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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie. Ihre schmalen Schultern bebten.
    Ich ließ sie in Ruhe. Nach etwa einer Minute aber hob das Mädchen den Kopf. »Ich habe mich dumm benommen, nicht?«
    »Nein, Cindy. Ihre Angst war ganz natürlich.« Sie nickte.
    »Wir wollten zum Wagen gehen«, erinnerte ich sie.
    »Ja, entschuldigen Sie. Natürlich…« Cindy hakte sich bei mir ein, als wir den Friedhof überquerten und auf die Straße zuliefen.
    Ich schaute mich immer wieder um. So ganz traute ich dem Frieden nun doch nicht. Auch Cindy war nervös. Sie blickte ebenfalls öfter über die Schulter zurück als normal, sagte aber nichts.
    Meine Vermutung bestätigte sich. Die Schatten waren noch da.
    Aber sie hielten sich in respektvoller Entfernung auf. Sie lauerten, flogen große Kreise, ließen uns nie aus dem Blick. Einen erneuten Angriff riskierten sie nicht mehr. Mein Kreuz hatte ihnen doch zuviel Respekt eingeflößt. Cindy und ich erreichten die Straße. Dunkel und leer war keine Menschenseele zu sehen. Die Fahrbahn verschwand in einem Tunnel der Finsternis. Ich öffnete die Beifahrertür, und Cindy stieg ein. Dann klemmte ich mich hinter das Lenkrad. »Wie weit ist es noch?«
    »Fahren Sie immer der Straße nach.«
    »Okay.« Ich zündete den Motor.
    Der Bentley rollte an. Geräuschlos fast. Zwei weit gezogene Kurven mußte ich durchfahren, dann folgte eine Gerade, und danach ging es in eine sehr enge Kurve hinein.
    »Jetzt müßten Sie die Lichter eigentlich schon sehen können«, sagte Cindy.
    Ich sah sie in der Tat.
    »Vor der Diskothek ist ein Parkplatz«, sagte Cindy.
    Ich lächelte. »Fabelhaft. Scheint aber sehr ruhig zu sein.«
    »Wieso?«
    »Sonst sieht man immer Rocker auf ihren Feuerstühlen, doch hier ist nichts.«
    »Ja, das ist seltsam.«
    Ich erwiderte nichts darauf, um Cindy nicht noch mehr zu beunruhigen. Erst einmal abwarten.
    Ich fuhr langsamer, da ich die Fahrbahn verlassen und in die Auffahrt einbiegen mußte, die zum Parkplatz führte.
    Er war übersät mit Feuerstühlen und Kleinwagen. Eine glitzernde Chromparade präsentierte sich unseren Augen.
    Aber kein Mensch ließ sich auf dem Parkplatz blicken.
    Er wirkte wie ein Bild aus einem Science-Fiction-Film.
    Dafür hörten wir Musik. Sie wurde über Lautsprecher nach draußen übertragen. Beim Auffahren sah ich die Sprechblase, die von der Teufelsfratze ausgespien wurde.
    Diese Hölle ist selbst für den Satan zu heiß.
    Ich konnte nicht lachen, da ich über diese Dinge nur sehr ungern spaßte.
    So schnell fand ich für den Bentley keinen Platz. Ich mußte rangieren und stellte den Wagen dann neben die Phalanx der Motorräder.
    Wir stiegen aus.
    »Es ist zu ruhig«, sagte Cindy. »Keine Stimmen, nur die Musik. Direkt komisch.«
    Das Mädchen schaute zur Diskothek hin.
    Auch ich sah mir die Disco-Hölle an. Sie war in der Tat in einem Schloß untergebracht. In der Dunkelheit konnte man über den Zustand des Gemäuers nicht viel sagen. Es mußte aber gut in Schuß sein, denn sonst hätte der Eigentümer die baupolizeiliche Erlaubnis niemals erhalten.
    Das Schloß schmiegte sich an einen Wald. Wind rauschte durch die Baumwipfel, und der fahle Mond am nächtlichen Himmel gab dem Ganzen eine gespenstische Note.
    Eine echte Horror-Kulisse.
    Cindy nahm meinen Arm. »Irgendwie habe ich Angst, das Schloß zu betreten«, sagte sie.
    »Warum? Sie sind doch schon oft hiergewesen.«
    »Ja aber da war noch was los. Ich meine, da haben sich auch auf dem Parkplatz die Fans herumgetrieben.«
    Ich nickte. Mein Blick schweifte über die Tür hinweg. Dort waren einige Fenster hell erleuchtet.
    »Wer wohnt da?« erkundigte ich mich bei Cindy. »Oder wird dort auch getanzt?«
    »Nur im Erdgeschoß. Da oben lebt der Eigentümer, dieser Mr. Grimes.«
    »Was ist das für ein Typ?«
    »Ein Millionär. Wo er herkommt, weiß niemand. Vor ihm fürchte ich mich.«
    Ich fragte nach dem Grund.
    Cindy verzog das Gesicht. »Man soll einen Menschen ja nicht allein nach dem Äußeren beurteilen, aber bei Grimes tue ich das. Er ist ein widerlicher Fettkloß. Unsympathisch – ich mag ihn einfach nicht. Außerdem sind seine Augen kalt. Dieser Mann hat keine Gefühle, Mr. Sinclair.«
    »Wir werden ihn kennenlernen.«
    »Hoffentlich läßt man Sie hinein«, sagte Cindy.
    »Gibt’s hier Gesichtskontrolle?« spottete ich.
    »Nein, aber Todd ist der Aufpasser. Er ist Mr. Grimes treu ergeben und sieht sich die Leute genau an. Vielleicht hat er bei Ihnen Bedenken. Möglich wäre es.«
    »Das werden wir ja gleich

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