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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nasen-Riesen aus dem Gfirto-System für Fellmer Lloyds Sache ein. Über die Nasen-Riesen mußten selbst die viel gewohnten arkonidischen Kolonialbeamten schmunzeln.
    Pelzbehaart und mit drei Armen und Beinen ausgestattet, wirkten diese Wesen auf dem ersten Blick komisch und dumm, aber als clevere Händler standen sie in bezug auf Witterung für große Geschäfte den Springern nicht nach. Dazu kamen ihre gewaltigen Körperkräfte und ihre sprichwörtliche Furchtlosigkeit.
    Die Wesen von der Haspro-Welt erinnerten mit ihrem zotteligen Aussehen stark an die Faune der griechischen Sagenwelt, waren in Wirklichkeit aber geniale Rechner und überall dort zu finden, wo ein positronisches Rechensystem zu kostspielig war. Daß sie ein Foto-Gedächtnis besaßen und niemals etwas vergaßen, was sie auch nur flüchtig gesehen hatten, erfuhr Fellmer Lloyd durch Zufall etwas später.
    Er hatte sich gehütet, Kuri Oneres Wohnung zum „Briefkasten" zu machen. Die Nachrichten seiner Privatarmee liefen bei O-oftftu-O, dem Volater ein, der als einziger in Kuklon zwischen der Stadt und dem Raumhafen eine Wohnung besaß. Ob sein Name in dieser Orthographie richtig geschrieben wurde, hütete Fellmer Lloyd sich zu fragen.
    Achtzig Kilometer westlich vom Landeplatz seiner Gazelle hatte er sein Urwald-Hauptquartier aufgeschlagen. Das kleine Sendegerät hatte bisher geschwiegen. Die Gegenstation stand in O-oftftu-Os Wohnung. Vor einer Stunde hatte ein Volater den Mutanten wieder in Richtung Hauptstadt verlassen, und der kosmische Agent war noch dabei, die überbrachten Nachrichten auszuwerten, als sein Empfänger einmal kurz „Pieps" machte.
    Fellmer warf dem Funkgerät einen nachdenklichen Blick zu, atmete schwer und traf in der nächsten Viertelstunde sämtliche Vorbereitungen, sein Urwald-Quartier spurlos zu beseitigen. Das Kurzsignal war das verabredete Zeichen dafür, daß seine Anwesenheit in Kuklon unbedingt erforderlich war.
    Als die Heperes-Sonne unterging, flog er mit einem etwas veralteten Xun-Modell, das ihm der Springer Ulmin besorgt hatte, nach Kuklon. Die entscheidende Aktion gegen die beiden Arkoniden oder Springer - der eine Hypno und der andere Telepath - begann anzulaufen!
     
    *
     
    Bei O-oftftu-O traf er die Springer Ghal und Oslag an, das Wesen von der Haspro-Welt und einen Nasen-Riesen. Unauffällig überprüfte Lloyd alle. Er wußte nur zu gut, daß es sie viel mehr interessierte, wer er war, als dem verkommenen Springer-Sprößling Tirr Uxlad auf den Fersen zu bleiben, um durch ihn zu erfahren, wo die beiden Chefs ihren Stützpunkt hatten.
    Auch Kuri Onere wußte nicht, daß Fellmer Lloyds Heimat die Erde war, die vor rund sechs Jahrzehnten im konzentrierten Angriff der Galaktischen Händler und Überschweren zur Sonne geworden sein sollte, während tatsächlich ein toter Planet des Beteigeuze-Systems dieses Schicksal erlitten hatte.
    Oslag hatte eine wichtige Nachricht.
    „Ich habe beide Chefs gesehen", behauptete er und beschrieb sie sehr genau. Scharf kontrollierte Lloyd den jungen Mann, ob er die Wahrheit sagte. Der Springer log nicht, trotzdem schüttelte der Mutant ungläubig den Kopf. Der Beschreibung nach konnte keiner der beiden Chefs Arkonide oder Springer sein!
    Aber Oslag blieb bei seinen Angaben, und da mischte sich das Wesen von der Haspro-Welt ein und stellte sein fotografisches Gedächtnis unter Beweis; es hatte die beiden Chefs auch gesehen!
    Fellmer Lloyd ließ sich seine innere Erregung nicht anmerken. Mit der Tatsache, daß seine Gegner weder Arkoniden noch Galaktische Händler waren, brach seine ganze Theorie zusammen. Woher stammten dann diese beiden Chefs?
    Die anderen erwarteten seine Entscheidung und sahen ihn gespannt an. Fellmer Lloyd hätte nicht ein Agent Rhodans sein müssen, um nicht im Angriff die beste Verteidigung zu sehen. Aber er wollte Kuri Onere in der Nähe wissen, wenn die Aktion gegen das Springer-Handelskontor in der Nähe des Raumhafens lief. Es gab keinen Zweifel, daß sich die Chefs dieses Gebäude als Aktionsbasis ausgesucht hatten.
    Eine Stunde später, in der es auf Mitternacht zuging, traf Kuri Onere in O-oftftu-Os Wohnung ein. Die beiden Springer, der Nasen-Riese und das Wesen von der Haspro-Welt hatten schon Stellung bezogen.
     
    *
     
    Auf der Schnellstraße zwischen dem Raumhafen und Kuklon brandete Weltstadtverkehr, ohne auf die mitternächtliche Stunde Rücksicht zu nehmen.
    Auf dem gigantischen Raumhafen, dem Sprungbrett in die Galaxis, die jenseits der Mauer

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