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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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verändert.«
    »Auch das noch! Haben Sie nicht wenigstens den ungefähren Standort bestimmen können?«
    »Das nutzt nichts. Vorgestern stand er irgendwo im Norden von Coney Island, gestern ungefähr am Ocean Drive, und heute haben wir ihn an zwei verschiedenen Stellen gehört, aber die Sendezeit war zu kurz, um die genaue Stelle zu peilen. Sorry!«
    »Da kann man nichts machen, Mr. Gillis. Aber überwachen Sie den Sender bitte weiter, ja?«
    Ich hängte ein und wandte mich achselzuckend zu Phil, der hinter mir stand und das Gespräch über den zweiten Hörer mitgehört hatte.
    »Dieser Zweig der Technik hat also versagt. Ich möchte jetzt am liebsten einmal zur Flugkontrollstelle hinaus, nach Chili Harbour!«
    »Warum nicht?«, meinte Phil.
    Draußen vor den Fenstern begann es schon zu dämmern. Wir fuhren mit dem Lift hinunter in den Hof und stiegen in meinen Jaguar. Zu dieser Stunde waren alle Straßen noch leer, die ersten Gemüsetransporter und einige torkelnde Nachtschwärmer nicht gerechnet. Wir kamen in einem unwahrscheinlichen Tempo durch die sonst so belebten Straßen der City, überquerten die Brooklyn Bridge und rauschten drüben auf der anderen Seite über leere Highways, bis wir den Super-Highway nach Norden erreichten und dort auf der glatten Betonpiste mit Höchstgeschwindigkeit weiter jagten.
    »Ob die Brüder dort schon wach sind?«, meinte Phil unterwegs.
    »Immerhin sind sie der Landesverteidigung unterstellt, und ich weiß von keinem Abkommen zwischen den Großmächten, welches einen nächtlichen Kriegsausbruch verbietet!«, meinte ich.
    Der Jaguar wurde von einer Böe gepackt, und ich hatte alle Hände voll zu tun, um den Wagen wieder in einer sanften Kurve auf seine Bahn zu zwingen. Draußen bei den Square Islands mochte jetzt ein hübscher Sturm wehen! Ob sie dabei das Flugzeug überhaupt starten konnten?
    »Die nächste rechts ab!«, verkündete Phil, der den Wegweiser gesehen hatte. Ich verringerte die Geschwindigkeit, sodass wir an der Abfahrt mit jaulenden Reifen die Kurve bekamen.
    Jetzt ging es über eine einsame Waldstraße, die offensichtlich erst in neuerer Zeit angelegt worden war. Seitwärts tauchte zuweilen an Bäumen oder Pfosten das taktische Zeichen der Luftabwehr auf, und das bewies uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
    Vollends klar wurden wir dessen, als plötzlich ein stacheldrahtbewehrtes Tor unsere Fahrt stoppte. Neben dem Tor war ein Wachlokal, aus dessen Schornstein sich ein leichter Rauch kräuselte.
    Ich trat auf die Bremse, und ließ gleichzeitig meine Hupe losblöken - auf die Polizeisirene verzichtete ich lieber, um den Posten einen Herzanfall zu ersparen.
    Aber er war erstaunlich schnell draußen, mit der MP im Arm und dem Helm auf dem Kopf.
    Er trat an das offene Wagenfenster.
    »Identifikation«, sagte er monoton.
    Ich hielt ihm unsere FBI-Ausweise hin, und er wusste anscheinend wenig damit anzufangen.
    »Wen möchten Sie sprechen?«, fragte er zweifelnd.
    »Den Chef der Flugüberwachung.«
    Er zauderte eine Weile, aber dann entschloss er sich nach einem nochmaligen Blick auf die Ausweise, weitere Schritte zu unternehmen.
    »Würden Sie bitte einen Augeblick warten?«, bat er und verschwand in seinem Häuschen.
    »Jetzt weckt er den kommandierenden General!«, unkte Phil.
    Er steckte sich eine Zigarette an und warf das Streichholz aus dem Wagenfenster. Da hob sich, wie von Zauberhand berührt, auch schon die schwere Barriere, und aus dem Fenster des Wachhäuschens rief der Posten: »Dritter Weg rechts. Fragen Sie nach Colonel Dean O’Thompson!« Einigermaßen erstaunt über den formlosen Einlass in militärisches Gelände gab ich Gas, und der Jaguar rollte leise durch die Sperre.
    Auch hier hatte man den Wald stehen gelassen, so weit es möglich gewesen war. Nur vereinzelt hoben sich Bunker und Baracken zwischen den dicken Stämmen hervor. Ich lenkte folgsam in die dritte Querstraße und sah mich vergebens nach jemandem um, den ich zu dieser frühen Morgenstunde nach dem Colonel hätte fragen können. Aber Phil, der für so etwas ein Auge hat, wies bald nach links: »Da drüben. Stopp mal!«
    Der Jaguar schwang weich in seinen Federn. Wir stiegen aus und stiefelten durch das taufeuchte Gras zur Tür, an der ein farbenfrohes Zeichen prangte. Ehe wir jedoch die Tür erreichten, öffnete sie sich, und ein Colonel in voller Uniform kam heraus.
    »Good Morning, Gentlemen«, grüßte er. »Ich bin O’Thompson. Sie wollten mich sprechen?«
    Wir stellten uns vor

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