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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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kann.«
    »Meine Meinung ist, dass ihr beide vorübergehend woanders Dienst tun solltet. Vielleicht in Kalifornien.«
    »Warum nicht auf dem Mond?«, gab ich zurück. »Meine Meinung ist, dass man schleunigst die Fabrikanten dieser bleihaltigen Luft ausfindig und ihnen die weitere Produktion unmöglich machen sollte. Und genau das haben Phil und ich nämlich vor. Wir wär’s, wenn du uns ein bisschen dabei helfen würdest?«
    »Gern. Wenn du mir sagst, wie?«
    »Ganz einfach! Kümmere dich mal darum, so schnell wie möglich herauszukriegen, wer dieser Mann war und wo er wohnte!«
    »Ganz einfach«, sagte Rack und nahm die blutverschmierte Brieftasche entgegen, die ihm einer der Mitarbeiter der Kommission reichte. Sie hatte einen glatten Durchschuss. Es bereitete Rack einige Mühe, den Führerschein, der ebenfalls ein Loch hatte, herauszuziehen. »William Hortensen«, las er vor. »Ständiger Wohnsitz: Chicago!«
    »Das fehlte mir auch gerade noch«, schimpfte ich leise. »Jetzt müssen wir auch noch die Kollegen in Chicago einspannen. Wenn das so weitergeht, arbeitet bald das halbe FBI nur noch an dieser einen Geschichte.«
    »Versprichst du dir denn etwas davon, die Spur dieses Mannes aufzunehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Davon verspreche ich mir überhaupt nichts. Wenn sie ihn schon umlegen, damit wir nicht über ihn an sie herankommen können, dann werden sie ihn auch so ausgewählt haben, dass wir nach seinem Tod keine Verbindung zwischen ihm und ihnen finden können. Aber trotzdem müssen wir es natürlich versuchen.«
    »Sag mal«, murmelte Rack nachdenklich, »wenn sie schon ihre bezahlten Killer umlegen, warum gehen sie dann nicht gleich selber auf dich und Phil los?«
    Ich grinste.
    »Ganz einfach, Rack. Der Mann, der auf uns schießen soll, könnte ja vielleicht, statt uns zu treffen, von uns getroffen werden. G-men sind immerhin bekannt dafür, dass sie nicht gerade langsam im Ziehen sind und ein Reaktionsvermögen haben, das etwas schneller ist als beim Durchschnitt. Und so gern sie Phil und mich auch beerdigen möchten - für sie muss es ohne Risiko geschehen. Es sind doch immer nur die kleinen Gangster, die ihre eigene Haut zu Marke tragen. Die großen Fische haben das doch nicht nötig.«
    ***
    »Hallo«, sagte Phil zwei Stunden später und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Hat es geklappt?«
    »Es hat geklappt«, bestätigte ich ihm. »Unsere Techniker haben’s geschafft. Manchmal vollbringen sie reine Wunder.«
    »Ich habe auch ein Wunder vollbracht«, seufzte Phil. »Fünf Whisky musste ich trinken. Schon der dritte war ohne Soda. Aber es war die schönste Unterhaltung meines Lebens. Ich glaubte ihr kein Wort, während sie innerlich triumphierend bemerkte, das ich wohl scheinbar ihrem Charme, ihrer Schönheit und ihren Reizen erlag.«
    »Das hätte ich sehen mögen.«
    »Oh, es war schwierig genug. Verdammt, ich fange an zu kapieren, dass Schauspielen eine echt anstrengende Tätigkeit sein kann. Ich fragte sie nach Wadder. Sie kannte ihn natürlich nicht. Dass er in ihrer Wohnung war, streitet sie nicht ab. Aber weißt du, mit welchem raffinierten Trick sie sich da gesichert hat?«
    »Keine Ahnung. Sag’s schon.«
    »Sie hat beim nächsten Revier Anzeige wegen Einbruchs erstattet. Es stimmt, ich habe das Revier angerufen. Die Liste der Dinge, die ihr angeblich gestohlen wurden, ist natürlich völlig aus der Luft gegriffen. Aber immerhin - sie hat ihre Rückendeckung. Ich glaube nicht, dass ich je vorher so ein durchtriebenes Frauenzimmer von so einem Format gesehen habe.«
    »Immerhin hattest du die Möglichkeit, in Whisky zu baden, während ich mich mal wieder vor einer Tommy Gun in Sicherheit bringen musste.«
    Phil sah mich erschrocken an. Ich erzählte ihm die Geschichte. Er atmete auf.
    »Da hast du aber Glück gehabt!«
    »Zweifellos. Aber sag mal, was versprichst du dir eigentlich davon, dass du mit aller Gewalt ihre Telefonleitung anzapfen lassen wolltest?«
    »Ob’s klappt, weiß ich natürlich nicht. Aber nachdem ich sie dadurch in Sicherheit gewiegt habe, dass ich mich selber zum Trottel stempelte, ist eigentlich anzunehmen, dass sie ihren Triumph in die Welt hinausposaunen wird. Sie hat Ehrgeiz, Jerry, tüchtigen Ehrgeiz. Und Leute mit großem Ehrgeiz brauchen die Bewunderung der anderen. Deshalb nehme ich an, dass sie jetzt mit ihren Komplicen telefonieren wird. Vielleicht sogar mit Garrister, um ihm das Ergebnis unserer Unterhaltung mitzuteilen. Wenn sie’s

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