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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sinnlos. Für einen Hypno spielten Entfernungen von einigen Kilometern mehr oder weniger keine Rolle - dabei befand sich der Gegner in der Administration nur einige Stockwerke tiefer.
    „Noch kommt nichts", hörte Kuri ihren Begleiter flüstern, der trotz der Gefahr eine unheimliche Ruhe ausstrahlte. Fellmer Lloyd hatte nur einmal als Mutant in Perry Rhodans Korps unverantwortlich und leichtsinnig gehandelt und dann nie mehr einen schwerwiegenden Fehler begangen. Damals, vor mehr als sechs Jahrzehnten auf dem Planeten Tramp war durch seinen Leichtsinn das Leben von Rhodan und vieler seiner Begleiter gefährdet gewesen, jetzt hing von ihm das Leben von Milliarden Menschen auf der Erde ab!
    Sie erreichten das Landedach. Fellmer Lloyd sah vor sich das Zwei-Mann-Polizeiboot. Die Luke stand offen. Das Triebwerk stand in Null-Stellung. In zwanzig Metern Entfernung lümmelte der Springer-Pilot an der Teleskopstütze eines Schnell-Raumers und unterhielt sich mit einem Mädchen.
    „Schnell!" Fellmer Lloyd stieß Kuri in das Polizeiboot. Es war derselbe Vorgang wie beim Besteigen des Lufttaxis auf dem kleinen Platz in Kuklons Häusermeer. Kuri fiel in den Sitz. Lloyd saß schon in dem anderen. Die Luke knallte zu. Die Automatsperren sprangen ein.
    Der Pilot an der Teleskopstütze des Schnellraumers hörte den Knall, blickte ahnungslos zurück und sah sein Boot senkrecht in den Himmel jagen.
    Fellmer Lloyd hörte seinen Alarmschrei nicht mehr.
    Er drückte Kuri Onere den Hypnostrahler in die Hand. „Drück auf mich ab, wenn sich mein Gesicht wieder verzerrt. Frage dann nicht lange, zögere keine Sekunde. Besser umsonst abgedrückt als den Bruchteil einer Sekunde zu spät! - Kannst du dieses Boot fliegen?"
    Sie starrte entgeistert die Hypnowaffe in ihrer Hand an.
    Das Zwei-Mann-Polizeiboot - beste arkonidische Konstruktion schoß jetzt mit drei g im Waagerechtflug über Volat dahin, dem Urwaldgürtel zu.
    Angestrengt suchte Fellmer Lloyd den Luftraum ab; seine telepathischen Kräfte griffen sich den 1. Funker des Arkon-Hauses heraus. Der Arkonide wußte noch nichts von der Entführung eines kleinen Polizeibootes.
    Der Mutant tat drei Dinge auf einmal. Er gab Kuri kurze Anweisung, wohin sie zu fliegen hatte, falls er durch den Schuß aus der Hypnowaffe ausgeschaltet wurde und wie das Boot zu fliegen war; mit den Augen suchte er den Himmel nach Verfolgern ab, und mit seinem telepathischen Können kontrollierte er die Funkzentrale der Arkon-Administration.
    Das Polizeiboot hatte längst Höchstgeschwindigkeit, befand sich schon hundert Kilometer von Kuklon entfernt, als von einer verborgenen Feuerstellung aus der erste Strahlschuß als Warnung und Aufforderung zu landen, abgegeben wurde.
    In einer unheimlichen Steilkurve jagte Fellmer Lloyd das Boot dem Boden zu. Er versuchte, dicht über dem Terrain zu entkommen, weil er wußte, daß Arkon-Strahlgeschütze erst bei einem Winkel von 15 Grad feuern konnten.
    Er fing gerade das Boot ab, als gewaltige Hypnokräfte nach seinem Willen griffen und er sich mit verzerrtem Gesicht stöhnend aufbäumte.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, schoß Kuri Onere auf ihn, bei höchster Leistung der Hypnowaffe. Mit ihrem Dreisekundenstrahl machte sie ihn vorübergehend zu einem menschlichen Torso, der nur noch aus Körper, aber nicht mehr aus Geist bestand.
    Die Waffe im Schoß, griff Kuri in die Steuerung ein. Wenn das Arkon-Boot auch spielend leicht zu fliegen war, so gehörte trotzdem Erfahrung dazu. Aber bei Kuri Onere machte der Wille, mit ihrem Begleiter gegen die unsichtbare Gefahr zu kämpfen, einen Teil der fehlenden Erfahrung wett.
    Gefährlich waghalsig ließ sie das Boot dicht über dem Boden durch die Luft rasen. Der grelle Energiestrahl aus der nun hinter ihr liegenden Arkon-Feuerstellung konnte sie nicht mehr erreichen; er ging im 15-Grad-Winkel in den Himmel hinein und verlor sich im Licht der Heperes-Sonne.
    Da tauchte in der Ferne der dunkle Streifen des Urwaldgürtels auf, gleichzeitig aber von rechts als winziger blinkender Punkt ein heranschießendes Schiff.
    Kaltblütig überheizte Kuri Onere das Triebwerk. Nur noch Sekunden brauchte es zu laufen, dann hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Doch die Absorber-Anlage schaffte es nicht, alle auftretenden Bremskräfte zu verarbeiten. Kuri wurde mit fünf oder sechs g gegen die Armatur geschleudert, während ihr Zwei-Mann-Boot über den Urwald hinausschoß und jetzt über dem unendlichen Blättermeer schwebte. Da bekam das Triebwerk einen

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