Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
Vom Netzwerk:
Ihrem Mann gesehen?«
    In diesem Augenblick fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »Großer Gott -vor fünf Monaten!«
    »Und da Ed Milton nicht gut aus dem Zuchthaus heraus den Orden gegründet haben kann, hat er mit ihm entweder nichts zu tun oder ist erst viel später zu ihm gestoßen.«
    Wir diskutierten stundenlang, kamen aber zu keinem Ergebnis.
    ***
    Als wir am nächsten Tag bei Mr. High aufkreuzten, empfing er uns mit einer Neuigkeit.
    »Jetzt endlich erhalte ich einen Hinweis, den man uns schon längst hätte geben sollen. Zusammen mit Ed Milton wurde sein Zellengenosse Jos Baker aus Sing Sing entlassen. Er arbeitet seit einiger Zeit bei der Horriblower-Werft. Fahren Sie hin und nehmen Sie ihn sich vor.«
    Wir fanden die Werft gegen elf am East River und mussten eine halbe Stunde suchen, bis wir auf einen Mann stießen, der über Jos Baker Bescheid wusste.
    Man verstand hier kaum sein eigenes Wort, solch ein Krach machten die automatischen Niethämmer.
    »Gehen Sie zur Helling C«, brüllte unser Informant. »Dort liegt der Tanker ›President Comer‹ auf Kiel. Fragen Sie nach Oberingenieur Miller.«
    Wenn ich behaupten würde, der Oberingenieur sei über unser Erscheinen erfreut gewesen, wäre ich ein Lügner. Aber er erfüllte unseren Wunsch, wenn auch sehr widerwillig, und schickte seinen Assistenten weg, um Baker zu holen.
    Als Baker meinen Ausweis sah, wurde er ganz bleich und murmelte bitter:
    »Wenn ihr einen habt, dann habt ihr ihn. Dann fresst ihr ihn mit Haut und Haaren! Well, was wollt ihr von mir? Ich habe meine Strafe abgesessen und seitdem nichts mehr ausgefressen.«
    »Das glauben wir gern«, beruhigte ich ihn. »Sie sind während Ihrer letzten Zuchthauszeit mit Ed Milton zusammen in der gleichen Zelle gesessen.«
    »Sie meinen Big Horse-Milton? Der wurde zugleich mit mir entlassen.«
    »Und deswegen sind wir hier. Sind Sie mit Milton hierher nach New York gekommen?«
    Baker schüttelte den Kopf. »Ich habe erst eine Tante in Albany besucht und Ed gleich aus den Augen verloren.«
    »Hat er Ihnen irgendetwas über seine Pläne erzählt?«
    Bakers, grobes Gesicht nahm den Ausdruck eines Kindes an, das Strafe erwartet:
    »Der Teufel muss Sie auf meine Spur gebracht haben, Gentlemen. Ich habe keine Lust, über Milton auszusagen. Ich lebe nämlich recht gerne.«
    »Milton hat keine Ahnung, dass wir mit Ihnen Verbindung auf genommen haben. Und wir werden das auch nicht an die große Glocke hängen. Milton ist vermutlich ein gefährlicher Mörder. Wenn Sie etwas wissen und es uns nicht sagen, kann sich das für Sie sehr unangenehm auswirken:«
    »Wenn ich etwas weiß und es Ihnen sage, dann, kann sich das ebenfalls unangenehm für mich auswirken. Sie sagten Ja selbst, dass Milton ein gefährlicher Mörder ist!«
    Ich verständigte mich mit Phil durch ein Augenblinzeln. Er sagte:
    »Komm, Jerry, hat keinen Sinn.«
    Wir taten so, als wollten wir gehen.
    Hätten wir Baker offen unter Druck gesetzt, hätten wir nur ein Hohnlächeln geerntet. So aber glaubte er unsere scheinbare Gefügigkeit so deuten zu müssen, dass wir eine besondere faustdicke Gemeinheit gegen ihn beabsichtigten, und er hielt uns erschrocken zurück: ’
    »Aber laufen Sie doch nicht gleich davon. Ich will Ihnen ja sagen, was ich weiß.«
    Ich wandte mich zu ihm um. »Aber dann bitte die Wahrheit!«
    Baker nickte. »Ich erinnere mich an mein letztes Gespräch mit Ed. Er sagte da, er habe einen Bruder, der heiße Sam. Dieser hat ihm zwar nie geschrieben, aber er hat auf Umwegen erfahren, dass Sam sich in New York aufhält. Er sagte dann noch, falls ich einen Job suche, könne er mir einen besorgen. Aber auf dem Ohr hörte ich schlecht. Ich konnte mir ungefähr vorstellen, was für ein Job das sein sollte.«
    So sehr wir noch in Baker drangen, er sagte nichts mehr, und wir verließen ihn, halb und halb überzeugt, dass er tatsächlich nicht mehr wusste.
    »Die nächste Großfahndung ist fällig«, meinte Phil. »Ob sie etwas nützt, bleibt dahingestellt.«
    Wir fuhren zur Zentrale zurück und trafen die notwendigen Maßnahmen.
    Als die Fahndung nach dem Mann, von dem wir wussten, dass er Sam Milton hieß und Eds Bruder war, anlief, klingelte das Telefon.
    Ich hob es ab.
    Das farblose Mädchen aus Sniders Garage war am Apparat.
    »Ich habe Ihnen eine wichtige Meldung zu machen, Mr. Cotton«, sagte sie. »Ich habe vor einer halben Stunde in der Nähe der Brooklyn Bridge Atkins gesehen.«
    »Sie meinen den verschwundenen

Weitere Kostenlose Bücher