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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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umdisponiert?
    Wollte er nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit warten? Wollte er mich bereits jetzt fertigmachen?
    Atemlos langte ich bei Janes Büro an.
    Ich öffnete die Tür und sah das blonde Mädchen an seinem Schreibtisch sitzen. Reglos saß sie da. Bleich um die Nase. Furchtbar aufgeregt. Ihre Augen sprühten vor Angst, und ihr Busen hob und senkte sich rasch.
    Ihr Blick schien mich um Vergebung zu bitten.
    Was sollte ich ihr vergeben?
    Ich zog sicherheitshalber meine Beretta und entsicherte sie. Man kann nicht vorsichtig genug sein, wenn man gegen die Ausgeburten der Hölle antritt.
    Beunruhigt trat ich ein.
    »Vorsicht, John!« rief die Detektivin schrill, und gleich darauf war in ihrem Büro der Teufel los.
    Von links und rechts sprangen mich zwei Gestalten an. Ich wußte sofort, mit wem ich es zu tun hatte, und wollte blitzschnell meine Beretta ins Spiel bringen.
    Es hätte genügt, Dale zu erschießen und Lynch mit einer Kugel kampfunfähig zu machen, doch diese Rechnung ging nicht auf, denn Jim Dale trat mir die Pistole aus der Hand.
    In hohem Bogen flog die Waffe durch den Raum und landete in der Nähe des Schreibtisches.
    Jane Collins faßte sich entsetzt an die blassen Wangen, während die beiden Wiedergänger mit ihren Fäusten über mich herfielen.
    Ich hatte Mühe, wenigstens die schlimmsten Hiebe abzublocken, doch es blieben noch genug Treffer übrig, die mich fast mürbe machten.
    Ich schlug und trat nach zwei Seiten. Ich warf mich gegen die lebenden Toten, doch ich spürte, wie meine Kräfte rasch nachließen.
    Und dann fing Jim Dale meinen nächsten Schwinger geschickt ab, nützte meinen Schwung aus, um mich herumzureißen und mich festzuhalten.
    Wie Stahlklammern lagen seine Arme um meinen Körper. Ich versuchte alles, um wieder freizukommen. Es half nichts.
    Ich hing fest!
    Cliff Lynchs Totengesicht verzog sich zu einer Grimasse. Er faßte in seine Hosentasche, und als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hielt er ein Springmesser zwischen den Fingern.
    Ich versuchte abermals, mich von Jim Dales Umklammerung zu befreien, denn ich konnte mir lebhaft vorstellen, was Cliff Lynch nun mit mir vorhatte.
    Es gelang mir nicht, mich zu befreien.
    Und Lynch kam mir mit dem Messer immer näher.
    Der kalte Schweiß trat mir auf die Stirn. Ich schwitzte.
    Lynch fletschte die Zähne. »Du hast Chump Geezer getötet. Er war einer von uns. Deshalb werden wir seinen Tod nun rächen!«
    »Hat Hondu euch das befohlen?« fragte ich krächzend.
    »Es ist unser eigener Wunsch, dich zu bestrafen!« sagte Lynch.
    »Hondu wird euer Alleingang nicht gefallen. Er hat mich zum Flugplatz bestellt. Er will mich selbst…«
    »Hondu wird es gefallen, daß John Sinclair ins Gras gebissen hat. Wir nehmen ihm lediglich eine lästige Arbeit ab!«
    Mir war, als würde mein Herz hoch oben im Hals schlagen. Hatte ich wirklich keine Chance mehr?
    »Okay«, keuchte ich. »Ich habe verloren…«
    »Klug, daß du das einsiehst, Sinclair!« höhnte Jim Dale, dessen Arme mich immer noch unwiderstehlich festhielten.
    »Darf ich als Todgeweihter noch einen Wunsch äußern?« fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    Zeit – wofür? Ich wußte es nicht. Ich hoffte auf ein Wunder.
    »Was für einen Wunsch?« fragte Cliff Lynch. Sein blitzendes Messer befand sich drei Zoll von meiner Kehle entfernt.
    »Ich möchte von euch Antworten auf ein paar Fragen«, sagte ich.
    »Frage.«
    »Wo befindet sich Hondus Versteck?«
    »Unter dem Flugplatz. Er hat den Luftschutzkeller in einen Thronsaal aus schwarzem Marmor verwandelt.«
    »Wo ist der Eingang?«
    »Im Hangar«, sagte Cliff Lynch. Für ihn stand fest, daß ich mit meinem Wissen keinerlei Schaden mehr anrichten konnte. Und wie es im Moment aussah, würde er mit dieser Auffassung recht behalten.
    »Befindet sich mein Freund Suko in diesem unterirdischen Thronsaal?« war meine nächste Frage.
    »Er liegt dort. Magisch gefesselt. Auch sein Schicksal ist bereits besiegelt. Hondu hat nicht die Absicht, ihm die Freiheit wiederzugeben. Er wird sicherheitshalber auch ihn töten, damit er nicht auf den Gedanken kommen kann, deinen Tod zu rächen.« Lynch lachte schnarrend. »Du siehst, alles wendet sich für Hondu zum Guten. Er wird einen Siegeszug antreten, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat. Der Guru der Toten wird das Böse in die Welt tragen und die Lehren der Hölle verbreiten. Aber das wirst du nicht mehr erleben, John Sinclair, denn du stirbst hier und heute!«
    Das war die letzte Rede, die ich nach

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