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006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ist ein Ghoul, ein ganz mieser Leichenfresser, der sich auch schon an Mitgliedern der Schwarzen Familie vergriffen hat. Einer deiner Leute hat ihn vor einem Jahr dabei ertappt, wie er ein Grab schändete und ihn dann bis zu seiner Wohnung verfolgt. Ich hätte McGuire töten sollen, aber ich unterließ es, weil ich erkannte, daß er mir lebend weitaus nützlicher ist. Er wird von den anderen Dämonen gemieden und ist deshalb auf die Schwarze Familie nicht gut zu sprechen. Gelegentlich bekomme ich von ihm im Austausch Informationen. Vielleicht kann er mir auch diesmal weiterhelfen.«
    »Und wie kann ich mit dir in Verbindung treten, falls ich Neuigkeiten für dich habe?« erkundigte sich Sidney.
    »Dorian wird in meinem Büro in der Chrystie Street jederzeit erreichbar sein«, antwortete Tim. »Sind Sie damit einverstanden, Dorian?«
    Der Dämonenkiller nickte. »Ich bin froh, wenn ich mich irgendwie nützlich machen kann.«
    »Gut, dann wäre das geregelt«, meinte Tim zufrieden. »Und wo wirst du zu erreichen sein, Sid?«
    »Ich bin diese Nacht unterwegs«, gab Sidney Morton zur Antwort. »Aber wenn etwas Dringendes vorliegt, weißt du ja, wo meine Leute zu erreichen sind. Sie werden mich verständigen oder dich zu mir bringen.«
    Dorian und Tim Morton verließen das Fabrikgebäude. Als sie auf die Straße kamen, fragte Dorian: »Warum verbirgt Sid sein Gesicht hinter einer Maske?«
    »Weil das, was dahinter ist, keinen schönen Anblick bietet. Seien Sie froh, daß Sie ihn nicht ohne Maske zu sehen brauchen.«

    Paul Wood achtete nicht auf die Vorgänge auf der Bühne. Er nahm zwar die aufpeitschenden Rhythmen wahr, aber im übrigen hatte er nur Augen für den schlanken Hals seiner Partnerin. Gegen Ende des dritten Aktes konnte er seine Begierde schließlich nicht mehr unterdrücken. Er riß sie an sich, bog ihr den Kopf zurück und grub seine Zähne in ihre Halsschlagader. Er ließ erst wieder von ihr ab, als er seinen Durst gestillt hatte und seine sexuelle Erregung abgeklungen war.
    Nach dem Ende der Vorstellung kam auch seine Begleiterin wieder zu sich. Sie entschuldigte sich für ihren Zustand und bat ihn, sie nach Hause zu bringen. Beim Hinausgehen mußte er sie stützen, weil sie von dem Aderlaß noch immer ganz benommen war.
    Paul Wood rief ein Taxi herbei. Er half zuerst dem Mädchen in den Wagen – obwohl es sich leicht wehrte –, dann stieg er selbst ein. Zu spät merkte er, daß er in eine Falle geraten war. In dem Wagen stank es furchtbar nach Knoblauch. Das Mädchen mußte sich übergeben. Paul Wood kämpfte anfangs erfolgreich gegen die Übelkeit an, aber dann sah er die Mißgestalt hinter dem Steuer, und auch ihm wurde schlecht. Er wollte sich auf den Mann mit dem entstellten Gesicht stürzen, aber die Knoblauchzehen, die bündelweise auf der Rückseite des Vordersitzes hingen, hinderten ihn daran. Als er aus dem Wagen springen wollte, kletterte ein anderer Freak, der ein Kruzifix in der Hand hielt, in den Fond.
    Der Wagen fuhr los.
    »Da kommt dir das Blut hoch, was, Paul?« höhnte der Freak mit dem Kruzifix.
    »Wohin … was …«
    Der Wagen fuhr um eine Kurve, und Paul Wood wurde mit dem Kopf gegen das Kruzifix geschleudert. Er schrie auf, als es sich in seine rechte Gesichtshälfte einbrannte. Er konnte überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Ausstrahlung des Kreuzes und der intensive Knoblauchgeruch benebelten seine Sinne.
    Endlich hielt der Wagen. Die Tür wurde geöffnet, und frische Luft strömte herein. Der Vampir sah sofort wieder klar. Sie befanden sich in einer Tiefgarage. Es war sogar jene Garage, die zu dem Haus gehörte, in dem er wohnte. Er wollte hinausspringen, aber wieder prallte er gegen das Kruzifix. Hinter sich hörte er das Mädchen schreien, das er zur Ader gelassen hatte.
    Paul Wood wirbelte herum und sprang auf der anderen Seite aus dem Wagen. Entsetzt sah er, wie ein großer, kräftiger Freak einen langen, spitzen Holzpfahl hochstemmte, auf dem das Mädchen aufgespießt war. Der Pfahl ragte ihr gut einen Meter aus dem Rücken. Der Freak hatte keine Mühe, den Pfahl mitsamt dem Mädchen gegen Paul Wood zu rammen. Paul hörte seine Rippen brechen, doch das verursachte ihm noch keinen Schmerz; erst als die Holzspitze in sein Herz eindrang, war ihm plötzlich, als würde er in sonnenheißer Glut schmoren. Dann verlor er die Besinnung.
    Der bullige Freak mit dem plattgedrückten Gesicht ließ den Pfahl los, nickte zufrieden und wischte sich die Hände an der Hose

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