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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Büro.«
    »Ich würde ja heiraten«, meinte Jane.
    Als sie danach schwieg, wurde ich mißtrauisch. »Da kommt doch noch was hinterher?«
    »Dann gibst du deinen Job auf, John, läßt dich in den Innendienst versetzen…«
    »… und du holst mir abends die Filzpantoffeln und bringst mir die Zeitung.«
    Jane lachte. »So ungefähr.«
    »Ehrlich gesagt, ich fühle mich für den Innendienst noch ein wenig zu jung.«
    Jane hob die Schultern. »Vielleicht wirst du irgendwann mal geadelt. Wie Sir James Powell.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    Jane setzte sich aufrecht. »War auch nur ein Vorschlag. Er kam mir gerade in den Sinn.«
    Wir schwiegen. Jane hatte ein Thema angeschnitten, das mir ebenfalls auf der Seele lag, das ich aber immer wieder verdrängte. Eine Ehe war nichts für uns. Ich brauchte das Abenteuer, das Kribbeln, das dazugehört, und beim Yard werden nun mal frisch verheiratete Beamte nach Möglichkeit auf ruhige Posten versetzt.
    Ob Jane ohne ihren Beruf auskommen würde, war auch fraglich. Sie ist schließlich mit Leib und Seele Detektivin. Dazu die hübscheste der Welt, wie ich meine. Der Abend näherte sich, und die Sonne sank in einem farbenprächtigen Schauspiel dem Horizont entgegen. Ein Sonnenuntergang faszinierte mich immer, und ich fuhr langsamer, um von der Gegend etwas zu haben. »Ab Glasgow fahre ich«, sagte Jane. Ich hatte nichts dagegen.
    Bis Glasgow war es zwar nicht mehr weit, aber es gab keinen Motorway, auf dem wir aufdrehen konnten. Wir mußten über kurvige, enge Straßen fahren, und so war es kein Wunder, daß die Dunkelheit uns bei diesem »Tempo« noch vor Glasgow einholte.
    Zuweilen kamen uns Wagen entgegen. Ihre Scheinwerfer waren schon von weitem zu sehen.
    Wir fuhren an kleinen Ortschaften vorbei, deren Namen ich noch nie in meinem Leben gehört hatte. »Eigentlich habe ich Hunger«, sagte Jane. Auch mir knurrte mittlerweile der Magen, und so hatte ich nichts dagegen, in der nächsten Ortschaft anzuhalten. Zwanzig Minuten später war es soweit. Ich hielt den Bentley vor einem alten, rustikal erscheinenden Gasthaus an, nachdem ich zuvor vollgetankt hatte. Wir waren die einzigen auswärtigen Gäste, obwohl es bis Glasgow nicht mehr weit war. Etwa dreißig Meilen. Man schaute uns nicht unfreundlich an, aber auch nicht besonders herzlich. Ich bestellte.
    Der Wirt servierte kurze Zeit später die Spezialität des Hauses. Lammschinken. Und er schmeckte gut. Auch Jane Collins war zufrieden. Nachdem wir die Verdauungszigaretten im Ascher ausgedrückt und gezahlt hatten, starteten wir wieder.
    Jane schaute hoch zum Himmel. »Mond – und sternenklar«, sagte sie. »Einfach romantisch.«
    Ich gab ihr recht.
    »Soll ich nicht fahren, John?«
    »Nein, nein, noch fühle ich mich frisch.« Ich kitzelte die Maschine mit dem Schlüssel. Ruhig sprang sie an.
    Wir würden nördlich von Glasgow den Motorway erreichen, mußten uns zuvor jedoch durch die Prärie schleichen. Aber das waren wir gewöhnt.
    Die Straßen wurden allerdings breiter. Hinter dem Dorf begann ein Waldgebiet, durch das sich die Fahrbahn wie ein Band wand.
    Kurven über Kurven. Mal rechts, mal links. Zweimal wurden wir von Motorrädern überholt. Wenn das Licht ihrer Scheinwerfer im Außenspiegel explodierte, verspürte ich immer ein Ziehen im Nacken. Dann waren wir wieder allein.
    Die Scheinwerfer breiteten ihren hellen Teppich vor dem Wagen aus und gingen auch mit, wenn wir um die Kurven fuhren.
    Dann allerdings streiften sie den Waldrand und holten Büsche und Bäume geisterhaft bleich aus der alles schützenden Dunkelheit.
    »Wie im Horror-Film«, sagte Jane lächelnd.
    »Von Horror will ich nichts mehr wissen«, erwiderte ich ahnungslos. »Zumindest bis London«, schränkte ich ein, denn ich wußte nicht, was mich in meiner Heimatstadt erwartete.
    Wir fuhren in eine Kurve. Das Licht glitt von der Fahrbahn ein wenig weg und streifte auch den bis an die Straße wachsenden Wald und die kleine Lichtung darin.
    »Halt!« schrie Jane.
    Ich bremste.
    »Raus«, sagte sie und öffnete die Tür.
    Ich hielt sie fest. »Willst du mir nicht sagen, was geschehen ist?« fragte ich.
    Jane schaute mich an. »Dort im Wald wird jemand bedroht. Mit einem Messer…«
    Jetzt gab es auch für mich kein Zögern mehr!
    ***
    Jane war zwar als erste aus dem Wagen, aber ich konnte schneller laufen.
    Mit einem Satz sprang ich über den Graben und überholte Jane schon einen Herzschlag später. Während des Laufens nahm ich das Bild, das sich etwa

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