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0061 - Unser Mann kam aus Neapel

0061 - Unser Mann kam aus Neapel

Titel: 0061 - Unser Mann kam aus Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Mann kam aus Neapel
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Zur reibungslosen Abwicklung der Ausweisung bin ich berechtigt, Sie vorläufig in Haft zu nehmen.«
    »Hören Sie, Mr. Tebaldi«, sagte ich. »Dort in dem Café sitzen der Hinker und der Kern seines Stabes. Gehen Sie hinein und holen Sie ihn! Sie haben damit einen richtigeren Mann als in uns beiden zusammen.«
    Er stutzte. Die Sicherheit, mit der ich sprach, irritierte ihn.
    »Beeilen Sie sich!«, drängte ich. »Das Café hat einen zweiten Ausgang zur Via Tondi. Sperren Sie diesen Ausgang durch zwei Ihrer Leute! Lassen Sie uns mitgehen!«
    Er schüttelte den Kopf und gab Befehle. Zwei seiner Männer liefen im Trab hinaus, einer hielt uns weiterhin die Kanone vor den Bauch, während Tebaldi und der Beamte, der mit ihm gekommen war, das Café betraten.
    Der Zauber ging sofort los, nach den Schüssen zu urteilen, allerdings am Hinterausgang des Cafés. Rund zehn Mal hintereinander, mehr oder weniger gleichzeitig knallten Pistolenschüsse.
    Unser Bewacher wandte den Kopf zur Straße, und ich benutzte die Gelegenheit, ihm mit einer raschen, sanften Bewegung die Pistole einfach aus den Fingern zu nehmen.
    »Los, kommen Sie!«, rief ich ihm zu, stürzte zur Tür, sprang über die schmale Straße und stürmte, gefolgt von Phil, das Café. Der Besitzer lag zur Vorsicht hinter der Theke. Ich rannte in den Hinterraum, der ebenfalls leer war, sprang aus dem noch offenen Fenster und prallte auf dem Hof mit Tebaldi zusammen, der alle Anstalten machte, mir eines auf den Pelz zu brennen, als er mich mit einem Schießeisen in der Hand sah.
    »Schießen Sie nicht!«, brüllte ich. »Wir sind vom FBI!«
    Es ging gut. Er ließ den Dienstrevolver sinken.
    Zwei Minuten später war die Angelegenheit geklärt. Die Kriminalbeamten, die Tebaldi um das Haus geschickt hatte, waren in dem Augenblick vor den Hinterausgang angekommen, in dem das Gangsterauto abfuhr. Sie versuchten, den Wagen noch zu stoppen, wurden sofort unter Feuer genommen und schossen zurück, ohne einen sichtbaren Erfolg zu erzielen. Der Wagen entkam.
    Natürlich veranlasste der Kommissar sofort die Verfolgung, aber er sagte selbst nach dem Telefongespräch mit der Zentrale: »Es gelingt selten, einen fliehenden Wagen zu stellen, wenn wir ihm nicht sofort auf den Fersen sind. Neapel hat zu viel Gassen.«
    Die Pistole hatte der Kommissar uns zur Vorsicht wieder abgenommen. Nun, da die Verfolgung veranlasst war, fragte er: »Sie wollen vom FBI sein?«
    »Sehen Sie sich die Brieftaschen an, die eine Ihrer Leute in den Taschen trägt!«
    Er ließ sich unsere Brieftaschen geben und fand darin die Ausweise des FBI.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich, »aber ich konnte nicht ahnen, dass Sie G-men sind. Die Antwort auf meine Anfrage in den Vereinigten Staaten steht noch aus, und inzwischen hat das Innenministerium aufgrund meiner Meldung bereits entschieden, dass Sie auszuweisen sind.«
    »Sie haben keinen Grund, sich zu entschuldigen«, antwortete Phil. »Wir haben uns nicht ganz korrekt verhalten. Wir hätten früher mit Ihnen Zusammenarbeiten sollen.«
    ***
    In Tebaldis Büro im Polizeipräsidium klärten sich die Verhältnisse rasch.
    »Wir wissen schon lange um die Existenz des Hinkers und seiner Bande«, sagte Tebaldi, »aber wir hatten bis vor vierzehn Tagen keine Beweise gegen ihn. Erst jetzt erhielten wir unanfechtbare Beweise für einen Mord, der von ihm veranlasst wurde, und seitdem verfügen wir auch über einen Haftbefehl. Schade, dass wir zu spät kamen, denn sein Aufenthaltsort ist uns unbekannt.«
    Natürlich ließ der Kommissar unseren Gefangenen Luigi Guigla aus Sorrent holen, aber Guiglas Aussage bot zwar neues Belastungsmaterial gegen den Hinker und seinen Stellvertreter, brachte aber weder Tebaldi noch uns weiter.
    »Ich kann Alec Gregg ausweisen lassen«, sagte er. »Wenn Sie es wünschen, werde ich das veranlassen.«
    »Wahrscheinlich würden wir damit einen Fehler machen«, meinte Phil. »Gregg würde mit seiner Jacht außerhalb der Dreimeilenzone vor Anker gehen und von dort aus operieren. Wir verlören ihn nur aus den Augen. Uns interessiert in erster Linie, dass Gregg und seine Leute nicht an Mario Cavari herankommen. Solange sich der Hinker nicht mit Gregg einigt, ist Cavari ziemlich sicher. Glauben Sie, dass der Hinker die fünfundzwanzigtausend Dollar nimmt und Cavari ans Messer liefert?«
    Tebaldi nickte nachdrücklich mit dem Kopf.
    »Daran ist kein Zweifel. Mister Cottons Drohung wird nicht sehr lange Vorhalten, zumal der Hinker inzwischen

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