Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
besitzen noch einige unbrauchbare, kaum armierte Frachtschiffe, mit denen wir uns nicht mehr in den Raum getrauen."
    Mein Zorn verrauchte. Ich kannte Feltif gut genug, um zu wissen, daß er keinen Unsinn erzählte. Auch Tarts schien nachdenklich geworden zu sein. Sein Gesicht war verkniffen. Auf seinen Befehl hin hatte die Funkzentrale der TOSOMA auf Rundumsendung geschaltet. Die Kommandanten und Offiziere der anderen Einheiten hörten mit.
    „Ist Atlantis ebenfalls angegriffen worden?" erkundigte ich mich nun beunruhigt.
    „Nein, Erhabener, nur die Kolonisten auf dem zweiten Planeten. Wir sind wahrscheinlich zu unbedeutend. Außerdem habe ich, wie schon erwähnt, alle Schutzmaßnahmen getroffen. Die Larsakolonie ist bereits zu groß und unbeweglich geworden. Vor einem Jahr habe ich ein Geburtengesetz erlassen. Ich wollte verhindern, daß Kleinstkinder in das Chaos einbezogen werden. Ich bitte um nachträgliche Billigung der Anordnung."
    Ich bewegte wegwerfend die Hand. Feltif hatte folgerichtig und daher einwandfrei gehandelt. Diese Kolonisten waren als Flottensoldaten ohnehin kaum brauchbar, zumal ich nicht über ein Lehrschiff mit Hypnose-Schulungsgeräten verfügte.
    Mittlerweile rasten wir an der Sonne des Larsaf vorbei. Ich vernahm das Anspringen der längst betriebsbereiten Schutzschirmprojektoren. Unter unseren mächtigen Kraftfeldern wurden die energievollen Strahlungen des kleinen Sternes absorbiert oder reflektiert. Das Flammen und Leuchten in den Außenbezirken unserer sichtbar werdenden Glockenschirme mäßigte sich, je weiter wir uns von dem Glutofen entfernten.
    Minuten später erfolgte das Einschwenkmanöver unter gleichzeitiger Bremsbeschleunigung mit dem Wert von 500 km/sec
     
    *
     
    . Wir näherten uns dem Punkt, an dem der zweite Planet bei unserem Eintreffen stehen mußte. Die Verbindung mit Captain Feltif war nach wie vor klar, als die Meldung des Kommandanten Henos durchkam.
    Unsere Funkzentrale überlagerte rücksichtslos das überflüssig werdende Gespräch. Henos laute, dunkle Stimme schien in jeden Winkel meiner Schlachtschiffzentrale zu dringen.
    „Kreuzer TANTOR, Kommandant Henos an Kristallprinz: Ich orte einen Fremdkörper. Schlechtes Hyperecho. Normaltaster sprechen nicht an. Punktauswertung nur zehn hoch drei pro Meßsektor, keine Bildmessung. Körper scheint nebelhaft. Energieberechnung unmöglich. Übergeordnete Impulse. Es ist, als befände sich das unbekannte Schiff halb im Hyperraum und zur anderen Hälfte im Normaluniversum. Ich bitte um Befehle."
    „Vorsicht!" hörte ich jemand in höchster Lautstärke schreien. Es war Feltif der die Meldung über die Aufnahme mitgehört hatte.
    „Vorsicht!" wiederholte er. „So hat es immer angefangen. Der letzte Überfall erfolgte vor drei Monaten und zwei Tagen. Sie kommen wieder, aber völlig unzeitgemäß nach unseren Wahrscheinlichkeitsdaten. Erhabener, sie werden angreifen!"
    Der diensthabende Funkmeßoffizier der TOSOMA unterbrach die Verbindung. Es war richtig. Von nun an hatte er sich nur noch um die Sicherheit des Flaggschiffes zu kümmern.
    Weit vor uns hing die hell leuchtende Sichel des zweiten Planeten im Raum. Die mächtige Wolkenhülle dieser Welt reflektierte das Sonnenlicht so stark, daß ich sie unter hundert anderen Himmelskörpern ohne näheren Hinweis herausgefunden hätte.
    Ich schaute mich nach Kapitän Tarts um. Als ich seine plötzlich aufrecht stehende, kraftgeladen wirkende Gestalt bemerkte, drückte ich wortlos auf den Alarmknopf. Überlichtschnelle Kodesignale zuckten aus den Antennen meines Flaggschiffes.
    Die Kreuzer meines einzigartigen Eliteverbandes spritzten auseinander, als gelte es, einer plötzlich entstehenden Supernova auszuweichen.
    Ich hörte das Heulen der Triebwerke im Äquatorwulst der riesigen TOSOMA. Sekunden später bekamen wir ebenfalls ein Echo. Die von Henos durchgegebenen Leitzahlen stimmten haargenau. Man konnte sich auf diese prächtigen, wagemutigen Männer verlassen, die alle direkt von Arkon stammten. Es war kein einziger Kolonist dabei.
    Hier pulsierte bestes Arkonidenblut. Es gab keinen an Bord meiner Schiffe, der nicht bereit gewesen wäre, sein Leben zu wagen.
    „Das werden wir ja sehen!" hörte ich jemand bebend vor Zorn sagen. Ich schaute mich um, bis ich bemerkte, daß ich selbst diesen Ausspruch getan hatte.
     
    *
     
    Tarts grinste bissig. Sein Gesicht erinnerte mich an den atlantischen Marmor, den die zakrebischen Siedler kurz nach der Landung so begeistert gelobt

Weitere Kostenlose Bücher