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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Frage, die er gestellt hatte, war schwierig zu beantworten. Auch eine so große Maschine wie die Positronik der DRUSUS würde wenigstens eine Viertelstunde brauchen, bis sie selbst den hintersten Zweig ihrer Kombinatorik aktiviert und die Antwort gefunden hatte.
    Der Arkonide ließ den Kopf ins Genick sinken und starrte zur Decke hinauf. Während die Positronik arbeitete, entspannte er sich, indem er in Gedanken an den Linien der Deckentäfelung entlangfuhr und das blauweiße Licht der Lampen durch Zusammenkneifen der Augen in verschiedenen Farben zu sehen versuchte.
    Außer ihm war niemand in dem großen Raum. Die Geräusche, die die Positronik von sich gab, hatten sich eingespielt und wirkten einschläfernd. Atlan versank ins Grübeln.
    Er sah nicht, daß er beobachtet wurde. Er sah die starren Augen nicht, die sich aus einer Nische zwischen zwei Kartenschränken heraus auf ihn gerichtet hatten.
    Er hörte zwar ein Geräusch, aber als er in die Höhe fuhr und sich verwundert umschaute, erlosch das Licht. Die Kontrollampen der Positronik brannten noch, aber nach dem hohen Grad von Helligkeit, mit der der Raum eben noch erfüllt gewesen war, reichte ihr Licht kaum aus, um die Hand vor Augen sichtbar zu machen.
    Der Arkonide spürte das Gefühl drohender Gefahr. Er stand auf und wich an die Seite des breiten Kontrollpultes zurück. Er hörte ein Geräusch, das so klang, als schleiche jemand auf dem Boden quer durch den Raum, aber bevor er sich noch einen Reim darauf machen konnte, sah er einen grellen Blitz, der in seinem eigenen Schädel entstanden zu sein schien. Unerträglicher Schmerz fraß sich in seinen Körper, und kaum eine Sekunde später war er bewußtlos.
     
    *
     
    Genau zum vorherbestimmten Zeitpunkt nahm die DRUSUS Fahrt auf, schoß in einer Entfernung von einigen Astronomischen Einheiten seitwärts an der Sonne Swaft vorbei und ging jenseits in den Hyperraum.
    Der Peilsender hatte sich nicht mehr gemeldet. Im Kommandostand wurde die Hoffnung wieder wach, man habe sich von einem ganz natürlichen Störeffekt ins Bockshorn jagen lassen und einen Peilsender gebe es in Wirklichkeit an Bord der DRUSUS garnicht.
    Als der Verzerrungsschmerz verebbte und sich auf den Bildschirmen das neue Bild des Raumes formte, saßen die Männer auf ihren Posten, intensiv damit beschäftigt, die eigene Aufregung zu verbergen und keinen Befehl zu überhören, der vom Kommandanten kommen könnte.
    Minuten vergingen - geräuschlos und ohne Ereignis.
    Bully, auf dem Sessel des Ersten Offiziers, konnte seine Ungeduld schließlich nicht mehr meistern: „Na also... dann hätten wir's doch geschafft. Alle Angst war umsonst. Das ganze war nichts als blinder ..." Es sah so aus, als habe der Interkom nur auf dieses erste Zeichen irrigen Optimismus gewartet. Das helle Summen unterbrach Bully mitten im Satz. Das Gesicht eines Funkoffiziers erschien auf dem kleinen Bildschirm über Rhodans Platz, und in den weit geöffneten Augen stand so viel Aufregung, daß Bully beim ersten Blick schon wußte, wie sehr er sich getäuscht hatte.
    „Wir haben ihn angepeilt, Sir!" schrie der Funker, ohne sich um die üblichen Formalitäten zu kümmern.
    „E-Deck, zweite Sektion, auf der Höhe des Hauptganges."
    Rhodan schien mechanisch zu handeln. Seine Bewegungen wirkten wie die einer Maschine und sie waren ebenso schnell und exakt. Das Gesicht des Funkoffiziers verblaßte auf dem Bildschirm, Captain Farringtons markanter Kopf tauchte statt dessen auf.
    „E-Deck, zweite Sektion, auf der Höhe des Hauptganges", sagte Rhodan erstaunlich ruhig. „Das ist ganz in der Nähe, Farrington. Er kann Ihnen nicht entgehen."
    Farrington nickte nur kurz. Der Bildschirm erlosch gleich darauf. Rhodan stand auf. „Reginald Bull übernimmt bis auf weiteres das Kommando", erklärte er knapp. „Ich will mich an Ort und Stelle überzeugen."
    Der Kommandostand lag selbst im E-Deck, dem Zentraldeck der DRUSUS. Bis zur zweiten Sektion hinüber war es nur ein Weg von dreihundert Metern. Das Rollband bewältigte sie in weniger als zwei Minuten.
    Farrington und seine Leute waren längst am Tatort. Aber man brauchte nur ihre Gesichter anzusehen, um zu wissen, daß sie noch nichts gefunden hatten und sich auch nicht vorstellen konnten, wo sie noch etwas finden sollten.
    Farrington machte eine exakte Meldung.
    „Wir haben den Gang an beiden Enden abgeriegelt, Sir", erklärte er dazu. „Es kann keine Maus herein oder hinaus. Ebensowenig durch die angrenzenden Räume. Aber

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