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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich saß im Todesblock
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Haken und Presslufthämmer sein, sondern Maschinenpistolen und einige Karabiner?
    Die Gefangenen hatten Aufstellung bezogen. Jeder hatte seine Waffe unter einem Felsbrocken, hinter einem wild wachsenden Busch oder in einem Spalt des Bruches versteckt. Und jeder kannte die Deckung, die er beim Beginn ihrer Revolte aufsuchen wollte.
    Der Einzige, der nicht mit dem Vorhaben der Sträflinge einverstanden war, war Ben L. Kenson, der mit Caroon zusammenarbeitete. Er hatte die Waffen gesehen, und er hatte sofort gewusst, was es geben sollte.
    Er überlegte fieberhaft, was er unternehmen könnte, um die Wächter zu warnen. Aber Caroon hielt ihn ständig unter Kontrolle. Und Kenson wusste, dass er gegen Caroon keine Chancen hatte.
    Trotzdem zermarterte er sich den Kopf, was er tun könne, um ein Blutvergießen zu vermeiden. Aber es war halb elf geworden, bevor ihm etwas Gescheites eingefallen war.
    Und um halb elf gab Caroon das Signal.
    Die Wächter hatten den ganzen Steinbruch mit ihrem üblichen Postennetz umgeben. Aber ihre Wachsamkeit war von der Gewohnheit, dass es jeden Tag so geschah, bereits abgestumpft. Sie brüteten in der heißer werdenden Vormittagshitze vor sich hin.
    Caroon hatte wie viele Zuchthäusler, die jahrelang eine einzige Uhr kannten, nämlich den Himmel mit seinem Stand der Gestirne, die vereinbarte Zeit am bloßen Sonnenstand fast auf die Minute genau eingeschätzt.
    Er befand sich mit Kenson auf halber Höhe der steil emporsteigenden Felswand, aus der sie täglich weitere Stücke herausgebrochen hatten. Plötzlich richtete sich Caroon auf und brüllte: »Hallo, Jungs! Die Zeit ist um!«
    Es war das verabredete Signal. Während die Wärter noch verdattert sich in Caroons Richtung drehten und vergeblich darüber nachgrübelten, welche Verrücktheit Caroon sich damit leisten wollte, spritzten die Zuchthäusler hinter die längst ausgewählten Deckungen und rissen ihre Waffen aus den Verstecken.
    Ben L. Kenson, der junge Bursche, den eine Jugenddummheit ins Zuchthaus gebracht hatte, war der Einzige, der richtig schaltete. Er sprang auf, stellte sich auf einen Steinvorsprung und schrie, so laut er konnte: »Achtung! Eine Revolte! Sie haben Waffen! Sie haben Waffen! Vorsicht! Vorsi…«
    Ein Schuss peitschte auf.
    Kensons Körper wurde wie unter einem Peitschenschlag herumgerissen.
    Seine Augen weiteten sich in einem Schreck, der gleichsam alles Menschenmaß überstieg. Seine Hand tastete zum Herzen.
    Dann lief ein leichtes Beben durch seinen Körper. Langsam neigte sich der Kopf mit dem Oberkörper nach vorn. Aus dreißig Metern Höhe stürzte er mit einer Kugel, die ihm das Rückgrat zerschmettert hatte, in die gähnende Tiefe.
    Es war, als sei dies erst das eigentliche Signal gewesen.
    Aus allen Ecken des Steinbruchs flammte auf einmal das Feuer der Maschinenpistolen auf. Querschläger pfiffen singend zwischen den Felsen umher. Zwei Leute der Wachmannschaften, die sich nicht rechtzeitig genug hatten in Deckung bringen können, weil sie zu exponiert standen, wurden getroffen und waren sofort tot.
    Und am Fuß des Steinbruchs ratterten die Salven aus den Maschinenpistolen der Wächter in eine Gruppe von sechs Gangstern, die sich nach der falschen Seite hin abgedeckt hatten. Fünf waren auf der Stelle tot, der Sechste starb irgendwann während des nachfolgenden Gefechtes, ohne dass sich jemand hätte um ihn kümmern können.
    Caroon war der Einzige, der von Anfang an gewusst hatte, dass es nicht auf ein möglichst ausgedehntes und verlustreiches Feuergefecht mit den Wachmannschaften ankam, hatte sich seinen Platz nicht zufällig ausgesucht.
    Er befand sich auf einer kleinen Plattform etwa in halber Höhe der Steilwand.
    Sechs Yards rechts von ihm begann ein Felsspalt, den er schon vor Tagen einer gründlichen Untersuchung unterzogen hatte.
    Ein paar Minuten lang verfolgte Caroon aus sicherer Deckung hinter dem Felsvorsprung, von dem er Kenson abgeschossen hatte, den Verlauf der wilden Schießerei zwischen seinen Mitgefangenen und den Wachmannschaften. Die Wächter waren wohl zunächst überrumpelt worden von dem plötzlichen Feuerüberfall, aber dann hatte sich bei ihnen die strenge, beinahe militärische Disziplin ihrer harten Ausbildung durchgesetzt. Sie riefen sich gegenseitig Befehle des Leiters ihrer Abteilung zu, der sich vernünftigerweise nicht zum Helden durch aktive Teilnahme an der Schießerei machen wollte, sondern sich stattdessen soweit zurückgezogen hatte, dass er einen besseren Überblick

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