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0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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war blass. Er sah krank aus. Große Sorge zeichnete dunkle Schatten in sein junges Gesicht. Er verlangte Inspektor Ron Torres zu sprechen. Man reichte ihn weiter. Mit hängenden Schultern trat er ein. Trotz seiner siebzehn Jahre erweckte er den Eindruck, er wäre ein uralter Mann. Müde und erledigt schleppte er sich auf den Besucherstuhl zu. Ächzend ließ er sich darauf nieder.
    Torres genügte ein einziger Blick, dann wusste er: Dieser Junge ist gekommen, um sein Gewissen zu erleichtern, um zu beichten.
    »Ja, Mick?«, sagte der Inspektor in väterlichem Ton.
    Der Junge seufzte schwer. »Ich… Ich kann nicht mehr länger schweigen, Inspektor … Zuerst verschwand Phil Casa … Und nun ist auch Angel spurlos verschwunden … Jetzt muss ich reden. Ich halte es nicht mehr aus … Ich muss loswerden, was mir das Herz abdrückt …«
    Und dann fing Mick Kovacs rückhaltlos mit seiner Beichte an…
    ***
    Zamorra betrat sein Zimmer. Er eilte sofort zum Schrank. Es war nun nicht mehr ratsam, ohne den silbernen Talisman zu gehen. Der Professor erschrak, als er sah, dass die Lederschatulle sich nicht an ihrem Platz befand. Atemlos durchwühlte er den ganzen Schrank.
    Nichts. Keuchend richtete er sich auf. Was war geschehen? War jemand während seiner Abwesenheit in sein Zimmer eingebrochen?
    Ein Hoteldieb? Das Amulett war zwar ein schönes Stück, aber es brachte, wenn man es verkaufte, bloß soviel Geld, wie das Silber wert war. Reichtümer gab’s dafür nicht.
    Was tun? Zamorra stand unschlüssig in der Mitte des Raumes.
    Sollte er die Hotelleitung von dem Diebstahl informieren? Dazu war jetzt keine Zeit. Man würde die Polizei kommen lassen. Es würde lange Debatten über das Wie, Wann, Was, Wo geben. Das wollte sich Zamorra für später aufheben.
    Vorsichtshalber stürzte er sich noch einmal in den Schrank. Der Misserfolg verdoppelte sich.
    Schaudernd dachte er daran, dass er gesagt hatte, er würde Elias Keenes Spukhaus nur höchst ungern ohne sein Amulett betreten.
    Nun würde es passieren. Kneifen kam nicht in Frage. Um das Verschwinden des Amuletts würde er sich später intensiv kümmern.
    Jetzt hieß es, Sarra zu vernichten. Mit dem Amulett wäre das vermutlich nicht allzu schwer gewesen.
    Aber ohne den silbernen Talisman… Jetzt hatte Sarra alle Trümpfe in seiner steinernen Pranke.
    Eine verflucht kritische Ausgangsposition. Zamorra war trotzdem entschlossen, das gefährliche Duell zu bestreiten.
    Es musste eben ohne das Amulett gehen.
    Die Männer, die Sarra im Jahre 1855 fertiggemacht hatten, hatten auch kein Amulett besessen.
    Wütend schleuderte Zamorra die Schranktür zu. Er hatte Angel Kovacs nicht in sein Zimmer treten gehört. Mit hochgehobenem Dämonendolch und feuersprühenden Augen näherte sich ihm das Mädchen auf leisen Sohlen. Ihr Mund war ein schmaler, grausamer Strich. Die Nasenflügel waren von einer höllischen Erregung gebläht. Ihr ganzes Sinnen war in diesem Moment nur darauf ausgerichtet, den Dämonenfeind Nummer eins zu vernichten.
    Sie wollte sich um die Hölle verdient machen.
    Sie wollte in der Rangordnung der Teufelsdiener vorwärtskommen. Der Mord an Zamorra würde sie hoch hinauf katapultieren.
    Sie würde vor Elias Keene landen. Ganz gewiss. Asmodis würde sie unsterblich machen. Und er würde sie mit enormen teuflischen Fähigkeiten ausstatten.
    Das alles erregte das Mädchen maßlos.
    Drei Schritte trennten sie noch von diesem triumphalen Erfolg. Dicke Schweißperlen glitzerten auf ihrer erhitzten Stirn. All ihr Denken war auf Zamorras Tod ausgerichtet.
    Zwei Schritte!
    Das Sonnenlicht, das zum Fenster hereinfiel, tanzte auf der langen Klinge des Dämonendolches. Das kalte Metall reflektierte den Sonnenschein und warf ihn an die gegenüberliegende Wand.
    Ein Schritt!
    Zamorra sah das Blitzen. Erschrocken kreiselte er herum. Er tippte auf den Hoteldieb, spannte die Handkanten, schraubte sich in der Drehung zusammen.
    Da sauste der Dämonendolch auf ihn zu. Aber die Klinge verfehlte ihn. Ohne zu überlegen, schoss der Professor zwei brettharte Schläge ab. Sie trafen beide. Angel wurde zurückgeschleudert. Sie taumelte, strauchelte und fiel.
    Jetzt erst erkannte Zamorra, dass er es mit einem Mädchen zu tun hatte.
    Fauchend schnellte Angel wieder hoch. Zamorra spürte deutlich das gefährliche Kraftfeld des Dämonendolches. Er wusste sogleich, dass es sich hierbei um keine gewöhnliche Waffe handelte. Dieser Dolch verlieh Zamorras Gegnerin unwahrscheinliche Kräfte. Erst wenn

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