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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nahe.
    Pistilli ging es nicht viel besser.
    Ein blutroter Schleier legte sich über seine Augen. Alles war mit einemmal so unwirklich. Er sah das bleiche, längliche Gesicht des Fremden. Ein schreckliches Feuer schien in den Augen des Unbekannten zu lodern. Pistilli sah das Antlitz nur unscharf. Er glaubte, erkennen zu können, wie der Kerl den Mund öffnete. Er war sich nicht sicher, aber er vermeinte, lange spitze Augenzähne zu sehen. Der Unheimliche schien ihm diese Zähne in die Kehle schlagen zu wollen. Wyatt Pistilli war vor Schreck gelähmt.
    Seine Nerven strafften sich.
    Er erwartete in jeder Sekunde den schmerzhaften Biß.
    Plötzlich grelles Licht.
    Der Mann, der sich über Pistilli gebeugt hatte, richtete sich blitzschnell auf. Die Strahlenbündel eines Scheinwerferpaares erfaßten den Unheimlichen. Sein Gesicht verzerrte sich. Ein wütendes Fauchen entrang sich seiner Kehle.
    Rasch ließ er von seinem Opfer ab und suchte das Weite.
    Der Wagen, der den Vampir verscheucht hatte, bog rechts ab. Dunkelheit umgab die beiden Gangster wieder. Wyatt Pistilli erholte sich langsam. Er erhob sich schwerfällig. Benommen schaute er sich um. Der Unheimliche war verschwunden.
    Pistilli half seinem Komplizen auf die Beine.
    »Hast du so etwas schon mal erlebt?« sagt Wyatt Pistilli. »Der hatte doch tatsächlich die Absicht, mir die Gurgel durchzubeißen.«
    »Was mag das bloß für einer gewesen sein?«
    »Weiß ich nicht. Aber noch mal möchte ich dem nicht begegnen.«
    »Ich schon«, knirschte Al Converse. »Der soll mich kennenlernen.«
    »Weißt du, was mir an ihm aufgefallen ist?«
    »Was?«
    »Er warf keinen Schatten.«
    Converse schüttelte unwillig den Kopf. »Komm, Wyatt, laß den Blödsinn. Das gibt es nicht. Jeder Mensch wirft einen Schatten.«
    »Dann war der Typ, mit dem wir’s zu tun hatten, eben kein Mensch.«
    »Du hast wohl nen zu harten Schlag auf die Birne gekriegt, wie?« sagte Al Converse ärgerlich, doch plötzlich war er nicht mehr restlos davon überzeugt, daß sein Komplize Stumpfsinn redete.
    ***
    Ed Melville schüttete den Whisky nur so in sich hinein. Er erweckte den Eindruck, als hätte er sehr viel Weltschmerz im Alkohol zu ertränken. Butch Wooley hingegen machte sich wegen der tödlich verletzten Fledermaus keinerlei Gewissensbisse. Er glaubte nicht, daß er mit seiner Kugel eine Katastrophe heraufbeschworen hatte.
    Ich konnte mich seiner optimistischen Meinung nicht anschließen. Für mich stand fest, daß Zubin Zagarro wieder aktiv werden würde, und ich beschloß, mich dem Vampir entgegenzustellen, wo immer er auftauchen würde. Daß ich dabei mit Sukos tatkräftiger Unterstützung rechnen konnte, verstand sich von selbst.
    Diesmal würde sich Suko in seinem Eifer wahrscheinlich selbst übertreffen – galt es für ihn doch, vor der hübschen Journalistin Rachel March zu brillieren.
    Die beiden Sänger der vierköpfigen Popgruppe, die an unserem Tisch saß, redeten über eine neue Nummer, die sie gemeinsam schreiben wollten. Sie waren ziemlich konträrer Meinung. Jeder wollte beim andern seine Ansicht durchbringen. Ihre Diskussion entwickelte sich allmählich zu einem Streitgespräch.
    Noch wurde es sachlich geführt.
    Clive Brook, ein schlaksiger Bursche mit dichten Stirnfransen, versuchte die Argumente des ihm gegenübersitzenden Barry Nelson zu entkräften, stieß aber auf Granit, was ihn maßlos ärgerte.
    Nelson – vollschlank und überheblich – fing an, Giftpfeile abzuschießen, die darauf abzielten, Brook zu beleidigen und zu diskriminieren. Das Streitgespräch eskalierte. Doch Butch Wooley fand es nicht der Mühe wert, dazwischenzufahren. Offensichtlich kannte er seine Schützlinge.
    Rachel March sog jedes Wort, das fiel, wie ein Schwamm in sich auf. Was sie hörte, würde bestimmt schon in ihrem nächsten Bericht seinen Niederschlag finden.
    Mir war der Hader unangenehm.
    Auch Suko kräuselte unwillig die Nase.
    Sein Blick streifte durch den Raum. Plötzlich hefteten sich seine Augen auf einen elegant gekleideten Mann, der soeben zur Tür hereingekommen war. Wir hatten erst kürzlich seine Bekanntschaft gemacht. Es war Terence Robards, der Besitzer des »Pretty Falmino«. Robards wußte, daß ich Oberinspektor bei Scotland Yard bin. Das kam während unseres langen, interessanten Gesprächs heraus.
    Doch jener Terence Robards, mit dem wir uns unterhalten hatten, unterschied sich in vielen Dingen von dem Mann, den Suko und ich jetzt sahen.
    Robards machte einen seelisch

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