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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Sergeant Sullivan vom Bronx-Revier!«, sagte eine etwas gepresste Stimme.
    »Ah - das Kindermädchen! Was gibt es denn, Sullivan?«
    »Sie interessieren sich doch für Lola Stein, die Besitzerin des ›Silbemen Knie‹?«
    »Okay, haben Sie etwas über Sie?«
    »Das eigentlich nicht. Ich begegnete ihr vor etwa einer Stunde auf einem Streifengang. Sie plauderte mit einem Mann. Als ich näher herankam, gingen die zwei schnell auseinander. Ich hatte leider keinen Grund, irgendwie einzugreifen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Lola verlor einen Briefumschlag. Auf diesem befindet sich, eine sonderbare Zeichnung und eine mir unverständliche Gruppierung von Buchstaben.«
    »Können Sie mir den Umschlag sofort herschicken?«
    »Okay, Sir. In etwa fünfundvierzig Minuten kann ich bei Ihnen sein.«
    Phil und ich waren gezwungen, zu warten, wohl oder übel.
    Vierzig Minuten später betrat Sergeant Sullivan das Zimmer und übergab mir den Umschlag. Der Sergeant war wegen der mit dem Mädchen Mara passierten Panne etwas bedrückt und wollte die Scharte nach Möglichkeit wieder auswetzen.
    »Meinen Sie, Sie können damit etwas anfangen?«, fragte er befangen.
    Ich zuckte die Achseln. »Das lässt sich im Augenblick noch nicht sagen. Jedenfalls danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Können Sie den Mann, mit dem zusammen Sie Lola Stein gesehen haben, beschreiben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dazu war es zu finster, Sir. Es war schon ein Wunder, dass mir der Briefumschlag auffiel?«
    Die Vorderseite des Couverts war uninteressant. Es handelte sich um einen als Drucksache freigemachten Umschlag eines Versandhauses und zeigte Lolas Adresse.
    Die Rückseite wies eine nicht, einmal ungeschickte Skizze eines Hauses mit einem sonderbar, vierstufigen Dach auf.
    Darunter waren in Blockschrift unverständliche Worte und eine Zähl notiert:
    Teerts Lige 601
    Notwen
    Die Zeichnung sollte offenbar einen chinesischen Tempel andeuten.
    Ich, starrte auf den Umschlag und drehte und wendete ihn Gedanken versunken in meinen Fingern:
    Sollte das ein Hinweis auf den »Tempel« sein? Was mochten die unverständlichen Worte unter der Skizze bedeuten? Höchstwahrscheinlich eine Geheimschrift. Ob ich sie entziffern konnte?
    »Eine ganz, ganz einfache, simple Geheimschrift!«, sagte Phil plötzlich. »Lies doch Worte und Zahlen einfach von hinten!«
    Ich gehorchte und las laut vor:
    »Newton. 106 Egil Street.«
    Ich zog das Telefonbuch des Staates New Jersey.zu mir heran, schlug Newton auf und suchte die Nummer von Sheriff Rodgers…
    Erst nach fünf Minuten meldete er sich mit verschlafener Stimme.
    »Ach, Sie sind es, Cotton?«, fragte er grämlich. »Wo brennt’s denn?«
    »Die Sache ist wirklich wichtig«, sagte ich und entschuldigte mich. »Gibt es in Ihrem Ort eine Egil Street?«
    »Ja. Das ist eine Seitenstraße der Sumac Street.«
    »Bis wann können Sie feststellen, wem das Haus 106 gehört und wer darin wohnt?«
    Rodgers Stimme nahm den Ton milden Vorwurfs an.
    »Das brauche ich nicht erst festzustellen, das weiß ich auswendig. Das Haus gehörte bis vor etwa vier Monaten Henry Miller. Er bewohnte es mit einer alten Haushälterin. Miller ist vor vier Monaten gestorben und seine Haushälterin zog in ein Altersheim. Im Augenblick steht das Haus leer. Die Erben wohnen in Atlanta, sind aber bisher noch nicht hier aufgetaucht.«
    »Aber irgendjemand wird doch das Haus verwalten?«, »Ja. Ich natürlich. Ich habe sämtliche Schlüssel!«
    »Well, Mr. Rodgers. Wir sind zwar hundemüde, aber wir kommen gleich zu Ihnen raus. Wir sind in spätestens zwei Stunden bei Ihnen.«
    »In Ordnung!« Rodgers war wenig erfreut über die Aussicht, aufbleiben zu müssen. »Well, wenn Sie meinen, dass es wichtig ist, muss ich eben die Nacht opfern.«
    ***
    Es war noch nicht ganz zwei Uhr, als wir in Newton einfuhren und vor dem Haus des Sheriffs hielten.
    Der wackere Mann hatte bereits auf uns gewartet. Er trat aus dem Haus, setzte sich zu uns in den Wagen und wies uns in eine schmale, Allee ein, an deren beiden Seiten einfache Landhäuser in hübschen Vorgärten standen. Die Straße selbst war von Pappeln gesäumt.
    Nach dem letzten Haus fuhren wir noch etwa fünf Minuten im Schritttempo weiter, dann erreichten wir eine verfallene Mauer.
    »Wir lassen den Wagen am besten hier stehen«, schlug Rodgers vor.
    Wir stiegen aus, und Rodgers holte aus seiner Tasche einen mächtigen Schlüsselbund hervor. Er schloss das Gittertor des Parks rasselnd auf. Überrascht hielt

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