0055 - Der Schatten des Overhead
Minuten hatte der Springerkapitän Durean das Handelskontor verlassen und mit sehr unfreundlichen Gedanken seinen habgierigen Agenten verwünscht, der ihm diese Ladung nicht nur vermittelt hatte, sondern eben in stundenlanger Verhandlung auch noch 15 Prozent vom Verkaufserlös beanspruchen wollte.
In Gedanken stellte sich der Springer Durean abermals das luxuriöse Büro seines Agenten vor, begann über sämtliche seßhaft gewordenen Springer den Stab zu brechen und sie als habgierige Teufel zu verfluchen, als Fellmer Lloyd den vor Wut kochenden Händler aus der Gedankenkontrolle entließ und sich auf die Suche nach dem Agenten und seinem Büro machte.
Nach Dureans Angaben lag es im 46. Stockwerk.
Kaum hatte Lloyd sich darauf konzentriert, als er reihenweise Gehirnwellenmuster vorbeigleiten sah, von denen ihm eins bekannt vorkam. Er holte es zurück. Im gleichen Moment glaubte er, der Planet Volat würde auseinanderreißen. An dem Gehirnwellenmuster hatte er die Person erkannt!
Er hatte einen Menschen gefunden, keinen Arkoniden oder Galaktischen Händler!
Ein Mensch der Erde war der Hypno!
Gregor Tropnow - Perry Rhodans Mann!
Und Tropnow bemerkte nicht, welche Kraft sich seiner Gedanken bemächtigte. Er war dabei, den Agenten des Galaktischen Händlers noch fester an sich zu ketten und ihn noch mehr zu seinem willenlosen Werkzeug zu machen. Habgier und Haß dominierten in Gregor Tropnows Gedanken.
Und Fellmer Lloyd, 46 Stockwerke tiefer, vor dem gewaltigen Springer-Kontor, erschauerte bis ins Mark. Der Haß des Mutanten galt Perry Rhodan!
Lloyd unterbrach seinen Angriff. Zunächst mußte er mit der ungeheuerlichen Tatsache fertig werden, daß der Erde die Gefahr der Entdeckung aus den eigenen Reihen heraus drohte.
„Overhead ...", stöhnte er wie ein Mensch, der aus schwerem Traum erwacht und wischte sich über die Stirn. Gregor Tropnow war ein Hypno aus dem Gefolge des vernichteten Overhead. Er hatte sich nach dessen Untergang Perry Rhodan und seiner Dritten Macht zur Verfügung gestellt und war trotz einiger Einsätze innerhalb des Mutantenkorps ein unzuverlässiger, unbeherrschter Mensch geblieben, dessen größter Fehler darin lag, mit den eigenen Kräften nicht haushalten zu können.
Jetzt aber war Tropnow auf Volat! Er hatte Sikeron ermordet - er und der andere! Der andere - wer war das?
Während Fellmer Lloyds Helfer sich über das Ausbleiben seiner Einsatzbefehle wunderten, zerbrach er sich den Kopf, wer der andere sein konnte. Immer wieder vertiefte er sich in die Personenbeschreibung, die das Wesen der Haspro-Welt ihm gegeben hatte. Niemand sah, wie seine Hände zu Fäusten wurden!
Gregor Tropnows Partner, der Telepath, hatte ihn ausgemacht und versuchte, sich seiner Gedanken zu bemächtigen, aber in einem einzigen, geistigen Aufbäumen brachte Fellmer Lloyd es zum erstenmal in seinem Leben fertig, vor seinen Gedanken eine Sperre zu errichten. Gleichzeitig fühlte er die seltsam geformte Hand des Volaters auf seiner Schulter liegen. Zusätzliche Kraft strömte auf ihn über. Sein Widerstand wuchs, wurde schlagartig so stark, daß er jetzt seine telepathische Kraft spielen ließ - und Nomo Yatuhin erkannte!
In dem zweiten Verräter auch einen Menschen zu entdecken, konnte ihn nicht mehr erschüttern. Jetzt galt es, die Spur, die Nomo Yatuhin einmal aufgegriffen hatte, schleunigst wieder zu verwischen.
Würde es ihm selbst noch einmal gelingen, eine Sperre um seine Gedanken zu legen? Würde der Volater ihm wieder frische Kräfte zustrahlen? Ein Vorgang, den Lloyd auch später nicht erklären und entschlüsseln konnte.
Lloyd versuchte es - und dann blies er den Einsatz gegen das Handelskontor ab.
Schlagartig hatte er erkannt, daß ein Vorgehen zu diesem Zeitpunkt für seine Helfer und ihn den Tod bedeutete. Vorher mußte er in Erfahrung bringen, wie groß die Organisation geworden war, die Tropnow und Yatuhin hier aufgebaut hatten und welche Ziele sie damit verfolgten.
Es war sein Glück, daß sich Gregor Tropnow im 46. Stockwerk des Springer-Handelskontors intensiv mit der Hypnobehandlung des Agenten beschäftigte und vorher die Order gegeben hatte, unter keinen Umständen gestört zu werden.
Als es nach zwei Stunden der am ganzen Körper flatternde Nomo Yatuhin geschafft hatte, Tropnow zu sprechen, und von seinem zweimaligen Kurzkontakt mit Fellmer Lloyd berichtete, der abermals nichts erbracht hatte, stieß der Hypno-Mutant einen gräßlichen Fluch aus.
9.
Gregor Tropnow machte
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