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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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seine Linke nicht hereinfallen würde, legte ein bißchen mehr Schwung hinein und verpaßte sie mir fachgerecht in die Brustgrube.
    Ich taumelte ein paar Schritte zurück, stieß mit dem Rücken gegen den Tisch und konnte mich eben noch auf den Beinen halten. Aber mir war die Luft weg. Hätte er jetzt sofort nachgesetzt, wäre ich ihm in zwei Sekunden vor die Füße gefallen. Aber er war über den Schlag seiner nur als Finte gedachten Linken selber so überrascht, daß er einen Augenblick lang zögerte, und das reichte mir zu einem gequälten Atemzug.
    Als er dann auf mich zustürzte, duckte ich mich einfach unter seiner Rechten durch und ließ ihn an den Tisch rennen, während ich an seiner Seite vorbeihuschte.
    »Verdammter Feigling!« rief er verächtlich und drehte sich um.
    Ich warf einen raschen Blick zu den anderen. Die beiden auf Lansmans Bett hatten den Quäker gefesselt und hockten auf der Bettkante. Die anderen beiden standen dicht dabei und sahen dem Kampf zu. Für sie war offenbar sonnenklar, daß ich verlieren würde.
    Der Boxer kam wieder auf mich zu. Ich mußte etwas unternehmen, denn er gehörte nicht zu der Sorte, die sich wütend machen lassen und dabei den Verstand verlieren. Er blieb kalt und berechnend, das sah man seinen mausgrauen, kühlen Augen an.
    Ich zog meinen linken Fuß zurück, als wollte ich vor ihm zurückweichen. Aber aus dieser Haltung heraus schoß ich ihm so jäh entgegen, wie es kein Mensch erwarten konnte. Diesen Trick hatte mir einmal ein alter FBI-Kollege beigebracht.
    Er riß verdutzt die Augen auf, als er zwei harte Sachen von mir verpaßt bekam, die ihn bedenklich ins Wanken brachten. Aber bevor er ausholen konnte, war ich bereits wieder zurückgesprungen, so daß seine Schläge ins Leere zischten.
    Er wollte mir nachsetzen. Ich wich zurück, bis ich an der Wand stand. Es tat mir leid um ihn, denn er boxte ziemlich fair. Aber er hatte sich mit einem Verein eingelassen, der in sich so unfair war, daß ich keine Rücksicht nehmen durfte. Es wäre nur mein Schaden gewesen.
    Als ich mit dem Rücken an der Wand stand, kam er frontal auf mich zu. Es war klar, daß er dies für seine Gelegenheit hielt. Solange ich die Wand im Rücken hatte, konnte ich nicht zurückweichen. Und zur Seite ausweichen war schwierig genug, wenn er aufpaßte. Auf den einzig richtigen Gedanken kam er überhaupt nicht.
    Ich mimte ein bißchen ängstlich, indem ich die Augen wie entsetzt weit aufriß, als der Gorilla auf mich zuwalzte. Einen Meter vor mir blieb er einen Augenblick lang stehen. Dann hob er die geballten Fäuste:
    »Die zerquetschen dich, Kleiner!« sagte er fast zärtlich.
    Er holte aus. Zog rechts nach. Ich erkannte, daß der rechte Schlag ein mörderischer Hieb sein würde.
    Indem ich die Beine hochzog, rutschte ich blitzschnell an der Wand senkrecht nach unten, über mir ertönte ein mörderischer Schrei. Er hatte sich seine rechte Hand mit aller Gewalt gegen die Mauer geknallt.
    Ich war mit einem Satz zwischen seinen Beinen hindurch, riß ihn an der Schulter herum und erledigte ihn mit zwei genaü berechneten Schlägen. Ich glaube, ich tat ihm einen Gefallen damit.
    Denn er mußte vor Schmerz halb wahnsinnig werden, wenn er bei Besinnung geblieben wäre. Durch die Gewalt seines Schlages hatte er sich selbst an der Wand seine Fingerknöchel gebrochen.
    Als er von meinem Haken zu Boden ging, starrten mich die anderen an, als hätten sie ein Fabeltier vor sich. Daß ihr Champion von einem Schnappsack auf den Punkt und knock out geschlagen worden war, wollte einfach nicht in ihre stupiden Köpfe.
    »Na, los«, keuchte ich. »Kommt, ihr Mobster! Los!«
    Ich war in Fahrt, das können Sie mir glauben. Ich bin ein friedlicher Mensch, aber wenn ich mit Leuten zu tun kriege, deren ganzer Weisheit letzter Schluß immer nur Brutalität und Terror ist, dann sehe ich rot.
    Zwei kapien zögernd auf mich zu. Ich beschloß kurzen Prozeß zu machen. Den Burschen wollte ich es ein für allemal zeigen. Ich blickte zum rechten und wandte mich ihm halb zu. Sofort ging er in Verteidigungsstellung.
    Während er noch seine Arme hochriß, verpaßte ich dem Linken eine saftige Sache, daß er taumelte. Ich fing ihn auf, riß ihn hoch und schlug nach. Er ging ohne einen Laut zu Boden.
    Der Rechte hing mir plötzlich am rechten Arm. Ich fegte ihn weg, indem ich mich schnell im Kreise herumdrehte.
    Die beiden von Lansmans Bett hielten es nun doch für nötig, in die Sache einzugreifen. Ich schoß vor,' zog den Kopf

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