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006 - Der Fluch der blutenden Augen

006 - Der Fluch der blutenden Augen

Titel: 006 - Der Fluch der blutenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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lange und
aufregend schöne Beine.
    Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, öffnete der Agent den
Umschlag. Mr. Jondriks hatte sich sehr große Mühe gemacht. Das Kuvert enthielt
insgesamt sieben DIN-A-4-Bogen, auf denen – aufgegliedert in Tabellen – genau
die Namen der Personen verzeichnet waren, die während der vergangenen Monate
dasselbe Zimmer benutzt hatten wie Larry Brent.
    X-RAY-3 überflog die Namen nur flüchtig. Am Ende des letzten Bogens stand
noch ein kurzer Vermerk des Nachtportiers. »Ein Mister Robertson war für das
Zimmer Nr. 93 niemals gemeldet. Ich habe auch für die anderen Apartments
nachgesehen. Der Name taucht nirgends auf.«
    Larry legte die Bögen fein säuberlich zusammen und steckte sie wieder in
den Umschlag. Sein Vorstoß in dieser Richtung war ein Schlag ins Wasser
gewesen. Doch noch war sein Pulver nicht verschossen.
    Während er die dritte Tasse Kaffee trank, bat er die Telefonzentrale des
Hotels, Inspektor Hopkins von Scotland Yard anzurufen. Die Verbindung kam
erstaunlich schnell zustande.
    Larry, jovial, umgänglich, gutgelaunt, plauderte mit dem Inspektor wie mit
einem alten Freund.
    »Aber ich rufe Sie nicht nur an, um Ihnen einen guten Morgen zu wünschen,
Inspektor.«
    Der lachte. »Das habe ich auch nicht erwartet. Sicher wollen Sie wissen,
was aus Ihrer hübschen Begleiterin geworden ist, nicht wahr? Sie können es
scheinbar nicht abwarten, dass ich Ihnen doch bestätige, wie recht Sie hatten.
Leider – für Sie, Mister Brent – muss ich Ihre Sensationsgier auf ein Mindestmaß
herabschrauben: Die Inderin hat einen Herzschlag erlitten! Wir haben die Leiche
übrigens gestern Abend, kurz nach dem Vorfall, noch freigegeben.«
    »Gestern Abend noch? Ist denn keine polizeiliche Untersuchung erfolgt?« Nur
mühsam konnte Larry sein berufliches Interesse an der Angelegenheit verbergen.
Das durfte doch nicht wahr sein!
    »Das hat sich erübrigt. Der Vater der Toten hat kurz nach dem Unfall
vorgesprochen. Er wollte eine Vermisstenanzeige aufgeben, dabei erfuhr er –
durch uns – vom Tode seiner Tochter. Wir waren noch nicht einmal dazu gekommen,
ihre Identität festzustellen. Nun ja, kurz und gut, damit Sie beruhigt sind und
nicht weiterhin schlaflose Nächte verbringen müssen: Die Inderin litt an akuter
Herzschwäche. Mit ihrem Ableben war ständig zu rechnen.«
    Larry Brent presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    Er hörte nur noch mit halbem Ohr hin, als Inspektor Hopkins fortfuhr zu
sprechen: »Ich habe das Gefühl, als ob Sie das Unglück anziehen, Mister Brent.
Sie scheinen aus den Aufregungen gestern Abend nicht mehr herausgekommen zu
sein. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte Sie noch verhaften müssen. Die
Sache mit dem Taxifahrer hat sich aufgeklärt. Der Bursche hat alles gestanden,
bevor er abgetreten ist. Er hat den Inhaber des Taxis überfallen und
niedergeschlagen. Wir haben die Geldbörse von Mister Peters bei dem Mörder
gefunden. Allzu viel konnte er nicht mehr aussagen, doch uns hat es gereicht.
Er hat die Tat allein begangen, auf Sie fällt nicht der geringste Verdacht.«
    »Na, das ist ja erfreulich«, antwortete Larry und atmete auf. Doch mit
seinen Gedanken war er ganz woanders.
    »Ja, das ist es, in der Tat. Es sieht wirklich ganz so aus, als ob der
Bursche den Verdacht auf Sie lenken wollte. Wie er das allerdings im Einzelnen
angestellt hätte, das hätte mich noch interessiert. Doch dazu kam es nicht
mehr, der Unfall hat die Dinge in eine andere Richtung gelenkt.«
    Larry schob die geleerte Kaffeetasse zurück. »Eine Frage bitte noch,
Inspektor: Sagen Sie, wie hieß die Inderin eigentlich?«
    »Hira! Hira Rasmandah. Warum erkundigen Sie sich danach? Wollen Sie einen
Beileidsbesuch machen, oder kennen Sie den Vater?«
    »Nein, keines von beiden. Es war nur so eine Frage. Ohne weitere
Bedeutung.«
    »Hm, na ja. Dann belassen wir es dabei, Mister Brent. Ich hoffe, dass ich
Sie beruhigen konnte, und dass Sie nach den Vorfällen gestern Nacht England
nicht Hals über Kopf verlassen. Wir brauchen Touristen, wir brauchen Devisen.
Lassen Sie sich die Tage hier in London noch einiges kosten.« Er lachte wie
über einen besonders gelungenen Witz.
    Doch Larry lachte nicht.
    Er wechselte noch ein paar belanglose Worte mit Inspektor Hopkins und
hängte dann ein, nachdem er, wie durch Zufall, auch den Beamten dazu gebracht
hatte, noch einmal kurz den Namen Hira Rasmandah zu erwähnen. »Eine
gutsituierte Familie. Der Vater ist ein

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