0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst

Vom Netzwerk:

kolossales Glück gehabt, dass der Vogel gerade jetzt aufgestiegen ist.«
    »Irrtum, Colonel«, erwiderte ich. »Wir sind deshalb wie die Wilden hierher gerauscht, weil ich fürchtete, dass er sich bei Tagesanbruch davonmachen würde.«
    Wir traten in die Zentrale, und hier bedeckte eine leuchtende Karte eine ganze Wand. Ich erkannte darauf in feinen Linien die Küstenumrisse dieses Gebiets, und auch hier wanderten die farbigen Punkte langsam über die Fläche. Es waren Schiffe, die sich ihren Weg nach New York oder auf die Route des Nord-Atlantik suchten, und die schnelleren Punkte stellten Flugzeuge dar.
    »Dies ist zum Beispiel eine viermotorige DC-7, die gerade von Gander kommt und in einer halben Stunde auf dem La Guardia Airport landet«, erklärte der Colonel, »und hier haben Sie Ihre Maschine, Gentlemen!«
    Wir sahen den roten Punkt über die Felder wandern, er steuerte New York beinahe direkt an.
    »Wie weit können Sie ihn ins Hinterland verfolgen?«, fragte Phil.
    »So weit kann der gar nicht fliegen«, lachte der Colonel.
    Gebannt beobachteten wir weiter. Der Punkt hatte erst den Kurs auf den Flughafen Idlewild genommen, war dann aber mit einem leichten Schwenk abgebogen.
    »Was für ein Baumuster ist das?«, fragte O’Thompson.
    Auch Phil blickte mich fragend an.
    »Piper II«, antwortete ich.
    O’Thompson griff nach einem Telefon und drückte nur auf einen Knopf.
    »Hallo, Idlewild - hat sich bei euch eine Piper II gemeldet? Nein? Danke.«
    Er drückte einen anderen Knopf, und damit wurde er anscheinend automatisch mit der Flugleitung vom La Guardia Airport verbunden, denn er fragte auch hier nach der Maschine und erfuhr, dass sie nicht gemeldet sei.
    »Bella, die Berichte von gestern Abend!«, sprach er daraufhin mit gerunzelter Stirn in ein Mikrofon das neben der großen Lagekarte hing. Es dauerte nicht ganz eine Minute, als eine Rohrpostanlage auch schon einen Stapel sauber gehefteter Bogen ausspuckte. Der Colonel durchblätterte sie fieberhaft und hielt dann triumphierend ein Blatt hoch.
    »Da, sehen Sie! Gestern Abend ist sie von Idlewild aufgestiegen und ordnungsgemäß nach den Squares abgemeldet worden. Als Flugzeug der Biologischen Forschungsgruppe der Wisconsin-University!«
    »Ausgezeichnet, Colonel. Tun Sie mir doch bitte einen Gefallen und melden Sie uns alles, was unter dem Decknamen dieser Forschungsgesellschaft segelt, ja?«
    »Gem. Stimmt da etwas nicht?«
    »Überhaupt nichts stimmt da. Aber wir müssen sie noch eine Weile überwachen lassen, um mehr herauszubekommen!«
    Eine Stimme aus dem Lautsprecher unterbrach uns: »Objekt 07 landet soeben! Wiederhole: Objekt 07 landet soeben!«
    Wir fuhren herum und sahen den roten Punkt unserer Piper II an einer Stelle verharren.
    »Gibt es da einen Flughafen?«, fragte Phil verwundert. Der Colonel schüttelte den Kopf. Er nahm aufs Neue das Telefon und rief den Radarbeobachter an: »Sagen Sie - landet 07, oder ist das eine Havarie…? Landet? Gut, danke.«
    Und zu uns gewandt: »Unser Beobachter meint, dass die Maschine landet. Er kann sich natürlich täuschen, denn auf dem Radarschirm kann man Einzelheiten wie diese nicht so genau erkennen. Aber ich würde mich an Ihrer Stelle doch aufmachen und an Ort und Stelle einmal nachsehen?«
    »Wo ist das?«
    »Planquadrat 697 - das ist… Augenblick… ja, westlich des Highway 7, ungefähr bei Kilometer 65. Fast nur Wald. Ich möchte wissen, wo man da landen kann! Sagen Sie mir gelegentlich Bescheid, ja? Immerhin fängt die Sache jetzt an, auch uns zu interessieren. Ich bringe Sie hinunter, damit Sie nicht mehr als unvermeidbar durch die Wachen aufgehalten werden. Leider sind die Kontrollen nötig…«
    »Vollkommen okay, Colonel. Sie lassen uns doch bitte weiterberichten, ja? Alles, was mit den Squares Islands zusammenhängt. Übrigens werden wir ab heute auch mit dem Kutter da umherfahren - lassen Sie sich dadurch nicht irritieren!«
    Der Colonel brachte uns die Treppen hinunter und schleuste uns durch die Wachen bis zu einem Jaguar. Zum Schluss drückte er mir einen Zettel in die Hand: »Dies ist meine direkte Telefonverbindung. Aber halten Sie die Nummer möglichst geheim, ja?«
    »Vielen Dank«, sagte ich und dann brausten wir über die schmale Waldstraße davon.
    ***
    »Ziemlich munterer Verein, wie?«, brach Phil das Schweigen, als wir schon eine ganz schöne Strecke hinter uns gebracht hatten und über den Highway 7 flitzten. Auf der Gegenfahrbahn rollte die schier endlose Schlange der