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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flottenstützpunkt zu wählen. Er liegt an den äußersten Grenzen des Imperiums. Wer weiß, ob wir in diesem unbedeutenden Spiralarm der Galaxis nicht einmal auf Reparaturwerften angewiesen sind. Du mußt dich entscheiden, Atlan."
    Ich markierte das vorgesehene Gebiet mit roter Farbe. Dabei dachte ich schaudernd an die mächtigen Eiskappen der beiden Pole. Die weit südlich und nördlich sichtbaren Länder schienen von abtauenden Gletschern bedeckt zu sein.
    „Hier bleiben wir", entschied ich. „Ich möchte mich vom Stand der Eingeborenenkulturen überzeugen. Rufe die Burschen zusammen."
    Tarts erteilte die entsprechenden Befehle. Unter dem Triebwerkswulst der TOSOMA schob sich die flimmernde Mündung eines schweren Psychostrahlers ins Freie.
    Was dann folgte, war eine reine Routineangelegenheit. Wenn es da unten einigermaßen intelligentes Leben gab, mußte es auf unsere Suggestivbefehle blindlings ansprechen.
    Der Psychooffizier des Schiffes sprach einige Worte in das Mikrophon. Sie wurden in Paraschwingungen umgewandelt und von dem Geschütz in breiter Fächerform ausgestrahlt.
    Wir warteten noch zwei Stunden, bis ich mich zur Landung entschloß. Langsam glitt das Schlachtschiff tiefer, bis dicht unter dem irrlichternden Schein des justierten Antigravitationsfeldes die weiße Brandung der Küste sichtbar wurde.
    Unser achthundert Meter durchmessender Kugelriese setzte nahe dem Ufergebirge auf. Unter den mächtigen Landetellern der Teleskopbeine gab der weiche Grund der Steppe nach, bis wir festen Fels erreichten. Ich war zum ersten Male auf dem dritten Planeten von Larsafs Stern gelandet. Die Analysen der Wasser- und Bodenproben waren durchaus zufriedenstellend.
    Als wir die Schleusen öffneten und die reine, würzige Luft einströmen ließen, näherten sich die ersten Lebewesen.
    Tarts Gebrüll regte mich auf. Er konnte es niemals unterlassen, nach einer erfolgten Landung schwerbewaffnete Einheiten auszuschiffen. Trotz aller Toleranz gehörte er zu jenen Kommandanten, die der Sicherheit ihres Schiffes den Vorrang gaben.
    Die schweren Kampfroboter unter dem Kommando von Leutnant Ketlar schwebten, getragen durch ihre Antigravfelder, aus den kleinen Luken des Ringwulstes. Ketlar schaute zu den hastenden Eingeborenen hinüber. Sie beeilten sich, die durch den Psychostrahler erhaltenen Befehle zu befolgen.
    Ich verzichtete auf das übliche Zeremoniell, was Tarts mißmutig das Gesicht verziehen ließ. Er hatte es noch nie versäumt, nach einer Erstlandung die Symbole des Imperiums feierlich in den Boden zu stecken und die althergebrachten Worte zu sprechen.
    „Noch wissen wir nicht, ob wir hier bleiben dürfen", sprach ich ihn etwas ironisch an. „Warum so eilig, Lehrmeister? So viel ich sehe, haben diese Leute keine Waffen aus Stein. Sie tragen sauber gearbeitete Streitäxte aus Bronze, Lederschilde und offenbar brauchbare Bogen mit langen Pfeilen. Das ist wenigstens Intelligenzstufe A-5!"
    „Diese hier sind die am höchsten entwickelten Kreaturen, Erhabener", beeilte sich der Kolonialbeamte zu sagen, den wir auf Larsa eingeladen hatten. Ich schaute ihn zweifelnd an. „Das stimmt", brummte Tarts unwillig. „Ich kenne die Unterlagen. Die Lebewesen weiter nördlich beherrschen die Metallbearbeitung noch nicht, desgleichen kennen sie keine gewebten Stoffe. Sie tragen noch Tierfelle. Hier haben sich sehr unterschiedliche Volksstämme entwickelt."
    Ich winkte kurz ab. Es war immer wieder das gleiche, wenn man auf einer fremden Welt landete.
    Ich verließ die TOSOMA durch die kleine Bodenschleuse und bestieg den flachen Gleitwagen, der mich in wenigen Augenblicken zu den in einer Gruppe stehenden Eingeborenen hinüberbrachte.
    Aus stumpfen Augen sahen sie mich an. Unsere Mediziner und Biologen sonderten einige Leute beiderlei Geschlechts ab, um sie an Bord zu untersuchen.
    Es waren hochgewachsene, sehr muskulöse Gestalten mit rötlichbrauner Hautfärbung. Die Gesichter waren klar und offen, die Stirnen hoch und von tiefschwarzen Haaren überschattet. Sie waren wirklich extrem arkonidenähnlich, diese unwissenden Barbaren.
    Ich ließ den Suggestivbann sehr vorsichtig aufheben. Als sie wieder im Besitz ihrer geistigen Kräfte waren und die Sachlage erfaßten, begann die erwartete Massenflucht.
    Ich geduldete mich, bis unsere Galaktopsychologen das Nötige getan hatten. Es gehörte Fingerspitzengefühl dazu, aufgeschreckte Gemüter von dieser Art zu beruhigen und sie davon zu überzeugen, daß ihnen kein Unheil

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