0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren
Normalfunkgeräten saß, winkte plötzlich aufgeregt mit den Armen. Er riß sich den Kopfhörer von den Ohren. „Augenblick, Talamon - ja, Stern? Was ist?"
„Sie funken!" rief der Cheffunker. „Die Leute in der Rakete funken! Die Zeichen sind unverständlich, aber sie stammen zweifellos von der Rakete."
„Sie hören es, Talamon", wandte Rhodan sich wieder dem Bildschirm zu. „Was nun? Wie sollen wir sie gegen den Angriff der Unsichtbaren schützen, wenn wir selbst nicht wissen, wie man sie angreifen kann?"
„Feuerschutz!" entgegnete Talamon knapp und grimmig. „Wir legen um die kleine Rakete einen Sperrgürtel von Energiestrahlen. Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn das die Unsichtbaren nicht vertriebe."
„Einverstanden!" erwiderte Rhodan genauso kurz. „Wir bleiben in Verbindung!"
Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte Rhodan wieder in die Zentrale und gab die notwendigen Befehle.
Seit Beginn des Angriffes der Unsichtbaren waren kaum dreißig Sekunden vergangen. Fast ein Meter der Bugspitze war inzwischen verschwunden. Rhodan wunderte sich flüchtig, daß es so lange dauerte, bemerkte aber gleichzeitig zu seinem Entsetzen, daß der Prozeß sich nun allmählich beschleunigte. Ehe seine Feuerbefehle die Kampfstation erreichten, war die kleine Rakete um zwei Meter kürzer geworden.
Und dann war die Hölle los ...
Die ARC-KOOR und die DRUSUS standen keine drei Kilometer auseinander. Dazwischen schwebte die kleine Rakete, die von den Unsichtbaren angegriffen wurde. Der unheimliche Gegner mußte sich also zwischen den beiden Schlachtschiffen aufhalten. Um sich nicht gegenseitig zu gefährden, stiegen Talamon und Rhodan ein wenig höher und bekamen so ihr Ziel unter sich. Die Batterien eröffneten das Abwehrfeuer.
Wie ein feuriger Ring legte es sich um die kleine Rakete. Unbeweglich schien sie dazustehen, von einem Glorienschein modernster Technik umgeben, die Gutes und Schlechtes in einem schuf.
Ungehindert passierten die Impulsstrahlen die Strecke zwischen Abschuß und Ziel, nichts stand ihnen im Weg. Die Angreifer waren nicht nur unsichtbar, sondern auch immateriell. Es gab sie einfach nicht - und doch waren sie vorhanden.
Rhodan starrte mit schmalen Augen auf das unbegreifliche Geschehen. Vom Bug der kleinen Rakete waren nun insgesamt drei Meter nicht mehr sichtbar.
Rhodan setzte Antigravstrahlen ein und formte ein entsprechendes Feld, das jegliche Materie beeinflussen mußte. Die Ortungsschirme zeigten nicht einmal ein Stäubchen zwischen der DRUSUS und der Rakete an. Zwischen beiden gab es keinerlei Materie.
„Ich spüre wieder Gedankenimpulse", flüsterte John Marshall, der dicht bei Rhodan stand und das Schauspiel bisher schweigend betrachtet hatte. „Sie kommen und gehen wie Meereswogen. Einmal sind sie stark, aber völlig unverständlich.
Man könnte meinen, ein Verzerrer sei dazwischengeschaltet. Aber das ist doch unmöglich!"
„Nichts ist unmöglich!" murmelte Rhodan und sah, wie der vierte Meter des Bugs sich in Nichts auflöste.
„Wir sind machtlos! Wir können nicht helfen!"
Er stand auf und ging zu David Stern. Talamon war nicht auf dem Bildschirm zu erkennen, dafür sah Rhodan einen schlanken Arkoniden, der vor den Funkgeräten der ARC-KOOR hockte. „Rufen Sie Talamon!" bat Rhodan.
Der Arkonide nickte und verschwand. Fünf Sekunden später erschien das Gesicht des Überschweren auf dem Schirm. „Rhodan?"
„Es ist sinnlos! Wir haben keine Waffe gegen die Unsichtbaren. Wir können der Rakete nicht helfen!"
„Verdammt! Welche Gefahr zieht da für uns herauf? Was sind das für Wesen, die sich nicht einmal wehren und gegen die wir doch nichts auszurichten vermögen?"
Rhodan zuckte die Achseln. „Der Regent von Arkon sagte, er versuche schon seit zehn Jahren, mit den Unsichtbaren fertig zu werden. Wie sollen wir das am ersten Tag schaffen?"
Talamon strich sich über den Bart. In seinen Augen glomm so etwas wie Furcht, aber er bemühte sich, seine Schwäche nicht zu verraten. „Sie haben Mutanten, Rhodan!" Das war ein Vorwurf, der gleichzeitig die Hilflosigkeit des Überschweren und der Arkoniden verriet. Er verriet indirekt auch die Hilflosigkeit des gigantischen Robotgehirns auf Arkon.
„Was nützen mir die Mutanten, wenn sie den Gegner weder sehen, fühlen noch ahnen? Wie kann ein Teleporter sein Ziel erreichen, wenn es ein solches Ziel überhaupt nicht gibt? Sie springen ins Leere, das ist alles. Die Unsichtbaren senden nicht einmal richtige Gedanken aus, die sich
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