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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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sind, die Gantzers aber erhalten blieben.«
    Um ganz sicher zu gehen, fuhren wir nach Brooklyn und kreuzten in Sniders Garage auf.
    Hier hatten sich inzwischen die Gemüter wieder beruhigt, und alles ging seinen alten Gang.
    Das Gericht hatte einen Zwangsverwalter eingesetzt - man ist da bei uns sehr fix mit solchen Dingen - und der führte jetzt den Laden weiter, bis ein Erbe Sniders ermittelt wurde.
    Ich fand das Mädchen in seinem Büro, und es tippte wieder eifrig auf der Maschine herum, ganz wie bei meinem ersten Besuch.
    Inzwischen hatte ich mich darüber, informiert, dass sie Agatha Berry hieß.
    »Ich habe eine Frage an Sie, Miss Berry. Komhien oft Leute zu Ihnen, die nach Arbeit fragen?«
    Das Mädchen schüttelte verneinend den Kopf. »Automechaniker sind gesuchte Leute und in festen Händen, Sir.«
    Ich hatte mir ein Bild Gantzers verschafft und zeigte es ihr.
    »Haben Sie, diesen Jungen hier schon einmal gesehen?«
    Miss Berry nickte sofort. »Ja. Der war tatsächlich vor einiger Zeit hier. Wir sind zwar voll, aber der Chef hätte jederzeit einen guten Mann engagiert. Allerdings machte dieser Mann hier einen so schlechten Eindruck auf mich, dass ich es nicht wagte, ihn Mr. Snider vorzustellen.«
    »Und jetzt denken Sie einmal ganz scharf nach, Miss Berry: Wann hat sich dieser Mann bei Ihnen vorgestellt?«
    Agatha rieb sich nachdenklich die Nase.
    »Ich glaube, ich kann mich erinnern. Der Bursche reiste nämlich auf die weinerliche Tour und behauptete, er habe Geburtstag. Es muss irgendwann im März gewesen sein - warten Sie - richtig, es muss noch vor dem zwanzigsten März gewesen sein. Denn vom zwanzigsten bis dreißigsten März hatte ich Urlaub, um meine kranke Mutter zu pflegen.«
    »Sie können Ihre Aussage notfalls vor Gericht beschwören?«
    »Natürlich, Sir. Spielt das eine so große Rolle?«
    Ich ließ diese Frage offen.
    »Ist Ihnen zufällig aufgefallen, dass der Mann hier etwas verloren hat?«
    »Verloren? Aber nein! Hier im Büro hat er ganz bestimmt nichts verloren. Aber vielleicht auf dem Hof.«
    »Das kann sein. Es war ein Messer. Ed Milton hat es gefunden…«
    »Schon wieder Ed Milton. Wie oft soll ich denn noch sagen, dass ich keinen Ed Milton kenne?«
    »Aber der Mann muss am 19. März, um diesen Tag handelt es sich, bei Ihnen gewesen sein.«
    Phil Decker holte aus seiner Aktenmappe ein Bild Ed Miltons heraus und hielt es der Kontoristin hin.
    Diese schüttelte erstaunt den Kopf. Man hatte ihr das Bild bereits zwei- oder dreimal vorgelegt.
    »Nein, ich habe diesen Mann noch nie gesehen. Ich,gebe zu, er kann hin und wieder bei Snider gewesen sein, aber dann ist er sicher nach der Geschäftszeit gekommen und hat den Privateingang benutzt.«
    ***
    Wir kehrten zum Distriktsbüro zurück. Auf meinem Schreibtisch fand ich folgende Aktennotiz:
    »Ich sah heute Morgen in einem Geschäft in der Innenstadt eine Dame, die an einem Armband als Anhänger ein kleines Goldpferdchen trug, ähnlich demjenigen, die bei Gould und Bullitt gefunden wurden. Ich folgte der Dame bis zu ihrem Wagen, notierte mir die Nummer und stellte die Besitzerin des Wagens fest: Mrs. Susan Haider, 19 Great Road, Elizabeth. Mrs. Haider ist die Witwe des am 16. Februar gestorbenen Fabrikbesitzers Goldwyn Haider. Smidson«
    Ich reichte Phil die Mitteilung. Er lächelte. »Also auf zu Mrs. Haider.«
    Nach neunzehn Uhr erreichten wir Elizabeth und fanden unschwer Mrs. Haiders Haus. Es war ein dreiflügeliger Bungalow, und damit war für mich bereits der Beweis erbracht, dass Mrs. Haider eine Menge Geld haben musste, denn hier in dieser Gegend baut man angesichts der immensen Grundstückspreise normalerweise wenigstens fünfstöckige Häuser.
    Auf mein Läuten öffnete ein schwarz gekleidetes Dienstmädchen.
    Ich zeigte meinen Ausweis und fragte, ob ich Mrs. Haider in einer privaten Angelegenheit sprechen könne.
    Das Mädchen ließ uns ein. Wir durften in einer hellen Diele etwa zehn Minuten warten und wurden dann in ein gediegen eingerichtetes Arbeitszimmer geführt.
    Man hätte Susan Haider, obwohl sie schon über vierzig war, eine Schönheit nennen können. Sie hatte ein pikantes, herbes Gesicht, blonde Haare, eine ausgezeichnete, wenn auch etwas füllige Figur und die Sicherheit der Dame von Welt…
    Am besten gefielen mir ihre Augen, graue, intelligente, ehrliche Augen.
    Als einzigen Schmuck trug sie am linken Handgelenk ein goldenes Armband, und an diesem hing ein winziges goldenes Pferdchen.
    »Ich will Sie nicht lange

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