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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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den Holm zuvor geworfen hatte. Blut rann ihm aus der Platzwunde über der Nasenwurzel über das haßverzerrte Gesicht. Er versuchte Zamorra mit dem Stein zu erschlagen.
    Zamorra duckte sich jedoch blitzschnell ab. Der Stein raste auf seinen Kopf zu. Zamorra warf sich gegen den Angreifer, hebelte ihn aus und schmetterte ihn kraftvoll auf die Erde.
    Plötzlich setzte ein Sturm auf den Flynapper ein. Zamorra wurde gepackt und zurückgerissen. Jemand rempelte ihn zur Seite. Bestürzt sah er, wie die aufgebrachten Passagiere auf den Verbrecher einschlugen. Sie traten ihn mit Füßen. Ihr ganzer aufgestauter Haß, ihr brennender Schock entlud sich wie eine Naturgewalt über dem Flynapper.
    »Aufhören!« schrie Zamorra entsetzt. Er riß einige Männer von Fields weg. »Hört auf! Ihr erschlagt ihn ja!«
    »Er hat nichts anderes verdient!« brüllte jemand zurück.
    Zamorra boxte sich atemlos durch die tollwütige Gruppe. Es war schlimmer, als gegen einen reißenden Strom zu schwimmen. Als der Professor den Flynapper endlich erreicht hatte, war dem Mann nicht mehr zu helfen.
    Tammany Fields hauchte mit einem letzten Röcheln seine schwarze Seele aus.
    Zamorra schaute die zorngeröteten Gesichter an, die ihn umgaben.
    Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
    »Das hättet ihr nicht tun dürfen.«
    »Er hat den Tod verdient!« sagte einer der Männer trotzig.
    »Wir hätten ihn dem Gesetz überantworten müssen!«
    »In dieser gottverlassenen Wildnis sind wir selbst das Gesetz!«
    Zamorra schaute den Mann durchdringend an. »Sie wissen, daß Sie nicht recht haben!«
    ***
    Ein wundervoller Tag lachte über Paris. In den Parks zwitscherten Vögel. Blütenduft lag in der Luft. Auf den Bänken saßen Liebespärchen. Die Stadt atmete Amüsement und Vitalität aus. Und mittendrin in diesem Trubel steckte Nicole Duval mit ihrer Freundin Senta Onegin. Senta war Französin wie Nicole. Ihre Vorfahren waren vor zweihundert Jahren aus Rußland nach Frankreich gekommen.
    Senta war ebenso hübsch wie Nicole Duval: Sie hatte kastanienbraunes Haar, üppige Formen und den aufreizenden Gang eines Filmstars.
    Ein äußerst selbständiges Mädchen…
    Zweimal verheiratet und ebenso oft geschieden. Seither waren die Männer für sie nur noch ein notwendiges Übel, auf das sie nur fallweise zurückgriff.
    Senta und Nicole durchstreiften die großen Warenhäuser. Sie waren auf der Suche nach netten Bildern, die in Sentas neu erworbenes Landhaus in der Provence paßten. Nicole sollte ihr bei der Suche helfen.
    Sie fanden nichts. Weder der kitschige Hirsch noch der gute Akt gefiel den Mädchen. Da entsann sich Nicole Duval einer Galerie auf dem Montmartre.
    Da fanden sie auf Anhieb vier Gemälde, die Senta sogleich kaufte.
    Sie gab die Adresse ihres Landhauses bekannt und bat den Galeriebesitzer, die Bilder dorthin zu bringen.
    »Selbstverständlich, Madam«, sagte der Mann, der seit langem kein so gutes Geschäft mehr gemacht hatte. Er verneigte sich dienernd und küßte sowohl Nicole als auch Senta die Hand.
    Senta rieb sich erfreut die Hände. »So. Das wäre geschafft. Du warst mir eine große Hilfe, Nicole.«
    »Ich hab’s gern gemacht. Hoffentlich habe ich dir nicht meinen Geschmack einzureden versucht.«
    »Wir hatten doch immer schon denselben Geschmack. Auch bei Männern«, lachte Senta. »Deshalb gefällt mir auch dein Professor so gut.«
    Nicole hob warnend den Finger. »Hände weg von dem. Der gehört mir.«
    Senta seufzte. »Ach, wenn ich doch auch so einen Chef hätte.«
    »Wie ist der deine?«
    »Alt, schäbig, kahl, verheiratet. Da fällt mir ein, ich muß ihn anrufen.«
    Sie quetschten sich gemeinsam in die nächste Telefonbox. Von da rief Senta die Public Relations Firma an, für die sie arbeitete. Sie klagte über Halsschmerzen und sagte ihrem Chef, daß sie für ein paar Tage nicht kommen könne.
    Der Kahlkopf wünschte ihr baldige Besserung. Sie nahm die Wünsche dankend entgegen und hängte ein.
    »Und wo bessert sich mein Zustand?« fragte Senta dann schmunzelnd.
    »Wo?« fragte Nicole mit hochgehobenen Schultern.
    »Na, doch in der Cocktailbar von Philipe. Komm. Wir gehen zu ihm. Er wird sich mächtig darüber freuen, dich wiederzusehen.«
    »Der gute Philipe«, lächelte Nicole. »Den gibt es noch?«
    »Hör mal, Philipe ist ein Mann in den besten Jahren. Weshalb sollte es den nicht mehr geben?«
    Sie liefen drei Straßen weiter. Dann stieß Senta Onegin die Tür auf, über der CHEZ PHILIPE stand.
    »Hallo, Philipe!« rief

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