0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren
richteten sich die Strahlgeschütze gegen die Stadtmauern und offenen Tore. Über der Schleuse der DRUSUS glitten die Verschalungen beiseite, die spiraligen Läufe der schweren Impulser glitten heraus und schwenkten gegen die Stadt. Aber wo war der Gegner? Sikermann stand keuchend neben Rhodan. Er schnappte nach Luft. „Unsere Roboter ... Wo sind sie?"
„Durchkämmen die Stadt", erwiderte Rhodan. „Sie haben bisher keine lebendige Seele gefunden."
Sikermann deutete nach vorn. „Hören Sie nicht, Sir? In der Stadt wird geschossen. Der Alarm wurde durch die Roboter ausgelöst. Sie müssen auf einen Feind gestoßen sein. In der Funkzentrale wurde die Verbindung zu einigen Kampfrobotern unterbrochen."
Das bedeutete, daß diese Roboter ausgefallen waren.
„Ras Tschubai, Sie begleiten mich", sagte Rhodan und nahm den Afrikaner am Arm. „Nein, sonst niemand! Los, Ras, springen wir!"
„Wohin?"
„Auf den Marktplatz, mitten in die Stadt. Wir müssen feststellen, was geschehen ist. Und vergessen Sie nicht, Ras: Sobald einer von uns von den Unsichtbaren angegriffen wird, sofort springen! Egal wohin, nur weg! Das ist die einzige Rettung."
Sikermann sagte noch etwas, aber er sprach seine Worte in die leere Luft. Rhodan und der Afrikaner waren längst verschwunden.
Sie materialisierten in der Stadt und standen einen Augenblick einsam und allein auf dem weiten Platz.
Die Häuserfronten drohten von allen Seiten auf sie herab, aber Rhodan wußte, daß in ihnen der unheimliche Gegner nicht verborgen war.
Der hatte andere Möglichkeiten. Vielleicht stand er direkt vor ihnen und sie sahen ihn nicht. Konnten ihn nicht sehen, weil er unsichtbar war und seine Gedanken abschirmte.
„Dort - Roboter!" rief Tschubai und umklammerte Rhodans Arm, um jederzeit mit ihm springen zu können, wenn die Lage es erforderte. „Sie haben das Feuer eröffnet... Auf wen eigentlich? Ich sehe nichts."
Rhodan blickte verwundert zur gegenüberliegenden Seite des Platzes. Eine breite Straße mündete dort ein. Auf ihr bewegten sich zehn Kampfroboter rückwärts und schossen aus allen Rohren nach vorn. Die Energiestrahlen schmolzen das Pflaster und die Hauswände. Schwer tropfte der verflüssigte Stein zu Boden, bildete Lachen und erstarrte. Einmal erkannte Rhodan einen flüchtigen Schatten, der sich im Strahl eines Impulses zusammenkrümmte - und verschwand. Aber sonst verhielt sich der unsichtbare Gegner passiv. Er schoß nicht zurück.
„Warum fliehen die Roboter?" fragte Tschubai. Er zitterte am ganzen Körper. Rhodan nahm es ihm nicht übel.
„Sie müssen angegriffen worden sein. Ras. Ich weiß nicht ..."
Rhodan stockte. Sein Herz krampfte sich zusammen, als er plötzlich erkennen mußte, daß Captain Gorlats Theorie oder Beobachtung nicht grundlos aufgestellt worden war.
Der vorderste der Roboter löste sich in der Luft auf. Zuerst verschwand sein Unterkörper bis zum Bauch. Immer noch feuerten seine Waffen, aber dann erloschen sie abrupt und waren nicht mehr vorhanden. Eine Weile noch schwebte der Oberkörper scheinbar ohne Halt zwei Meter über dem Pflaster, dann wurde er mitsamt dem Kopf unsichtbar.
Die Feinde holten also auch die sonst unbesiegbaren Kampfroboter zu sich in ihr schemenhaftes Reich, aus dem es bisher keine Rückkehr gegeben hatte. Die verbliebenen Roboter zogen sich kämpfend zurück.
Eins stand jedenfalls fest: Sie hatten den Gegner erkannt und versuchten, ihn zu vernichten. Ihnen standen keine anderen Waffen als ihre Strahler zur Verfügung. Daß sie mit ihnen nicht viel anfangen konnten, war nicht ihre Schuld.
Der zweite Arkonitkoloß verschwand.
„Wenn die Unsichtbaren weiter vordringen, werden sie alle unsere Roboter - hm, vernichten ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Ich würde sagen: zu sich holen. Ja, sie holen sie zu sich in ihr unsichtbares Reich" Rhodan hatte ganz ruhig und sachlich gesprochen, als gäbe es keine Gefahr um sie herum. „Ich wüßte gern, wie es dort aussieht."
„Wo?" fragte Tschubai, der unverwandt auf die marschierenden Roboter starrte, von denen sich gerade wieder einer auflöste.
Rhodan ging nicht darauf ein. Er stand vor einem anderen Problem.
„Wir müssen sie aufhalten, denn wenn sie unsere Schiffe erreichen, werden sie auch diese angreifen.
Und ich wüßte nicht, wie wir sie aufhalten sollen. Zurück zur DRUSUS, Tschubai."
Baldur Sikermann stand noch in der geöffneten Schleuse und atmete sichtlich erleichtert auf, als er Rhodan sah.
„Von der ARC-KOOR traf
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