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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Ich näherte mich seinem klobigen Schreibtisch.
    »Setzen Sie sich, John«, sagte der Superintendent seufzend.
    Es war einer jener Tage, an denen Powell damit liebäugelte, den ganzen Kram hinzuschmeißen und sich pensionieren zu lassen.
    Er rückte die Brille mit den dicken Gläsern zurecht und bat mich, ihm ausführlich zu berichten.
    Obwohl er die Geschichte zum Teil schon kannte, begann ich von Anfang an.
    Mein Bericht endete mit Chump Geezers zweitem Tod, der ein Tod für immer war, und mit dem Hinweis darauf, daß Mo Geezer über die Runden kommen würde.
    Nur Suko hatte ich ausgelassen. Von ihm erzählte ich anschließend. Als Superintendent Powell hörte, welche Forderung Hondu, der Guru der Wiedergänger, gestellt hatte, mußte er eine weitere Magentablette schlucken.
    »Sie werden da doch nicht hingehen, John!« sagte Powell.
    »Habe ich eine andere Wahl, Sir?«
    »Es liegt doch klar auf der Hand, daß Hondu die Absicht hat, Sie für immer aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Das muß ich eben irgendwie verhindern – nachdem Suko seine Freiheit wiederhat.«
    »Angenommen, Hondu denkt nicht daran, Ihren Partner freizulassen. Einem Dämon darf man nicht trauen, das weiß niemand so gut wie Sie.«
    »Ich werde jedenfalls nichts tun, was Sukos Leben auch nur im entferntesten gefährden könnte, Sir.«
    »Suchen Sie diesen Flugplatz wenigstens nicht allein auf. Nehmen Sie ein paar Männer mit, die…«
    Ich schüttelte entschieden den Kopf. »Unmöglich, Sir. Hondu würde es merken, wenn ich mit einem ganzen Trupp angerückt käme – und Suko hätte es zu büßen. Das kommt nicht in Frage. Außerdem bin ich gewöhnt, allein zu arbeiten. Ein paar Kollegen würden lediglich meine Bewegungsfreiheit einschränken. Und gerade die werde ich brauchen, wenn ich Hondu das Handwerk legen will.«
    ***
    Der große Mann mit den sorgfältig gelegten Dauerwellen hieß Lee McCaine und war ein Klient von Jane Collins.
    Die Detektivin hatte sich so lange um David Pressman gekümmert, wie es nötig gewesen war, und hatte sich anschließend in ihren Volkswagen gesetzt, um ihr Büro aufzusuchen.
    Eine Stunde später war Lee McCaine erschienen. Jane hatte ihm vor vier Tagen seine Tochter Sandy zurückgebracht, die von zu Hause durchgebrannt war. Die Detektivin hatte Sandy McCaine in einer Kommune wiedergefunden.
    Das Mädchen war ziemlich ausgeflippt gewesen, hatte sich aber widerspruchslos zu ihrem besorgten Vater zurückbringen lassen. Sie hatte eingesehen, daß das Leben in der Kommune für sie noch viel schlimmer war als das Leben in jenem goldenen Käfig, den ihr Vater um sie herum errichtet hatte.
    Er brachte einen Scheck über zehntausend Pfund – und er sagte, daß er ihn deshalb persönlich vorbeibrachte, weil er sich noch einmal bei Jane Collins für ihre prompte Hilfe bedanken wollte.
    »Sandy geht es schon wieder besser«, sagte McCaine.
    »Das freut mich«, erwiderte Jane.
    »Ich glaube, sie wäre nicht ausgerissen, wenn ich sie nicht so streng gehalten hätte. Das wird sich nun… das hat sich bereits geändert. Sandy hat nun mehr Freiheiten.«
    »Das wird sie Ihnen danken«, sagte Jane. »Und sie wird es nicht mehr für nötig erachten, von zu Hause wegzulaufen.«
    McCaine erhob sich.
    Er dankte Jane noch einmal für ihre Dienste, und er bat sie, Sandy und ihn mal bei Gelegenheit zu besuchen.
    »Das werde ich gern tun«, erwiderte Jane Collins und reichte dem betuchten Klienten die Hand. Als Lee McCaine ihr Büro verlassen hatte, schloß Jane den Scheck in ihren Safe ein.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht allein im Raum zu sein. Sie hatte niemanden eintreten gehört. Beunruhigt drehte sie sich um.
    Im selben Moment fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz. Sie sah sich zwei grauenerregenden Gestalten gegenüber.
    Das waren Jim Dale und Cliff Lynch! Beide waren im Gesicht schwerverletzt.
    Ihre Namen waren der Detektivin geläufig, seit John Sinclair sie in den Fall eingeweiht hatte.
    Dale und Lynch setzten sich in Bewegung. Jane hatte das Gefühl, Eiswasser würde durch ihre Adern fließen. Die Horror-Wesen ließen ein feindseliges Knurren hören.
    Janes Herz hämmerte kraftvoll gegen die Rippen. Ihr Blick pendelte beunruhigt zwischen Dale und Lynch hin und her.
    Was tun?
    Der einzige Fluchtweg aus diesem Raum führte durch die Tür, und diese war von den beiden Wiedergängern verstellt.
    Ein kalter Schweißfilm legte sich auf Janes Stirn. »Was wollt ihr von mir?« fragte sie mit belegter Stimme.
    »Du wirst uns

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