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0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren

Titel: 0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwundenen Männern helfen wollte.
    Es war nicht sehr schwer, jene Stadt wiederzufinden, in der die beiden Roboter zurückgeblieben waren.
    Sie standen noch unversehrt auf dem Marktplatz und warteten. Marcel landete dicht bei ihnen und nahm sie an Bord. Gespannt nahm er ihren Bericht entgegen.
    „Keine Vorkommnisse", sagte R-2 unbewegt. „Es erfolgte kein Angriff auf uns. Von Kadett Becker und den beiden anderen Männern keine Spur. Wir haben alle Häuser der Umgebung abgesucht. Die Stadt ist unbewohnt." Marcel fragte: „Was ist mit den Schatten? Habt ihr Schatten bemerkt?"
    „Nichts, Sir. Die Stadt ist unbewohnt."
    Rous fluchte still vor sich hin und schickte die Roboter in den Hangar. Dann gab er den Befehl, das kleine Gleitboot fertigzumachen.
    Diese Gleitboote waren nur knapp drei Meter lang, arbeiteten nach dem Prinzip der Antigravfelder, konnten zwei Mann an Bord nehmen und waren nicht für lange Flüge durch den Raum geeignet, weil sie nur die einfache Lichtgeschwindigkeit erreichten. Für Beobachtungen innerhalb eines Sonnensystems waren sie jedoch ideal.
    Marcel Rous wählte Kadett Debruque, einen Landsmann, zum Begleiter.
    Debruque konnte in gewisser Beziehung als Sonderling bezeichnet werden, wenn man auch gut mit ihm zurechtkam. In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit der immer noch nicht ausgestorbenen Kunst der Malerei, und es bereitete ihm unsägliches Vergnügen, seine Kameraden zu porträtieren, wenn diese auch immer wieder behaupteten, sich nicht wiederzuerkennen. Kein Wunder, denn Debruque malte abstrakt.
    Die beiden Männer hatten in der engen Kabine kaum Platz. Rous bat seinen Gefährten, die Funkgeräte nicht zu berühren. Die K-7 erhielt von ihm den Befehl, gelandet auf ihre Rückkehr zu warten und nur im Notfall aufzusteigen, um in eine Kreisbahn zu gehen. Dann jagte das Gleitboot aus der weit geöffneten Luke und verlangsamte sofort, um in nur zwei Meter Höhe durch die hell erleuchteten Straßen der Stadt zu schweben.
    Marcel Rous fühlte sich sicher. Er wußte, daß er mit einem einzigen Hebeldruck in das All hinausschießen konnte. So schnell würde ihn niemand einholen, auch keine Unsichtbaren.
    Er stieg hoch genug, um in die meist erleuchteten Zimmer hinter den Fenstern schauen zu können.
    Manchmal hielt er auch an, wenn er glaubte, eine Bewegung entdeckt zu haben. Aber jedesmal wurde er enttäuscht. Alle Zimmer waren leer und verlassen.
    Zwei Stunden kreuzten sie durch die Stadt, dann war Rous fest davon überzeugt, daß sich in ihr kein einziges lebendiges Wesen aufhielt - außer ihm selbst und seinen Leuten.
    Die Unsichtbaren, wenn sie unsichtbar waren, hatten sich aus dem Staub gemacht. Wäre das nicht der Fall, so hätten sie ihn längst angegriffen und entführt.
    Enttäuscht, keine Spur seiner drei Männer gefunden zu haben, kehrte er auf den Marktplatz zurück.
    Und da jagte ihm der Schock einen derartigen Schreck ein, daß seine Glieder erlahmten und er nur mit weit aufgerissenen Augen auf die Stelle starren konnte, an der K-7 gestanden hatte. Die Stelle war leer.
    Die Kaulquappe war verschwunden.
     
    *
     
    „Rous muß wahnsinnig geworden sein!" schimpfte Sikermann wütend. „Wenn ich ihn erwische, kann er sich auf einiges gefaßt machen."
    Rhodan lag auf seinem Bett und sah hinauf zu Sikermanns Gesicht auf dem Bildschirm des Interkoms.
    Mit keiner Miene verriet er, wie müde er war - und wie verärgert, daß die Botschaft des Kommandanten ihn aus dem kurzen Schlummer gerissen hatte.
    „Ich weiß nicht, ob Sie Rous jemals wiedersehen werden", sagte er ruhig. „Kennen Sie sein Motiv?
    Warum tat er es?"
    „Keine Ahnung! Er ist verrückt geworden ..."
    „Das glaube ich nicht. Ich nehme vielmehr an, daß er seine drei Männer befreien wollte, so irrsinnig das Unterfangen auch sein mag. Ich glaube, er tut nur seine Pflicht, wenn er auch gegen meine Befehle verstößt. Warten wir ab, was er erreicht - wenn überhaupt. Sonst Neuigkeiten?"
    „Keine, Sir", erwiderte Sikermann etwas verstört. „Wir haben die von Ihnen gewünschte Kreisbahn erreicht. Noch keine Nachricht von Talamon. Wir sind auf Empfang."
    Rhodan erhob sich und nickte Sikermann zu.
    „Wenn Sie mich brauchen, ich bin in der Kabine Marshalls zu erreichen."
    Er wartete nicht, bis der Bildschirm erlosch, sondern ging hinaus auf den Gang, ließ sich von einem Lift in ein anderes Stockwerk tragen und betrat Minuten später die Kabine des Telepathen, der seine Annäherung bereits registriert hatte und

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