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0063 - Der Hüter des Bösen

0063 - Der Hüter des Bösen

Titel: 0063 - Der Hüter des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Augenzeugen zufolge, die Gabe besessen, sich in ein Ungeheuer zu verwandeln. Und wenn der Schlüssel zu diesem zweifelhaften Erfolg die Amulette waren…
    Eine Weile später verließ er die Arbeitssuite des Präfekten mit dem Versprechen, sich sofort zu melden, wenn er neue Einsichten gewonnen hatte.
    Auf dem Weg zum Bahnhof spielte er gedankenverloren mit dem Amulett Jean Martins herum, das sich nach wie vor in seiner Hosentasche befand.
    Die Geschichte gefiel ihm ganz und gar nicht.
    ***
    Schon als das Flugzeug, das ihn von Teheran nach Paris bringen sollte, gerade in der Luft war, fing Staatssekretär Georges Mouslin an, sich mit Selbstvorwürfen zu überhäufen.
    Nie und nimmer hätte er so überstürzt abreisen sollen. Was hatte er jetzt davon? Giraudoux, diese verdammte Niete, beherrschte das Feld ganz allein.
    Giraudoux!
    Er versuchte mit aller Kraft, nicht an diesen Kerl zu denken, aber er hatte mit seinen Bemühungen keinen Erfolg. Ob er sich auf den strammen Busen der Stewardess konzentrierte oder sich in mitgeführte Akten vertiefte, spielte überhaupt keine Rolle. Stets erschien statt diplomatischen Texten oder fraulichen Reizen die üble Visage dieses Widerlings vor seinem geistigen Auge.
    Gott, wie er dieses Subjekt hasste! Eine solche Schande der Natur musste vom Erdboden getilgt werden. Und was hatte er getan? Er war abgereist, hatte die große Chance, dem Feind zu zeigen, was die Butter kostete, nicht wahrgenommen. Was war er doch für ein Schwächling.
    Das Blut in seinen Adern kochte fast, drohte die Blutbahnen zu sprengen. Seine Kiefer schmerzten, so sehr biss er die Zähne zusammen. Er hielt es in seinem eigenen Körper fast nicht mehr aus.
    Giraudoux!
    Er nahm wahr, dass die Stewardess vor ihm stand, und blickte hoch. Das Mädchen, eine Blondine, die genau seiner Kragenweite entsprach, fuhr augenblicklich mehrere Schritte zurück. Ihre Augen weiteten sich wie in unverhohlenem Entsetzen.
    »Fehlt Ihnen etwas, Mademoiselle?«, fragte er.
    Halt, was war das? Er erkannte seine eigene Stimme fast nicht wieder. Sie hörte sich brummend, knurrend, richtig wild an.
    Nun mach aber einen Punkt, George , sagte er zu sich selbst. Die Kleine kann ja nun wirklich nichts dafür, dass Giraudoux so ein niederträchtiges Element ist.
    »Nein, nein, Monsieur«, stotterte das Mädchen, warf ihm nochmals einen ängstlichen Blick zu und ging dann weg, um sich um einen anderen Fluggast zu kümmern.
    Mouslin zuckte die Achseln und beschäftigte sich in Gedanken wieder mit dem Feind.
    Seine Unruhe wuchs. So ging es nicht. Er konnte Giraudoux nicht einfach so zurücklassen. Eigentlich gab es für ihn nur eine Devise: Er musste zurück, sofort!
    Aber wie? Um möglichst schnell aus Teheran wegzukommen, hatte er eine ganz normale Linienmaschine der Air France genommen, keine Sondermaschine der französischen Regierung. Hier an Bord war er zwar ein VIP, aber nur einer unter mehreren.
    Sein diplomatischer Status, sein Wort würde die Crew nicht sonderlich beeinflussen können. Wenn er den Befehl gab, zurück nach Teheran zu fliegen, würde man ihn vermutlich nur auslachen.
    Aber er musste zurück!
    Welchen Weg gab es noch? Harte Bandagen! Rein in die Flugkanzel und dann nicht lange gefackelt. Wenden oder ihr habt’s hinter euch, Jungs. Er besaß eine Pistole. Und im Gegensatz zu den meisten Diplomaten und Politikern konnte er sogar richtig damit umgehen.
    Er war schon drauf und dran, seinen Gewaltplan tatsächlich zu verwirklichen, als er plötzlich spürte, wie sein Drang, sofort nach Teheran zurückzukehren, schwächer wurde. Statt dessen hatte er plötzlich das dringende Bedürfnis, schnellstens nach Frankreich zu kommen.
    Ihm war, als riefe ihn eine Stimme, die ihm nicht minder ekelerregend und hassenswert als die Giraudouxs erschien.
    Das Gesicht vor seinem geistigen Auge, das jetzt den Platz Giraudouxs eingenommen hatte, war zwar völlig konturenlos, aber er würde es dennoch unter Millionen anderen herausfinden.
    Ja, auf nach Paris! Und dann weiter südlich, runter zum Mittelmeer.
    Fliegt schneller, Jungs!
    Mehr als die Hälfte der Flugstrecke war inzwischen zurückgelegt.
    Nicht mehr lange und dann…
    Plötzlich jedoch verstummte die Stimme, die ihn von Frankreich aus gerufen hatte.
    Vor Wut und Enttäuschung war Georges Mouslin der Verzweiflung ziemlich nahe.
    Und wieder dachte er nur noch an das Scheusal Jacques Giraudoux.
    Ein Fluggast schräg hinter ihm ließ ihn nicht aus den Augen.
    ***
    Zamorra hatte von

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