Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Alter?" fragte ich bestürzt und griff nach dem Streifen.
    Er lachte rauh. Seine roten Augen waren etwas entzündet. Tarts hatte verwegene Einsätze geflogen.
    „Von deinem Oheim, Seiner Erhabenheit persönlich", sagte er müde. „Atlan, so wahr ich dich während deiner praktischen Ausbildungszeit hart herangenommen habe: Das gefällt mir nicht! Jemand ist uns in den Rücken gefallen. Wir werden sofort aus der Schlacht abgezogen und in höchster Eile verlegt. Weißt du wohin?"
    Ich las den Funkspruch durch. Er trug die persönlichen Kodezeichen des Imperators.
    „Larsafs Stern?" überlegte ich laut. „Das habe ich doch schon einmal gehört? Larsafs Stern ...?"
    „Das ist jenes winzige System, das wir vor zwei Jahren verlassen haben. Die dortigen Kolonisten haben wieder einmal einen Notruf an den Großen Rat geschickt, nur scheint es sich diesmal nicht um die Übergriffe eines größenwahnsinnigen Beamten zu handeln, sondern um eine ernstere Sache. Wir werden angewiesen, voll auszurüsten und augenblicklich den betreffenden Raumsektor anzufliegen."
    Ich schaute auf die eingeschalteten Bildschirme in der großen Admiralskajüte. Draußen, auf dem weiten Gelände der Werft, drängten sich erregte Arkoniden aus allen Teilen des Sternenreiches. Es waren Männer darunter, deren Vorfahren schon Jahrtausende zuvor ausgewandert waren.
    All die kleinlichen Streitigkeiten um Souveränität und Handelsbeziehungen waren vergessen. Jetzt ging es darum, nichtmenschliche, methanatmende Intelligenzen abzuwehren.
    „Und ausgerechnet jetzt sollen wir zu jenem lächerlichen Sternchen!" grollte ich erbost. „Mein ehrwürdiger Oheim scheint vergessen zu haben, daß wir runde zweiunddreißigtausend Lichtjahre entfernt sind."
    „Der hiesige Ausrüstungschef hat Sonderbefehle erhalten", begütigte Tarts, ein glühender Verehrer meiner Familie. „Wir werden noch einige neue Kreuzer bekommen."
    Ich stand ruckartig auf, griff nach dem wulstigen Bildfunkhelm und schritt auf die Türen zu. Was mochte im Gebiet von Larsaf geschehen sein?
    Bereits zwölf Stunden später startete ich mit meinem Verband, der nunmehr aus dem Schlachtschiff TOSOMA, den Schlachtkreuzern PAITO und ASSOR sowie 42 Schweren und Leichten Kreuzern bestand.
    Die kurze Lagebesprechung hatte ich über Bildsprechfunk gehalten. Meine Kommandanten wußten, worum es ging.
    Kurz vor Erreichen der einfachen Lichtgeschwindigkeit kamen wir in Gefechtsberührung mit einigen unbemerkt durchgebrochenen leichten Einheiten des Feindes. Wir zerschlugen die fünf Kreuzer in einem einzigen, fürchterlichen Atomorkan aus den Impulsgeschützen und rasten weiter. Um die verglühenden Trümmer kümmerten wir uns nicht mehr. Ich informierte lediglich den Kommandierenden Admiral über das Geschehene.
    Laut Funkspruch hatte ich nahe des Estaf-Systems weitere Informationen abzuwarten. Als wir dort ankamen, wartete bereits ein Kurierboot. Die Nachrichten wurden von einem Beauftragten des Rates überbracht.
    Ich ging mit dem Geschwader auf Kurs, überließ Tarts die Transitionsberechnungen und vertiefte mich inzwischen in die erhaltenen Anweisungen.
    Danach schien der zweite Planet von Larsafs Stern Angriffen aus den Tiefen des unbekannten Raumes ausgesetzt zu sein. Mehr als hunderttausend Kolonisten sollten bereits gefallen, oder - wie man sich ausdrückte - auf rätselhafte Weise verschwunden sein.
    Ich rief Tarts zu mir und schaltete die Kommandanten der einzelnen Schiffe in die Unterredung ein.
    „Geschwaderchef an alle!" dröhnte es aus den Lautsprechern meines Gerätes.
    „Geschwaderchef an alle. BF-Gespräch, geheim, umschalten auf Schlüssel 2020-34-176, klar für Zerhacker, Rafferimpulse nach Kode 2534-B. Melden Sie sich, fertig für Empfang, Bestätigung."
    Ich lauschte auf die knappen Anweisungen. Meine Männer waren im Laufe des zweijährigen Krieges zu Spezialisten erster Ordnung geworden. Nach einigen Minuten liefen die Klarmeldungen der Kommandanten ein. Mein Verband stand kurz vor der Transition, Die Sammelschaltungen meines Flaggschiffs versorgten die strukturellen Krümmungskonverter mit den Daten.
    Die Gesichter der Offiziere erschienen nacheinander im Unterteilungsnetz des zentralen Bildschirms.
    Tarts und ich setzten uns vor die Aufnahme.
    „Fertig, Erhabener!" gab die Funkzentrale meiner TOSOMA durch. Ich begann mit der kurzen Information: „Wir stoßen mit vier Transitionen zu Larsafs Stern vor. Den älteren Kommandanten sind die dortigen Verhältnisse bekannt. Es

Weitere Kostenlose Bücher