Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ab.
    »Wieder zwei Vampire weniger«, brummte er und verließ mit seinen Kameraden die Garage.

    Frank Leary öffnete selbst die Tür zu seinem Büro und ließ die drei Besucher eintreten. »Was verschafft mir die Ehre dieses Familienbesuchs?« erkundigte er sich scheinheilig.
    Die drei elegant gekleideten Männer gingen nicht darauf ein. Sie nahmen wortlos in den Besuchersesseln Platz. Erst als Leary sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte, ergriff einer von ihnen das Wort. Er war groß und hager, hatte ein asketisches Gesicht und sprach mit halbgeschlossenen Lippen; aber wenn er sich vergaß und den Mund etwas weiter öffnete, waren die Spitzen seiner übermäßig langen Eckzähne zu sehen.
    »Es hat den Familienrat erstaunt, daß du nicht bei der Sitzung erschienen bist, zu der wir dich geladen hatten, Frank«, sagte er. »Wie begründest du dein Fernbleiben?«
    Leary lehnte sich in seinem Sessel zurück und zündete sich gemütlich eine Zigarre an. Er tat einen langen Zug und blies Rauchkringel zur Decke; dann erst ließ er sich zu einer Antwort herab. »Ihr wißt alle, was ich von Familientreffen halte«, sagte er. »Es wird dabei zu viel geredet und zu wenig getan. Es ist noch nie etwas dabei herausgekommen, wenn die verehrten Familienmitglieder irgendwelche Beschlüsse gefaßt haben. Ich bin mehr ein Mann der Tat.«
    »Du scheinst zu vergessen, daß ein Problem zur Debatte stand, das du verschuldet hast«, sagte der zweite Besucher, ein kleiner, dicklicher Mann mit einem rosigen Teint. »Wir haben darauf gewartet, daß du uns einen Lösungsvorschlag unterbreitest.«
    »Hat man nicht auch ohne mich eine Lösung gefunden?« fragte Leary zynisch.
    Der Mann mit dem asketischen Gesicht beugte sich halb vor und sagte mit unterdrückter Wut: »Frank, die Situation ist ernster, als du denkst. Die Ausgestoßenen wissen, daß einer von uns ihren Kameraden umgebracht hat. Da sie aber den Namen des Mörders nicht kennen, töten sie wahllos jeden von uns, den sie erwischen können. Keiner ist mehr seines Lebens sicher. Wir haben natürlich sofort Gegenmaßnahmen ergriffen, aber für jede Mißgeburt, die wir töten, muß einer von uns dran glauben. Der kalte Krieg zwischen den Ausgestoßenen und uns ist plötzlich heiß geworden. Das ist ein unhaltbarer Zustand.«
    »Ich hätte nie geglaubt, daß sich die mächtige Schwarze Familie einmal vor den Ausgestoßenen fürchten würde«, sagte Leary abfällig.
    Der kleine Mann mit dem rötlichen Teint sprang wütend auf. »Ich hätte gute Lust, dir deinen Spott auszutreiben!« rief er zornig. »Wir könnten diesen Krieg, den keiner von uns will, leicht und schnell beenden. Wir brauchen den Krüppeln nur den wahren Mörder auszuliefern.«
    Frank Leary zuckte zurück. Er nahm langsam die Zigarre aus dem Mund und blickte von einem zum andern. »Das würdet ihr nicht wagen«, sagte er ungläubig. »Ihr würdet doch einen von euch nicht den Ausgestoßenen ausliefern. So tief kann die Moral in der Familie noch nicht gesunken sein.«
    »Die Krüppel werden sich erst zufriedengeben, wenn sie den Mörder zur Strecke gebracht haben«, sagte der Mann mit dem asketischen Gesicht. »Wir können sie natürlich auch nach und nach ausrotten, aber bis es soweit ist, werden auch viele von uns ihr Leben gelassen haben. Wir wollen dich natürlich nicht opfern, Frank, aber ebensowenig wollen wir, daß etliche von uns unschuldig sterben müssen. Deshalb erwarten wir von dir zumindest, daß du die Sache bereinigst.«
    Frank Leary schnippte die Asche von seiner Zigarette. »Es freut mich zu hören, daß die Familie zusammenhält«, sagte er zufrieden.
    »Zeige dich besser durch Taten erkenntlich!« meinte der rotgesichtige Mann.
    »Wird gemacht«, sagte Leary. Als er die drei überraschten Gesichter sah, lachte er vergnügt. »Ihr staunt? Ihr habt doch nicht geglaubt, daß ich meine Brüder im Stich lasse? Nur weil ich an der Familienbesprechung nicht teilgenommen habe, bedeutet das noch lange nicht, daß ich müßig war. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, der alle Probleme ohne Blutvergießen lösen wird.«
    »Laß hören!« verlangte der Asket mit den langen Eckzähnen unbeeindruckt.
    Leary erhob sich und ging im Büro auf und ab. Auf seinem Gesicht lag ein verzückter Ausdruck, während er sagte: »Es ist ein Plan so ganz nach meinem Geschmack. Nicht zu unkompliziert und dennoch im Grunde simpel. Aber nicht einfallslos, sondern überaus raffiniert.«
    »Laß hören!« wiederholte der

Weitere Kostenlose Bücher