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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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gehabt. Ich kehrte um, ging zum zertrümmerten Frisiertisch zurück, auf dem Macs Utensilien lagen und nahm das Bild an mich. Es stimmte! Es war die gleiche Fotografie… oder das Bild an der Wand war die Vergrößerung dessen, was ich in der Hand hatte. Ich drehte es um und las:
    »Jacht ›Diane‹, gesunken am 16. 11. 1927 vor Coney Island.«
    Nicht mehr und nicht weniger! Doch ich hatte plötzlich das Gefühl, als könnte es nur dieses Bild sein, was Licht in das Dunkel dessen bringen würde, was sich über Mabels Tod, die Anschläge auf mich und unseren »Mr. Unbekannt« legte!
    Ich verließ die Wohnung Auf der Treppe begegnete ich nicht einer Seele. Obwohl ich genau wusste, dass hinter den kleinen Gucklöchern der einzelnen Appartement-Türen bestimmt furchtsame Augenpaare hinausspähten.
    Ich ging um den Häuserblock herum und sah nach meinem Wagen. Der Junge lehnte am Kotflügel und studierte im Scheine einer Straßenlaterne ein schreiendbuntes Comic-Strip.
    »Hallo, Mister!« grinste er breit, als er mich sah. »Da sind Sie ja wieder!«
    »Da bin ich!« nickte ich und musste mich wundem, wie gelassen ich eigentlich die Geschehnisse der letzten Stunden hinnahm. »Na, hat sich jemand an den Wagen herangemacht?«
    »Aber wo! Kein Mensch! Ich habe die Jungen weggeprügelt, die neugierig waren und…«
    »Und Erwachsene?«
    »Na, ’n paar Mann haben wohl mal ’n Blick in den Kasten geworfen! Aber ich hab gesagt, dass Sie nicht möchten, dass man den Lack verschrammt…«
    Ich drückte ihm noch einen Dollar in die Hand und fuhr davon. Erst nach einer Meile konnte ich wieder frei und leicht atmen… so lange hatte ich trotz der-Versicherung des Jungen, der auf meinen Jaguar auf gepasst hatte, auf irgendetwas gewartet. Doch keine Bombe explodierte, und als ich in den Diensträumen saß, kamen mir die Erlebnisse des heutigen Abends wie ein unwirklicher Traum vor. Nur die Schramme auf meiner Stirn brannte höllisch und ließ mich nicht vergessen, dass ich mit viel Glück einer teuflischen Fälle entgangen war.
    ***
    Die Wagen waren davongefahren, um Mac zu holen. Ich hatte mich mit Phil, der gerade von der Befragung des Personals aus dem ›Tabarin‹ zurück war, in Mr. Highs Büro gesetzt. Phil hatte, wie er berichtete, nichts erreicht. Es war zu erwarten gewesen. Auch der vornehme Geschäftsführer hatte nichts anderes auszusagen vermocht. Er war entlassen worden, nachdem er sich verpflichtet hatte, über die Dinge, die wir ihn fragten, strenges Stillschweigen zu bewahren.
    »Nichts!« meinte mein Freund und ließ bedauernd die angezogenen Achseln sinken. »Und du?«
    Ich berichtete nochmals eingehend, wie mein Besuch in Mabel Clindroses Wohnung ausgegangen war. Phil und Mister High hörten gespannt zu. Dann beglückwünschte mich mein Chef, dass ich mit einem blauen Auge davongekommen war.
    »Wollen Sie nicht lieber doch eine Leibwache…?«
    Phil und ich protestierten. Mr. High sprach nicht mehr über diese Angelegenheit. Wir warteten auf die Auswertung der Waffenfachmänner, die sich mittlerweile um die Maschinenpistole gekümmert hatten. Endlich kam der Anruf. Mr. High lauschte in die Muschel und klingelte dann ab.
    »Es ist die gleiche Waffe, mit der Mabel Clindrose ermordet wurde!« sagte er dann. »Es gibt keinen Zweifel!«
    »Dann muss diese Spielhölle im ›Tabarin‹ mit der ganzen Sache Zusammenhängen!« meinte ich bestimmt. »Der Mörder war der Mann, der uns dort in Empfang genommen und zum Wechseltisch gebracht hatte. Er hieß Mac… sicherlich gibt es seine Fingerabdrücke in irgendeinem Buch der Staaten. Er wirkte gleich beim ersten Mal wie ein schwerer Junge auf mich… Außerdem sprach er wie ein Mann, der bereits mehrere Jahre seines Lebens hinter Zuchthausmauern verbracht hatte. Wenn Sie wissen, was ich meine… so aus dem Mundwinkel, ohne die Lippen dabei zu bewegen!«
    Mr. High nickte.
    »Es wird sich herausstellen«, sagte er überzeugt. »Doch - Sie haben da etwas von einer Fotografie angedeutet?«
    Ich holte das Bild aus der Tasche.
    »Hier, wenn Sie es sehen möchten!« meinte ich und legte es vor ihn auf die Schreibtischplatte. »Vielleicht können Sie etwas damit anfangen?«
    Mr. High studierte die Worte auf der Bildrückseite. Dann hob er überrascht den Kopf.
    »Gewiss! Ich kann mich en tsinnen!« sagte er hastig. »Die >Dia:. ist tatsächlich damals gesunken… ich weiß es. Es war ein Bootlegger-Schiff. Damals lagen die Staaten trocken und mit der >Diane< ist eine Menge

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