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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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dachte an einen Absturz.
    Zamorra… tot! Sie war wie vor den Kopf geschlagen, war unglücklich und ratlos.
    Plötzlich hatte sie zwei Gesichter vor sich.
    Was hatte sie zu Zamorra gesagt? »Gott, Chef, sehen die beiden nicht wie waschechte Terroristen aus?« Zamorra hatte deswegen geschmunzelt. Natürlich. Keinem ist es ins Gesicht geschrieben, ob er ein Terrorist ist oder nicht. Nicole hatte das nur aus einer plötzlichen Eingebung heraus gesagt, ohne darüber tiefschürfende Gedanken anzustellen.
    Terroristen! In Zamorras Flugzeug.
    War das die Lösung des Geheimnisses, weshalb die Maschine ganz plötzlich verschollen war?
    Nicole wußte sogleich, an wen sie sich mit ihrem Verdacht wenden mußte.
    Sie kannte den Polizeichef La Bare persönlich. Der dickleibige Mann mit der hohen Fistelstimme und den guten Augen war zweimal dabeigewesen, als Zamorra in den Hinterhöfen von Paris gefährliche Dämonen vernichtet hatte.
    Seit jener Zeit war La Bare ein großer Bewunderer von Nicole Duval und Professor Zamorra.
    Sie bekam ihn gleich beim ersten Versuch in die Leitung. »Oh!« rief er erfreut aus. »Mademoiselle Duval! Was für eine Überraschung.«
    »Haben Sie Zeit für mich, Monsieur La Bare?« fragte Nicole flehend.
    »Für ein so hübsches Mädchen muß ein Mann immer Zeit haben. Auch dann, wenn er im Sumpf der Arbeit zu versinken droht.«
    »Wo können wir uns treffen?« fragte Nicole.
    »Ich höre, Sie haben Kummer.«
    »Allerdings.«
    »Dann kommen Sie am besten in mein Büro.«
    »Ich bin in fünfzehn Minuten bei Ihnen.«
    »Ich erwarte Sie, Mademoiselle Duval.«
    Nicole knallte den Hörer auf den Haken und sagte Senta und Philipe was sie vorhatte. Als sie auf die Straße trat kam zum Glück ein Taxi vorbei. Nicoles Hand flog hoch. Der Wagen hielt. Sie nannte dem Fahrer das Ziel: »Polizeipräsidium.«
    »In Ordnung, Mademoiselle«, sagte der Mann und gab Gas. Sie gerieten mitten in eine Verkehrsstauung hinein. Nicole saß wie auf glühenden Nadeln. Endlich löste sich der Knoten.
    Sie traf mit einer Verspätung von fünf Minuten bei La Bare ein.
    Der dicke Mann lief ihr auf seinen kurzen Beinen aufgeregt entgegen. In seinen listigen Augen loderte ein Freudenfeuer.
    Sein Büro war ein riesiger Raum mit hohen Türen, einer Konferenzgruppe, einem mächtigen Schreibtisch und dahinter hing ein Bild von Giscard d’Estaing.
    Nicole hatte nicht die Zeit, sich die vielen Komplimente des Polizeichefs anzuhören. Sie fiel sozusagen gleich mit der Tür ins Haus.
    La Bare stockte für einen Moment der Atem. »Professor Zamorra saß in dieser Maschine?« fragte er bestürzt.
    Nicole nickte und sprach dann von den beiden Männern, die ihr so unangenehm aufgefallen waren.
    »Terroristen!« sagte La Bare. »Hm!« Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger das runde Kinn. »Sie hätten die Flughafenpolizei auf die beiden aufmerksam machen sollen, Mademoiselle Duval.«
    »Konnte ich denn ahnen, daß diese Kerle tatsächlich Verbrecher sind, Monsieur La Bare?«
    »Natürlich nicht.« Der Polizeichef bat Nicole, Platz zu nehmen. Er bot ihr einen Cognac an. Während sie den goldenen Saft im Schwenker kreisen ließ, führte der Dicke mehrere kurze Telefonate. »Man sucht nach wie vor«, sagte er dann. Er kam zu Nicole und setzte sich ebenfalls. Auch er hatte einen Schwenker in der Hand.
    »Wie kann so etwas möglich sein, Monsieur La Bare?« fragte Nicole aufgeregt. »Wie kann eine Maschine sich einfach in Luft auflösen.«
    »Als die Maschine über dem Tschad war, brach der Funkkontakt ab.«
    »Ist anzunehmen, daß die Maschine abgestürzt ist?« fragte Nicole gepreßt.
    »Niemand kann das sagen.«
    »Wieso finden die Suchflugzeuge nichts?«
    »Das ist nicht so einfach. Afrika ist ungeheuer groß, Mademoiselle Duval. Die fieberhafte Suche wird selbstverständlich fortgesetzt. Aber es kann Tage dauern, bis wir wissen, welches Schicksal diesem Flugzeug zugestoßen ist.«
    »Sie meinen, bis man die Absturzstelle gefunden hat«, sagte Nicole bitter.
    »Es gibt auch bei einem Absturz manchmal Überlebende. Sie dürfen nicht zu schwarz sehen.«
    »Gäbe es tatsächlich Überlebende«, sagte Nicole tapfer, »müßten die nicht schon längst versucht haben, mit irgendeiner Bodenstelle Kontakt aufzunehmen?«
    »Vielleicht werden sie von den Flynappern daran gehindert. Vielleicht ist auch das Funkgerät kaputt.«
    Der Polizeichef ließ die Sache damit aber nicht auf sich beruhen.
    Nicole mußte einem seiner Leute die beiden Männer, die sie

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