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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Halbleiterelementen, Uhrwerkteilen und ähnlichen Dingen umfaßte.
    Rhodan sah auf den ersten Blick, womit er es zu tun hatte. Der Aufbau eines Hyperkomsenders war für jemand, der täglich mit solchen Dingen zu tun hatte, einfach zu durchschauen. Außer dem eigentlichen Sender, der vergleichsweise primitiv war und sicherlich nichts anderes von sich geben konnte als einfache Summtöne auf einer einzigen Frequenz, gab es noch ein paar winzige Dinge, die miteinander ein mechanisches Uhrwerk formten.
    Hill, der ebenso wie Rhodan den Telekomsender sofort erkannte, zerbrach sich über das Uhrwerk den Kopf.
    „Wozu mag es gut gewesen sein?" fragte er verwundert.
    „Ganz einfach: Der Sender sollte seine Signale zu einer vorher eingestellten Zeit abstrahlen." Major Hill machte große Augen. „Aber das ist doch ...", brummte er und warf einen zweiten Blick durch das Mikroskop, ohne den angefangenen Satz zu beenden.
    „Es ist ein ganz einfaches Ding", fuhr er nach einer Weile fort. „Mit einem kurzen Spannungsstoß aus der Batterie wird es auf die gewünschte Zeit eingestellt. Aber es ist jeweils nur eine Einstellung möglich."
    Er sah Rhodan ein wenig unsicher an.
    „Sie haben völlig recht", beruhigte ihn Rhodan. „Wenn dieses kleine Ding hier für beide Signalfolgen verantwortlich sein soll, die wir bisher aufgefangen haben, dann muß es an Bord jemanden geben, der nach der ersten Sendung an dem Sender eine weitere Einstellung vorgenommen hat, so, daß er sofort nach der Transition wieder zu arbeiten begann."
    „Ja, ganz richtig", bestätigte Major Hill ein wenig atemlos. „Das bedeutet also, wir haben außer diesem Mikrosender noch einen Spion an Bord, der den Sender jeweils so einstellt, daß er die Position des Schiffes in jedem wichtigen Augenblick verrät, nicht wahr?"
    Rhodan lachte. „Natürlich wäre das möglich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß der Spion den Mikrosender an irgendeiner Stelle deponiert, wartet, bis er seine Signale abgestrahlt hat und dann vorsichtig, damit ihn niemand erwischt, durch die Gänge bis zum Versteck des Senders kriecht, um eine Neueinstellung vorzunehmen. Der Kerl ist bisher so geschickt vorgegangen, daß wir ihm eine solche Umständlichkeit nicht zutrauen sollten."
    „Aber ...", schnappte Hill, „wie hat er dann ...?"
    „Er besitzt mehrere solcher Sender", unterbrach Rhodan.
    Hill starrte fassungslos einmal Rhodan, einmal das winzige Gerät an, das in zwei Hälften zerteilt auf der glatten, dunklen Tischplatte lag.
    „Ein solches Ding ist wenigstens hunderttausend Solar wert!" stieß er hervor. „Allein seiner Winzigkeit wegen. Glauben Sie im Ernst, Sir, daß unser Spion so verschwenderisch ausgerüstet ist?"
    Rhodan nickte.
    „Ja, das glaube ich. Vergessen Sie nicht, daß der Kerl in der Umgebung von Swoofon an Bord gekommen ist. Für die Swoon sind winzige Geräte nichts Außergewöhnliches. Auf Swoofon ist dieser Mikrosender nicht teurer zu erwerben als auf der Erde ein großes Gerät derselben Qualität."
    „Dann sind wir jetzt auch noch nicht in Sicherheit?" fragte Hill besorgt. „Wenn er über mehrere solcher Sender verfügt ..."
    „Ich bin überzeugt, daß er sich nach der nächsten Transition abermals melden wird", gab Rhodan zu.
    „Wenn wir ihn nicht auf andere Weise zu fassen bekommen, werden wir so viele Transitionen machen müssen, bis er seinen Vorrat an Sendern verbraucht hat. Ich fürchte nur..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Major Hill blieb vorerst verborgen, was Perry Rhodan fürchtete. Das störte ihn nicht. Er war mit seinen eigenen Sorgen zu sehr beschäftigt, daß er sogar zu salutieren vergaß, als Rhodan den Raum verließ.
    Rhodan selbst hatte die Entdeckung des Mikrosenders sehr nachdenklich gemacht. Es stand nun fest, daß die Swoon ihre Finger im Spiel gehabt hatten. Ohne Zweifel hatten sie von den Springern oder Arkoniden den Auftrag bekommen, die Mikrosender anzufertigen. Ob sie eine Ahnung davon hatten, zu welchem Zweck die Springer die Geräte benötigten, war zweifelhaft - und außerdem gleichgültig. Das einzig Wichtige war, daß in diesem Kampf um die Positionsdaten der Erde nun eine Technik eingeschaltet war, die es in ihrer Fremdartigkeit und Winzigkeit nahezu unmöglich machte, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Gewiß, durch sorgfältige Überwachung und exakte Peilung konnte wahrscheinlich ein Mikrosender nach dem anderen aufgefunden und unschädlich gemacht werden. Aber niemand wußte, wie viele solcher

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