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0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner Feldflasche zu trinken.
    Glannon tat es und spürte, wie schon nach kurzer Zeit die Müdigkeit verflog und ein Strom frischer Kraft durch die Glieder rann.
    Das Wasser in den Feldflaschen enthielt kleine Beigaben eines hochkonzentrierten Stärkungsmittels.
    Eine halbe Stunde, nachdem Harper und Glannon das Wundermittel zu sich genommen hatten, machten sie sich wieder auf den Marsch.
    Der Paß zog sich zunächst geradlinig in das Bergmassiv hinein. Er stieg steil an und war tief in die Bergwände eingeschnitten, so, daß die Sonne nicht bis auf die Sohle herunterdrang und die beiden Wanderer unter der Hitze nicht zu leiden hatten.
    Gegen Mittag erreichten Harper und Glannon den Scheitelpunkt des Passes. Sie hielten kurze Rast, tranken abermals von dem präparierten Wasser und marschierten dann weiter. Steiler, als er zuvor in die Höhe gestiegen war, senkte sich der Paß auf der anderen Seite auf eine kleine Hochebene hinunter. Die Hochebene wurde in schnellem Marsch überquert, und auf der anderen Seite nahm ein neuer Einschnitt, der wiederum zu einem Paß hinaufzuführen schien, die beiden Männer auf.
    Harper wußte nicht, daß dies der Paß war, durch den Mullon am Tag zuvor mit dem Helikopter geflogen war und hinter dem sich das breite Hochtal befand, in dem Mullon sein Lager aufgeschlagen hatte.
    Noch wußte er es nicht, aber er sollte es bald erfahren.
     
    *
     
    Noch ein Dritter bewegte sich um diese Zeit durch die Felswände der Berge westwärts: Cislarczik.
    Harpers Hiebe hatten ihn nur für zwei Stunden betäubt. Als er aufwachte, fand er die leere Feldflasche und Glannons Zettel.
    Von diesem Augenblick an dachte Cislarczik an nichts anderes mehr als daran, wie er Harper dafür bestrafen könne.
    Er folgte Harpers und Glannons deutlich sichtbarer Spur, die zum Fluß hinüberführte. Er lagerte einen halben Kilometer unterhalb der Stelle, an der die beiden sich niedergelassen hatten, und versäumte den Augenblick nicht, an dem sie wieder aufbrachen. Er folgte ihrer Fährte, so lange er sie sehen konnte, schlief die Nacht hindurch und gab sich am nächsten Morgen Mühe, so schnell wie möglich vorwärtszukommen, damit sich das niedergetretene Gras nicht wieder aufgerichtet hatte, ehe er der Spur gefolgt war. Er wußte, daß es ihm ohne Kompaß von hier aus niemals gelingen würde, Greenwich zu erreichen. Er war darauf angewiesen, Harper zu finden und seinen Kompaß in die Hand zu bekommen.
    Auf diese Weise bekam Cislarczik die beiden Verfolgten zum erstenmal wieder zu sehen, als sie gerade den ersten Schluck konditionierten Wassers zu sich nahmen und kurz darauf in den Paß hinein aufbrachen.
    Zu diesem Zeitpunkt war Cislarczik schon zehn Stunden lang fast ohne Pause marschiert. als er sah, daß Glannon und Harper in den Paß hinein vordrangen, gönnte er sich eine einstündige Rast. Ihm stand die Möglichkeit nicht zur Verfügung, die geschwundenen Kräfte durch einen Schluck präparierten Wassers wieder aufzufrischen. Aber in der Folge stellte es sich heraus, daß der glühende Wunsch, sich zu rächen, min destens ebenso wirksam war wie das Stärkungsmittel.  
    Cislarczik erreichte, ohne sich um die zahlreichen Seitenschluchten zu kümmern, den Gipfelpunkt des Passes gerade noch rechtzeitig, um Harper und Glannon tief unter sich am Ausgang zur Hochebene ankommen zu sehen.
    Er rastete abermals, diesmal drei Stun den, und machte sich dann ebenfalls an den Abstieg. Gegen Einbruch der Dunkelheit erreichte er den Eingang des zweiten Passes, und da er hier auf keine Spuren mehr zu achten hatte, weil er wußte, daß Harper und Glannon nur diesen einen Weg genommen haben konnten, marschierte er auch in der Finsternis weiter.
     
    *
     
    Mullon verzichtete vorerst darauf, sich um die schwarzen Fische im Teich zu kümmern. Die Mungos erschienen ihm weitaus wichtiger.
    Die sechs kleinen Kerle schienen sich, nachdem Milligan wieder aufgestanden war und sie ihre Geschenke zur Genüge bewundert hatten, überflüssig zu fühlen, und gaben es zu verstehen, daß sie sich wieder auf den Weg machen wollten.
    Wie beim erstenmal versuchte einer von ihnen, Fraudy mit sich zu nehmen. Während seine fünf Genossen voraussprangen, blieb er zurück und deutete zur westlichen Talwand hinüber.
    Auf diesen Augenblick hatte Mullon gewartet. Pashen war angewiesen, mit Fraudy zu gehen und den Aufenthaltsort der Mungos ausfindig zu machen. Der Ort sollte markiert werden, so, daß Mullon, wenn er den Helikopter repariert hatte,

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