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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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handeln konnte. Ich stieß mich mit aller Kraft vom Boden hoch und wollte auf den Mann los, bevor er seine Maschinenpistole in Gang setzen konnte. Doch brüllte es schon wieder los - gerade vor mir! Ich dachte für einen Moment nichts anderes, als dass ich von Kugeln durchsiebt würde - obwohl ich nicht das Geringste spürte. Doch dann erkannte ich entsetzt, dass die Mündung der Waffe nicht auf mich zeigte, sondern die Geschosse in den Körper des Mannes jagte, der mich noch wenige Sekunden vorher zu ermorden die Absicht hatte.
    Dann wurde es still. Ein beißender, stechender Qualm stand im Raum. Ich holte mechanisch mein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. Gegen einen Hustenanfall kämpfend, machte ich mich daran, den zu meinen Füßen Liegenden zu untersuchen. Er war tot - und er sah genauso grauenhaft aus wie Mabel, deren Mörder er bestimmt war.
    Das seltsamste aber war, dass ich mich überhaupt nicht wunderte, dass das bestimmt nicht harmlose Abenteuer so gut und glimpflich für mich ausgegangen war! Ich weiß heute nur noch, dass ich mich sofort daran machte, den Sicherungskasten zu suchen, um möglichst schnell Licht zu bekommen. Ich fand die Hauptsicherung gelockert, schraubte sie ein, und sofort erfüllte Licht die Wohnung.
    Der Albdruck, der mich in den Klauen gehalten hatte, fiel von mir ab. Ich atmete tief ein und starrte in den Spiegel der winzigen Diele. Eine breite, blutunterlaufene Schramme lief quer über meine Stirn. Ich musste mich beim Aufprall auf den Boden an der Waffe gerissen haben.
    Mit müden Schritten kehrte ich in das Schlafzimmer zurück, wo sich der letzte Akt des Kampfes abgespielt hatte. Jetzt konnte ich auch feststellen, welcher Regiefehler der Anlass dazu war, dass jetzt statt meiner der Mann tot dort lag, der es auf mich abgesehen hatte.
    Er musste, als ich ihn ansprang, genau auf der Ecke der ausgefransten, schäbigen Bettumrandung gestanden und den Halt verloren haben. Die Hand, die noch den Abzug der Waffe umklammert hielt, hatte sich im Sturz verkrampft und den Abzugsmechanismus betätigt. Er sah schrecklich aus, und ich, der ich bestimmt schon manches Grausame und Grauenhafte erlebt hatte - ich wandte mich ab und ging zum Fenster, um es zu öffnen und lange und tief die frische Luft einzuatmen.
    Plötzlich fiel mir ein, dass es auch sein konnte, dass Mac nicht allein gekommen war.
    Ich bückte mich, hob die Waffe auf und tastete Macs Taschen ab. Er hatte zwei weitere Magazine dabei - bis zum Rand gefüllt mit Patronen. Jetzt konnten eventuelle Kumpane kommen - ich würde ihnen einen warmen Empfang bereiten!
    Doch nichts geschah! Es blieb ruhig -wie meistens in solchen Fällen. Niemand der Hausbewohner meldete sich - obwohl man bestimmt die Schüsse nicht überhört haben würde. Doch in dieser Gegend, die schon oft der Schauplatz ' wilder Gangsterschlachten gewesen ist, hatte es sich anscheinend herumgesprochen, dass es besser war, wenn man sich nicht um Angelegenheiten kümmerte, die einen nichts angingen.
    Ich sah auf meine Uhr, spähte dann aus dem Fenster und konnte gerade noch erkennen, wie unten auf der Straße ein Wagen mit abgeblendeten Lichtem davonfuhr. Sicher war es das Fahrzeug, mit dem Mac gekommen war!
    Ich war jetzt ganz sicher, dass ich mit keinen neuen, unfreundlichen Zwischenfällen zu rechnen brauchte! Ich bückte mich über Mac, bekämpfte den auf steigenden Ekel und untersuchte seine Taschen. Er hatte keinerlei Papiere bei sich, die auf seine Identität hinwiesen, Lediglich ein paar lose Dollarnoten in Höhe von fünfundvierzig Dollar, einige Hausschlüssel und noch einen Coltrevolver in der Achselhöhle. Es war einwandfrei der Mann aus den oberen Räumen des ›Tabarin‹ - ich hatte seine Stimme erkannt, und ich erkannte auch seine Schuhe wieder, die mir schon in der Spielhölle aufgef allen waren. Es waren schwarze Schrumpf lederschuhe mit einer hellgrauen Sohle. Sein Gesicht konnte man nicht mehr erkennen.
    Ich ging zur Tür, nachdem ich die Waffe wieder in die Stellung gebracht hatte, in die sie gehörte, wenn meine Kollegen vom FBI kommen würden, um ihre Routinearbeit zu beginnen. Dann, ich wollte gerade die Wohnung verlassen, fiel mein Blick an die Wand, an der ein Bild hing, das eine der abgeprallten Kugeln eingefangen hatte.
    Es war eine Fotografie und zeigte nichts anderes als ein Segelschiff. Und doch stutzte ich. Genau das gleiche Bild hatte der-Tote hinter mir, allerdings stark verkleinert, in der Tasche zwischen den Dollarnoten

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