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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beschuß bewirkt hatte. Ich liebäugelte mit dem Gedanken, die Triebwerke der modernen Kreuzer ebenfalls umbauen zu lassen, dazu einen Teil der schweren Impulskonverter meines Schlachtschiffes. Wenn es dann nochmals zu einer Begegnung mit einem unsichtbaren Raumschiff kommen sollte, mußte sich die Sachlage entscheidend ändern.
    Tarts begann zu schreien. In seinen Augen stand das blanke Entsetzen. „Was ist?" fragte ich. Im gleichen Augenblick begann die modulationslose Mechanostimme des Tasterrobots zu plärren: „Kreuzerverband antwortet nicht mehr. Energieecho negativ. Kapitän Cerbus schweigt. Keine Metallortung im Halbmesser von drei Lichtjahren. Verband muß als verschollen angesehen werden. Zeit sechssechsfünf Standard, Ende der Meldung!"
    Das Krächzen der Robotstimme verstummte. Wie irr schaute ich mich um. Tarts sank langsam auf seinen Kommandantensitz und barg das Gesicht in den Händen. Grun stöhnte.
    Ich brachte keinen Ton hervor. Mein Verstand weigerte sich, die gefühllose Meldung des Robots als Tatsache anzusehen. Mein ganzer Kreuzerverband sollte verschollen sein? All die Schiffe, die ich zwei Jahre lang in die härtesten Schlachten der Geschichte geführt und die ich einigermaßen heil nach Hause gebracht hatte?
    Ich hörte einen gellenden Ruf. Ich hatte ihn selbst ausgestoßen. Der verantwortliche Funkoffizier stürzte in die Zentrale. Ich starrte ihn nur an.
    Da wurde mir erst klar, daß es seine rufende Stimme gewesen war, die ich unterbewußt vernommen hatte.
    Das, was ich ihm soeben befehlen wollte, hatte er längst getan! Ihm mußte es zuerst aufgefallen sein, daß der Verbandsführer nicht mehr geantwortet hatte.
    Ich glaubte, ein Unsichtbarer schnüre mir die Kehle zu. Niemand sprach in der großen Zentrale der davonrasenden TOSOMA. Auf den Schirmen der Energieortung waren nur noch vier grüne Punkte zu sehen. Es waren die beiden Schlachtkreuzer und die umgebauten Waffenschiffe; zusammen noch fünf Einheiten von ehemals zweiundvierzig.
    „Rufe nochmals", flüsterte ich gepreßt. „Anrufen, beeile dich. Tarts, das kann doch nicht möglich sein!
    Cerbus hatte in seiner letzten Meldung mitgeteilt, er hielte sich in respektvoller Entfernung von der klar anmeßbaren Wellenfront. Wieso kann er plötzlich verschollen sein?"
    Ich achtete kaum auf die geschäftigen Ärzte, deren Medo-Roboter den besinnungslos gewordenen Mathematiker und Physiker Grun abtransportierten. Der alte Mann war von dem Schock umgeworfen worden.
    „Diese Nachricht kam vor der Feuereröffnung durch die Waffenschiffe", preßte der Kommandant mühevoll hervor. „Atlan, unser Verband ist verloren. Dort, wo er eigentlich in der befohlenen, dicht geschlossenen Keilformation stehen müßte, gähnt einer dieser Trichter. Er hat einen Durchmesser von etwa zwanzig Millionen Kilometer. Cerbus ist mit seinen Kreuzern genau hineingeraten. Es ist fürchterlich! Er kann nicht mehr antworten."
    Ein Physiker aus Gruns Stab bestätigte die Mutmaßung. Mittlerweile liefen die ersten Meßergebnisse ein.
    Ich ließ trotzdem mit Höchstwerten stoppen und die Schweren Einheiten auf Suchkurs gehen. Nachdem wir drei Stunden lang ununterbrochen gefunkt und den interplanetarischen Raum nach treibenden Wracks abgesucht hatten, wußte ich, daß alles vergebens war.
    Ich war wie ausgebrannt. Meine Kehle verweigerte den Dienst, und mein Gehirn schien von unsichtbaren Klammern zusammengepreßt zu werden.
    Es war alles zu grauenhaft, um darüber nachdenken zu können.
    Tarts und ein Arzt führten mich hinaus. Ich wußte nun, was wir mit unserem Impulsfeuer angerichtet hatten.
    Wahrscheinlich war es ein dummer Zufall gewesen, daß der auf meinen Befehl hin dicht formierte Verband ausgerechnet in jenem Raumsektor gestanden hatte, wo die Wellenfront aufgerissen und förmlich explodiert war.
    Meine einzige Hoffnung bestand darin, daß meine Männer vielleicht noch am Leben waren. Dagegen sprach aber die Tatsache, daß die Schiffe ebenfalls nicht mehr gefunden werden konnten.
    Praktisch war es zum ersten Male geschehen, daß das Relativfeld auch nichtorganische Materie in sich aufgenommen hatte.
    Fast nicht mehr bei Sinnen, gab ich den Befehl, unverzüglich den dritten Planeten anzufliegen und auf unserem Atlantis-Stützpunkt zu landen.
    Jetzt war ich froh, daß ich zwei Jahre zuvor diese schöne Welt zur Besiedlung freigegeben hatte. Der zweite Himmelskörper von Larsafs Stern war für uns völlig unbrauchbar geworden. Er schien immer wieder von der

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