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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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bezahlte Rechnungen im losen Durcheinander und einige Reklamezettel für Kosmetika, die Mabel, wie alle Frauen, aus einem unerfindlichen Grund für wichtig genug erachtet hatte, aufbewahrt zu werden.
    Ich erhob mich, rauchte mir eine Zigarette an und durchsuchte das Zimmer genauestens. Einige Bücher, die ich nicht ausließ und sorgsam durchblätterte, dazu alte, zerlesene Filmmagazine und Tageszeitungen - das war alles! Nicht gerade viel, müssen Sie zugeben, aber ich ließ mich trotz meines knurrenden Magens nicht beeinflussen und ging mit grimmiger Entschlossenheit daran, nun auch das Schlafzimmer Mabels zu untersuchen.
    Es war alles umsonst. Nicht eine winzige Spur, die auf etwas hinwies, was ich unbedingt wissen wollte… keinen Fingerzeig über eventuelle Freunde oder Bekannte, bei denen man vielleicht hätte einen Hebel ansetzen können. Auch keine Briefe oder Bilder… es war zum Aus-der-Haut-Fahren! Einige Fotografien zeigten lediglich Mabel Clindrose in allen möglichen Posen, mit Pelzmantel, Badeanzug und Cocktailkleid. Aber es schien, als habe dieses Mädchen, das nachweislich nicht über den besten Leumund verfügt haben sollte, mit Männern nichts im Sinne gehabt. Auf keinem der Bilder war ein männlicher Begleiter zu sehen!
    Ich verstaute die Bilder aber trotzdem in meiner Brieftasche und machte mich- dann in der Wohnküche zu schaffen, die Mabel wirklich in einwandfreiem Zustand verlassen hatte.
    Ein Wasserkessel stand auf dem Herd, daneben stand eine Büchse mit Kaffeemehl und im Eisschrank war Butter und einige Eier in der Eierleiste. Daneben eine halbe Flasche Whisky… »Gottenhams«, keine gute Marke.
    Es sah so aus, als hätte ich den Weg umsonst gemacht! Ich zerdrückte meine Zigarette im Spülbecken, ließ Wasser darüber laufen und wollte mich gerade daran machen, zu meinem Jaguar zurückzulaufen, als plötzlich das Licht in der ganzen Wohnung erlosch und ich im Finsteren stand!
    Ich war nicht so naiv, an eine durchgebrannte Sicherung zu denken. Augenblicklich war ich mir voll der Gefahr bewusst, in der ich schwebte. Sicherlich hatten die Unbekannten, die es auf mein Leben abgesehen hatten, mich beobachtet und sich ausgerechnet, was ich in diesem Haus und sicherlich auch in dieser Wohnung zu tun beabsichtigte!
    Ich konnte nur hoffen, dass die Kerle, wer es auch immer sei, nicht wieder mit Sprengstoff arbeiteten. Dann drückte ich mich neben dem Eisschrank, einem alten, hohen Modell, an die Wand und ließ mich vorsichtig zu Boden gleiten. Ich griff gewohnheitsgemäß nach dem Schulterhalfter, wo die 08 ruhte… doch zu meinem Erschrecken musste ich feststellen, dass ich die Waffe im Büro hatte liegen lassen.
    Selten habe ich meine Gleichgültigkeit so bedauert wie in diesem Moment!
    Ich kann Ihnen verraten, dass es ein verdammt unangenehmes Gefühl ist, in einer wildfremden Wohnung ohne Licht zu sitzen, ohne eine Waffe, um sich zu verteidigen, und dann zu wissen, dass jemand in der gleichen Wohnung ist, um einen auszulöschen! Es gibt bestimmt angenehmere Dinge. Aber was sollte ich machen? Ich musste mich mit den gegebenen Tatsachen abfinden und sehen, wie ich da wieder herauskam!
    Ich wusste genau, dass ich jede kleine Chance ausnutzen musste, wenn ich nicht einige Kugeln einfangen wollte.
    Ich schloss für einige Sekunden die Augen, um mich ganz auf mein Gehör zu konzentrieren. Eine dunkle Wohnung, noch dazu, wenn sie einem fremd ist, hat hunderterlei verschiedene und unheimliche Geräusche. Irgendwo knacken Holzteile, oder ein Wasserhahn lässt unermüdlich Tropf en in ein Becken fallen. Eine Tür knarrt wie von Geisterhand bewegt, oder eine herrenlose Katze schreit vor dem Fenster - kurz, es ist alles andere denn gemütlich.
    Ich konnte nun hören, wie vorsichtige, schleichende Schritte durch die Wohnung tappten. Etwas fiel um, und ein unterdrückter Schmerzensruf klang auf. Dieses Geräusch verriet mir, dass der unbekannte Besucher keine Taschenlampe bei sich hatte… oder sie nicht anzuknipsen wagte. Sonst wäre er doch kaum gegen ein herumstehendes Möbelstück gestoßen.
    Das gab mir die Hoffnung, mit etwas Überraschung mit meinem Gegner fertig zu werden! Ich kauerte mich noch mehr zusammen, um sofort auffahren zu können, wenn es die Situation erforderte. Nebenan ging die Tür, und dann rief eine tiefe Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam:
    »Geben Sie es auf, Cotton! Ich weiß, dass Sie in der Wohnung sind! Kommen Sie heraus… wir wollen uns verständigen.«
    Das hatte sich

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