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0061 - Der Hexenberg

0061 - Der Hexenberg

Titel: 0061 - Der Hexenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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herumdrehte…
    Die Tür an ihrer Seite wurde von außen geöffnet.
    »Kommen Sie, Mademoiselle!«
    Etwas eigentümlich Zwingendes schwang in dieser Aufforderung mit.
    Nicole stieg ebenfalls aus.
    Nadelwald ringsum, düster und drohend. Die Bäume standen so dicht, dass das Mondlicht kaum Lücken fand. Nur der Nachtwind säuselte in den Wipfeln.
    »Gehen wir!«, sagte Fabienne Duquesne.
    Scheinbar ziellos wanden sie sich zwischen den Bäumen hindurch.
    Moos und Waldgräser dämpften ihre Schritte. Es ging weiter bergan. Viel weiter, als Nicole gedacht hatte.
    Langsam wurden die Bäume weniger zahlreich und verloren an Mächtigkeit.
    Der Boden veränderte seinen Waldcharakter. Hier und dort zeigte sich bereits nacktes Felsgestein. Die Vegetationsgrenze näherte sich.
    Jetzt, wo die Mondstrahlen Zugang fanden, wurde es heller. Aber dieser Umstand trug kaum dazu bei, dass sich Nicole wohler fühlte.
    Sie bedauerte immer mehr, sich auf dieses dubiose Abenteuer eingelassen zu haben. Sie kannte Fabienne Duquesne nicht, wusste nur, dass die Frau unter dem Einfluss böser Mächte stand. Und wenn sie auch immer noch nicht den Eindruck hatte, dass ihr die Gouvernante feindlich gesinnt war, so konnte sie ihre Situation doch nur als sehr bedenklich ansehen.
    Was würde passieren? Eine böse Ahnung erfüllte sie.
    Schließlich lag der Wald ganz hinter ihnen. Die noch wachsenden Latschenkiefern konnten nur noch als Knieholz bezeichnet werden, nicht mehr als Bäume im eigentlichen Sinn.
    Fabienne Duquesne ging ein paar Schritte vor Nicole her. Sie erkannte erst jetzt richtig, dass die Frau etwas in der Hand trug. Es sah aus wie eine Hutschachtel oder ein Violinkasten.
    Dann blieb die Gouvernante stehen und setzte den Behälter ab.
    Wie suchend ging ihr Blick zum Nachthimmel.
    »Sind wir da?«, fragte Nicole wieder.
    »Ja, wir sind da!«
    Fabienne lächelte – ein zufriedenes, ja tückisches Lächeln.
    Nicole hatte Angst, furchtbare Angst. Mit aller Gewalt musste sie um ihre Beherrschung ringen.
    »Und… und jetzt?«
    Die Gouvernante beugte sich über den dunkeln Behälter, öffnete ihn und holte etwas heraus.
    »Hier, nehmen Sie das«, sagte sie und trat auf Nicole zu. »Es ist unerlässlich für Sie!«
    Nicole stieß einen spitzen Schrei aus und fuhr zurück.
    Die Gouvernante hielt einen Kopf in der Hand!
    Nicole brauchte ein paar Sekunden um festzustellen, dass es sich nur um eine Maske handelte. Aber auch so war der Anblick durchaus dazu angetan, ihr kalte Schauer den Rücken hinunterzujagen.
    Die Maske war entsetzlich. Halb menschliches Gesicht, halb Vampir-Fledermaus. Eine Mixtur des Grauens, die umso erschreckender wirkte, als sie ungemein echt aussah. Nicole hätte sich nicht gewundert, wenn sich das blutsaugende Maul geöffnet hätte, um giftigen Geifer auszuspeien.
    »Nun nehmen Sie schon«, drängte Fabienne Duquesne ungeduldig.
    Mit leicht zitternden Fingern nahm Nicole das grässliche Ding entgegen.
    Die Gouvernante bückte sich ein zweites Mal. Diesmal entnahm sie dem Behälter eine andere Maske, einen dämonisch wirkenden Stierschädel. Und noch etwas hatte sie hervorgeholt: Einen langen Stab, von dem Nicole nicht erkennen konnte, ob er aus Holz oder aus Metall war. Undeutlich war jedoch zu sehen, dass der Stab über und über mit irgendwelchen Schnitzereien oder Bemalungen bedeckt war. Fremdartige Symbole und Zeichen.
    Nicole wollte gerade ein paar drängende Fragen stellen, kam aber nicht mehr dazu.
    Da war plötzlich ein Rauschen in der Luft. Als würde Gas aus einem Druckbehälter entweichen.
    Und dann glaubte Nicole ihren Augen nicht trauen zu dürfen.
    Dicht neben ihr stand auf einmal eine dritte Gestalt – wie aus dem Boden gewachsen oder… aus dem Nichts kommend materialisiert.
    Ein Mensch? Ja, wahrscheinlich. Eine Frau, die ebenfalls eine Maske trug. Einen widerlich anzuschauenden Krötenkopf mit übergroßen Augen und borkiger, rissiger Haut.
    Nicole hatte sich kaum von ihrer Überraschung erholt, als sich das eigentümliche ›Plop-Geräusch‹ wiederholte. Einmal, zweimal!
    Zwei weitere Gestalten waren wie herbeigezaubert auf der Bildfläche erschienen.
    Auch sie trugen Stäbe in der Hand wie Fabienne Duquesne und das Weib mit dem Krötenkopf. Und sie trugen gleichfalls Masken – die Fratze einer Hyäne und einer züngelnden Eidechse.
    »Darf ich Ihnen meine Freundinnen vorstellen, Mademoiselle?«, hörte sie die Stimme der Gouvernante.
    Die Frau hatte inzwischen die Stiermaske aufgesetzt.
    »Wir alle

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