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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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bestehen!
    Endlich war die Tür auf.
    »Und nun?« fragte der Mann freundlich. »Wie sollte es nun weitergehen?«
    »Die-Treppe da hinauf!«
    Gestern noch lagen hier dicke, schwere Läufer. Doch heute war davon nichts zu sehen… die-Treppe war mit einem billigen Kokosläufer ausgelegt, der schon recht schäbig und abgetreten aussah. Wir sahen uns nur stumm an und mussten anerkennen, dass die Leute, die den Spielbetrieb aufgezogen hatten, bestimmt keine Stümper oder Anfänger waren. Sie hatten alles beseitigt, was auf ihr Hier sein hätte schließen lassen. So waren wir auch nicht sonderlich überrascht, als wir im zweiten Stockwerk eine kahle unfreundliche Wohnung vorfanden. Keine Spieltische, keine diskreten Lampen und schon gar keine Bar, hinter der Mabel gethront haben konnte!
    »Nun, meine Herren? Wie Sie sehen, haben Sie sicherlich einen schweren Traum gehabt! Diese Wohnung steht schon, soweit ich weiß, seit Monaten leer!«
    Ich sah mich um und wollte gerade gehen, ohne auf diese impertinente, überlegene Bemerkung des Pomadenjünglings eine Antwort zu geben, als ich etwas erkannte, was im Handumdrehen meine Stimmung verbesserte. Ich lief zu dem einen Fenster und bückte mich. Halb unter dem holzverschalten Heizkörper hatte ich etwas Blaues entdeckt. Als ich es hervorangelte und mich auch prompt kräftig schmutzig machte, hatte ich eine Spielmarke in der Hand!
    »Das ist etwas, was Ihnen das Genick brechen wird!« sagte ich und hielt dem Mann den Jeton unter die Nase. »Wollen Sie noch leugnen, dass hier ein illegaler Spielklub etabliert war?«
    »Sie sehen mich überrascht!« meinte der Jüngling, ohne mit der Wimper zu zucken. »Das werde ich selbstverständlich sofort meiner Geschäftsführung melden müssen! Das ist ja einfach unerhört!«
    »Sparen Sie sich Ihre Worte!« herrschte ich den Mann an. »Sie kommen sofort mit uns mit! Wir wollen uns noch in meinem Büro etwas unterhalten!«
    Jetzt geriet die so selbstbewusste Herablassung des Mannes ins Schwanken.
    »Warum soll ich denn mitkommen?« fragte er und biss sich auf die Lippen. »Können Sie mich denn nicht hier vernehmen? Ich kann Ihnen doch nichts anderes verraten, als was ich Ihnen schon gesagt habe…«
    »Darüber werden wir uns im Hauptquartier unterhalten!« winkte ich ab. »Phil!«
    »Ich bringe ihn hin und nehme ihn vor!« versprach mir mein Freund und schob mit dem Geschäftsführer ab.
    Ich selbst versuchte noch, von den Bewohnern des Hauses etwas über den überraschenden Auszug des Mieters im ersten Stock zu erfahren… aber ich hatte Pech! Das Haus war ein ausgesprochenes Geschäftshaus. Es beherbergte nur Büros und Firmen, die hier ihre Verwaltungsstellen eingerichtet hatten.
    Lediglich im zweiten Stock sollte jemand gewohnt haben… aber Menschen, die hier ihrer Arbeit nachgingen, hatten nie jemanden in die Wohnung gehen oder die Wohnung verlassen sehen.
    Ich sah mir die Gegend etwas an und konnte feststellen, dass am Hinterausgang der geräumigen Zehnzimmerwohnung ein Lastenaufzug nach unten führte. Über diesen Weg mussten die Möbel noch in der Nacht verladen worden sein, und sicherlich waren sie auch den unterirdischen Weg durch den Keller, durch den das Haus wie alle Geschäftshäuser Manhattans versorgt wurde, verschwunden.
    Ich eignete mir den Wohnungsschlüssel an, nachdem ich festgestellt hatte, dass es außer dem blauen Jeton über zwanzig Dollar nichts mehr gab, was mich hätte interessieren können.
    Ich rief das Büro an. Auf meine Veranlassung würde man in den nächsten Tagen darauf achten, wo und von wem in gewissen Geschäften gebrauchte Möbel oder Roulettes zum Verkauf angeboten werden würden. Außerdem sollte das gesamte Personal des ›Tabarin‹ vernommen werden, um festzustellen, inwieweit die einzelnen Personen an der Spielbank-Affäre und eventuell am Mord der Bardame Mabel beteiligt waren oder darüber etwas wussten. Erfahrungsgemäß wusste ich jedoch, dass diese Fragerei wenig Zweck haben würde… denn wollte man seine Stellung behalten, so musste man schweigen können und nichts gesehen noch gewusst haben. Das war die eindeutige Ansicht aller Menschen, die in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Arbeitgeber standen also- traf das gerade bei dem Personal des Nachtlokals zu.
    Ich überließ solche Routinesachen, bei denen nicht viel herauskommen konnte, gern meinen Kollegen, die sich auf Vernehmungsf ühren und Aussagen-Protokolle verstanden. Sie würden schon die Spreu vom Weizen

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