns morgen wieder. Vor der Veranstaltung. Wir werden sehen, ob du den Zaster dann hast oder nicht. Wenn du ihn nicht hast, dann gute Nacht, schöne Bar. Dann kennst du deinen Schuppen in einer halben Stunde nicht wieder. Kleinholz und Scherben ist dann alles, was von der herrlichen Pracht übrigbleibt.«
    Wieder schnippte Al Converse mit dem Finger.
    Dann verließen die beiden Gangster Terence Robards’ Büro.
    Sie traten durch einen schmalen Hinterausgang auf die Straße. Es war finster. Die Straße war schmal. Es gab keine Beleuchtung.
    »Was meinst du, wird er blechen?« fragte Wyatt Pistilli.
    Al Converse nickte zuversichtlich. »Er wird.«
    Plötzlich blieb Pistilli stehen. Eine hochgewachsene Gestalt war ihm aufgefallen. Ein Mann. Reglos stand er in der Dunkelheit. Seine Augen waren auf die beiden Lederwestenträger gerichtet.
    »Sag mal, will der was von uns?« raunte Pistilli seinem Komplizen zu.
    Al Converse hatte soeben den Pontiac erreicht, mit dem sie vor zwanzig Minuten eingetroffen waren. Er wollte den Schlüssel ins Schloß schieben, unterließ es aber und richtete sich grimmig auf.
    »Dem machen wir jetzt mal Beine!« knurrte Converse.
    Gemeinsam mit Wyatt Pistilli ging er auf den Mann zu. Der Kerl regte sich nicht.
    »Steht da wie ne Schaufensterpuppe«, sagte Pistilli.
    Zwei Yard vor dem Fremden blieben die Gangster stehen. Sie bauten sich so auf, daß darüber kein Zweifel bestand, daß sie bei der geringsten Veranlassung handgreiflich werden würden.
    »Sag mal, was stehst’n hier so herum, wie bestellt und nicht abgeholt?« fragte Al Converse.
    Der Mann sagte nichts.
    »Auch noch taub!« stellte Converse fest. »Mann, es wäre besser für dich, wenn du dich verdrücken würdest. Hier gibt’s absolut nichts zu gaffen, kapiert? Also los, mach ne Fliege, bevor wir ungemütlich werden und dich auseinandernehmen.«
    Der Fremde war nicht einzuschüchtern. Furchtlos blickte er die beiden Gangster an.
    »Der hat anscheinend tatsächlich was mit den Ohren!« sagt Pistilli. »Vielleicht versteht er mich, wenn ich mit meiner Faust rede.«
    »Setzt euch in euren Wagen und verschwindet!« sagt plötzlich der Hochgewachsene mit einer dumpfen, hohl klingenden Grabesstimme.
    Al Converses Gesicht lief rot an. »Hast du das gehört, Wyatt. Die Witzfigur riskiert auch noch die große Lippe.«
    »Ich kann’s ihm ja besorgen, damit er begreift, wen er vor sich hat!« sagte Wyatt Pistilli und begann zu tänzeln.
    »Ich sage es euch zum letztenmal: verschwindet!« herrschte der blasse Mann die Gangster an. Es blitzte gefährlich in seinen dunklen Augen.
    Aber Pistilli und Converse waren davon überzeugt, daß sie dem Fremden nicht nur gewachsen, sondern haushoch überlegen waren. Sie dachten nicht daran, das Feld zu räumen. Nicht, bevor dieser Kerl was auf sein freches Maul bekommen hatte. So durfte niemand mit ihnen reden. Sie waren nicht gewillt, sich einen solchen Ton gefallen zu lassen.
    Wyatt Pistilli setzte viel Dampf hinter seinen ersten Schlag.
    Er wollte den Mann damit aus den Schuhen stoßen.
    Seine Faust raste daneben, denn der Fremde war blitzschnell ausgewichen.
    Al Converse ballte die Hand zur Faust. Als der Hochgewachsene zur Seite federte, griff Converse an.
    Der Mann hätte zu Boden gehen müssen. Doch nichts geschah. Der Kerl zeigte nach dem Treffer nicht die geringste Wirkung. Das fand Al Converse reichlich sonderbar.
    Der Hochgewachsene verdaute diesen Schlag. Unvorstellbar war das. Was war das für ein Kerl?
    Die Gangster griffen den Unbekannten daraufhin gemeinsam an. Aber auch mit vereinten Kräften wurden sie ihm nicht Herr. Binnen kürzester Zeit lag Al Converse flach, und einen Augenblick später brach auch Wyatt Pistilli schwer angeschlagen in die Knie.
    Converse war einer Ohnmacht

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