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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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Ausweis, und das änderte sofort seine Einstellung neugierigen Leuten gegenüber.
    »Ach so! Etwas faul bei der Sache?«
    »Hier wohl nicht. Uns interessiert das ganze Planquadrat, und wir wussten noch gar nicht, dass es hier etwas anderes als Wald gibt?«
    Er grinste.
    »Gab es bis vor Kurzem auch noch nicht. Aber dann kam jemand auf den Einfall, das es hier draußen vielleicht sicherer wäre als in der Stadt, wenn es mal knallt…«
    »Wer redet den Leuten eigentlich so einen Unsinn ein?«, fragte Phil ärgerlich.
    Der andere hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls gehen hier die Grundstückspreise ganz schön in die Höhe, und ich meine fast, dass dahinter ein gewiefter Spekulant steckt.«
    »Und wer baut hier?«
    »Hier baut Wyatt Sanders. Sie kennen den Namen wahrscheinlich - Sanders Nylonstrümpfe, Sanders Nylonwäsche. Was Sie weniger kennen, sind wohl Sanders Fallschirme aus Nylon und Sanders Nylonschwimmwesten. Jedenfalls geht das Geschäft. Nebenan, vielleicht fünfhundert Meter entfernt, baut Mr. Wiseman, der Chairman von der Börse, und nicht viel weiter nach der anderen Seite wird sich jemand aus der Möbelbranche niederlassen. Das Gelände ist schon gerodet, aber Wiseman ist am weitesten. Er wird wohl noch vor dem Winter einziehen.«
    »Na schön. Kann sich ja jeder aussuchen, wo er wohnen will. Haben Sie eigentlich heute Morgen ein kleines Flugzeug hier herumschwirren sehen? Es muss in der Nähe gelandet sein!«
    »Ein Flugzeug? Hm, da muss ich mal nachdenken.«
    Phil stieß mich in die Rippen, und als ich sah, wie schwer ihm das Nachdenken wurde, erleichterte ich es ihm mit ein paar Dollar.
    »Hier schwirrt andauernd etwas herum«, sagte er daraufhin, »’ne kleine Piper, wenn ich nicht irre. Allzu viel verstehe ich ja nicht davon. Ob sie gelandet ist, kann ich nicht sagen. Aber wenn, dann höchstens drüben auf der gerodeten Fläche! Sonst gibt es hier nichts.«
    »Okay. Wollen mal nachsehen.«
    Wir ließen ihn stehen und gingen zum Wagen zurück.
    »Hey«, schrie er uns noch nach, »am besten fahrt ihr hier über den Platz. Außenrum ist noch keine Zufahrt.«
    Der Jaguar schwankte und bockte ein bisschen, als ich ihn über den unebenen Boden der Baustelle jagte, aber wir kamen drüben an eine Stelle, wo zwischen den Bäumen so viel Platz war, dass wir ohne Weiteres hindurch konnten. Anscheinend war hier die Rodekolonne gefahren, denn die kleine Schneise führte bald auf eine andere, große Lichtung. Sie war vollkommen leer. Phil blickte mich an und ich sah ihm in die Augen. Dann mussten wir beide lachen, denn im Geheimen hatten wir gehofft, hier eine silbern blinkende Piper II im Wald zu sehen.
    »Wär’ ja auch zu schön gewesen, nicht wahr?«
    »Trotzdem sollten wir einmal nach Spuren suchen! Ich möchte wetten, dass sie hier gelandet ist.«
    Wir stiegen aus.
    »Das Spurensuchen können wir uns sparen«, sagte ich und fasste Phil am Arm.
    Schräg über uns wehte von der Spitze eines hohen Baumes eine lange Wetterfahne im Wind, ein hell glänzender Stoffstreifen… und die größeren Äste waren in der Baumkrone abgehauen worden, damit sie ihn nicht behinderten oder verhedderten.
    Wir standen eine Weile vor dem lustig wehenden Ding, dann schritten wir einmal die weite Fläche ab und fanden verschiedene Spuren. Einige stammten von den breiten Pneus eines Flugzeug-Fahrgestells, andere von einem Wagen. Wir konnten den letzteren folgen, bis sie sich in der Schneise verloren, durch die wir gekommen waren.
    ***
    »Sie haben wohl den halben Regierungsapparat auf Schwung gebracht?«, sagte Mr. High, als wir um die Frühstückszeit endlich wieder im Districtgebäude eintrafen. Ob er noch oder schon wieder im Dienst war, konnten wir nicht unterscheiden, denn er sah so frisch aus wie je.
    »Hier sind die ersten Meldungen von der Luftüberwachung gekommen«, fuhr er fort und reichte mir einen Bogen Papier aus dem Fernschreiber. »Was haben Sie erreicht?«
    »Nicht viel. Wir haben einen Landeplatz des Flugzeugs gefunden, aber das ist alles. Am liebsten hätte ich den ganzen Wald abgekämmt, aber zu zweit ist das schlecht zu machen!«
    »Ich weiß«, sagte er bekümmert. »Aber ich kann Ihnen heute noch nicht mehr Leute geben, Jerry, so leid es mir tut.«
    »Was ist das?«, fuhr ich plötzlich auf. Die Meldung O’Thompsons besagte, wie mir erst jetzt zu Bewusstsein kam, dass »nichts Bemerkenswertes« festzustellen sei »außer Ihrem Kutter.«
    Ich griff sofort nach dem Telefon auf Mr. Highs

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