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0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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knurrte der Professor.
    Grangers Blick traf ihn wie ein Pfeil. »Was sagen Sie da? Nessy lebt nicht mehr?«
    »Sarra hat ihn erwürgt.«
    »Eine Figur aus Stein?«, fragte Granger fassungslos. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich hab’s mit meinen eigenen Augen gesehen«, erwiderte Zamorra. »Sarra hat ihn erwürgt. Und als ich Nessy zu Hilfe eilen wollte, hat sich das Ungeheuer mit dem Drachenschädel in eine andere Dimension abgesetzt.«
    Granger klopfte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Verdammt, mir will einfach nicht ins Hirn, was Sie da von sich geben, Zamorra. Vermutlich ist alles richtig, was Sie sagen. Aber ich kann es einfach nicht begreifen, verstehen Sie?«
    »Es ist schwierig, so etwas zu begreifen«, nickte Professor Zamorra.
    »Werden wir Sarra jetzt nie mehr wiedersehen?«, fragte Bill Fleming seinen Freund.
    Zamorra wandte sich ihm zu. »Ich habe einen ganz bestimmten Verdacht, Bill.«
    »Und zwar?«
    »Ich kann es nicht begründen, aber ich habe das Gefühl, dass Sarra dorthin zurückgekehrt ist, von wo man ihn 1855 weggeholt hat.«
    Henry Wayne riss die Augen auf. »Sie meinen, er befindet sich jetzt wieder im Haus des Henkers?«
    Zamorra nickte. »Das ist so etwas wie eine Heimat für ihn.«
    »Wir müssen ihn da rausholen!«, schrie Granger wütend.
    »Das kann sehr gefährlich werden!«, gab Zamorra zu bedenken.
    Mario Vadana lehnte sich benommen an die Reling. »Der arme Carl«, stöhnte er. »Er hat einen Jungen zu Hause in Boston. Seine Frau hat sich von ihm vor einem Jahr wegen seelischer Grausamkeit scheiden lassen. Seither wohnte er mit seinem Jungen im Haus seiner Eltern. Wie soll man denen beibringen, was Carl hier zugestoßen ist?«
    »Was sollen wir nun unternehmen, Zamorra?«, fragte Bill Fleming mit geballten Fäusten. »Ich meine, wir können Sarra diesen Triumph doch nicht gönnen.«
    »Wir müssten versuchen, ihn in jenem Haus von Elias Keene aufzustöbern und zu vernichten«, sagte Zamorra hart.
    »Kann man Sarra denn überhaupt vernichten?«, fragte Nicole Duval. Der Schock hatte sie bleich gemacht. Ihr Blick war unsicher.
    »Jeder Dämon ist zu vernichten«, sagte Zamorra. »Man muss nur das richtige Mittel gegen ihn anwenden. Dass auch Sarra seine schwachen Stellen hat, beweist die Tatsache, dass es ein paar mutige Männer im Jahre 1855 geschafft haben, ihn aus dem Haus des Henkers zu holen und auf den Meeresgrund zu verbannen. Da wäre er vermutlich noch viele weitere hundert Jahre geblieben, wenn wir ihn nicht aus dem Teufelswrack befreit hätten.«
    »Das richtige Mittel…«, sagte Fleming unruhig. »Wäre das nicht dein Amulett?«
    Zamorra nickte. »Auf jeden Fall würde ich nur höchst ungern ohne meinen silbernen Talisman in Elias Keenes Haus gehen!«
    Granger räusperte sich. »Sagen Sie, Professor, werden wir unseren Freund Carl in diesem Haus wiederfinden?«
    Der Professor schüttelte überzeugt den Kopf. »Tut mir leid, Fabian. Ich wollte, ich könnte Ihnen eine ermutigendere Antwort geben. Aber ich glaube nicht, dass wir Carl Nessy jemals wiedersehen werden. Sarra hat ihn mit sich in eine andere Dimension gerissen. Das verkraftet kein menschlicher Körper. Es sei denn, magische Kräfte beschützen ihn. Das ist bei Nessy jedoch nicht der Fall. Also zerfällt Nessys Körper sozusagen in seine Bestandteile, sobald er die Schranken des Raumes überschreitet. Er löst sich auf, verstehen Sie? Und niemand und nichts kann ihn wieder zusammenfügen.«
    Granger boxte mit der geballten Linken in die offene Rechte. »Verdammt, worauf warten wir noch? Sehen wir zu, dass wir nach Auckland zurückkommen. Ich kann es kaum noch erwarten, diesem Scheusal wieder zu begegnen!«
    Die Motoren wurden angeworfen.
    Das Expeditionsboot nahm Direktkurs auf den Hafen von Auckland.
    ***
    Sie hatte sich vollkommen verändert. Ein grausamer Zug lag um ihren Mund. Angel Kovacs schien auf eine merkwürdige Weise glücklich zu sein. Sie hatte endlich zu einer Lebensform gefunden, die ihr absolut zusagte. Sie musste Böses tun, und sie wusste mit einemmal, dass sie dafür vor neunzehn Jahren auf die Welt gekommen war.
    Deshalb hatte sie sich während der letzten Jahre immer stärker zu spiritistischen und okkulten Dingen hingezogen gefühlt. Heute war ihr klar, dass sie eines Tages versucht hätte, den Satan zu beschwören, ihn zu bitten, ihre Seele anzunehmen, seinen Geist in ihren schönen Körper zu versenken. Sie hatte es geschafft. Mit Elias Keenes Hilfe hatte sie es

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