Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
Vom Netzwerk:
Straßen hinter uns gelassen und jagten durch die stilleren Viertel hinter dem Riverside-Drive, wo ganz prächtige Villen stehen und ein paar kleinere Häuser, die schon ziemlich alt sind, aber mit ihren vielen Türmchen und Giebelchen einen fast europäisch-gemütlichen Eindruck machten.
    »Die nächste rechts«, kommandierte ich.
    Aus dem Hintergrund vernahm ich, wie Phil seine Pistole durchlud, und auch ich nahm meine Waffe aus dem Halfter.
    »Halten Sie vor dem drittletzten Haus und stellen Sie vor allem diese alberne Sirene ab. Hier erschrecken Sie höchstens eine Katze, die herumstreunt!«
    Kaum stand der Wagen, als wir schon heraussprangen, und über den Bürgersteig auf das Tor zurannten. Natürlich war es verschlossen, und Mr. High drückte vertrauensvoll auf die beiden Klingelknöpfe, von denen einer den Namen Elmer Garvins trug.
    Aber Phil ergriff derweil die Initiative, da ihm dieses schlicht-bürgerliche Verfahren anscheinend zu lange dauerte. Mit einem Schwung saß er oben auf dem Tor, dann reichte er mir die Hand und ich schwang mich ebenfalls hinauf.
    »Mr. High…?«, fragte ich, aber er schüttelte den Kopf.
    »Das hättet ihr gern, was? Das FBI-Chef als Fassadenkletterer!«
    Zu unserer grenzenlosen Verblüffung zog er etwas Klirrendes aus der Tasche - einen Bund Dietriche - und schloss in aller Ruhe die Tür auf.
    Wir sprangen herab und ihm genau vor die Füße.
    »Wenn man alt wird«, sagte er philosophisch, »liebt man die Bequemlichkeit.«
    Er an der Spitze, marschierten wir durch den Vorgarten auf die kleine Treppe zu, die in einen glasverkleideten Windfang führte.
    »Hier riecht es…«, murmelte Phil, aber er vollendete den Satz nicht. Ich schnüffelte ebenfalls in der Luft, konnte aber nichts feststellen.
    »Gas?«
    »Nein!« Phil schüttelte den Kopf. »Unheil!«
    Ich wollte lachen, aber der Ton blieb mir im Hals stecken. Etwas pfiff durch die Luft herab, anscheinend von oben, ich erhielt von Mr. High einen heftigen Stoß vor die Brust, der mich aus dem Gleichgewicht brachte…das war gut, denn als ich gerade der Länge nach in ein weiches Veilchenbeet sank, erhellte ein Blitz schlagartig die ganze Umgebung, es krachte, als fiele ein ganzes Bretterstapel vom Himmel und rings um uns herum zwitscherten und pfiffen Splitter…
    »Handgranate!«, dachte ich instinktiv und duckte mich. Dann aber hob ich den Kopf und sah gerade noch, wie oben im Haus ein Fenster geschlossen wurde. Von der Tür her pfiff jemand - Mr. High. Wie er dahingekommen war, blieb mir ein Rätsel, da er doch angeblich die Bequemlichkeit so liebte!
    »Jerry?«, fragte er leise.
    Ich sprang auf und huschte zu ihm hin.
    »Phil?«
    Es blieb still.
    Etwas lauter fragte er nun: »Hey, Phil. Was ist los?«
    Meine Augen hatten sich wieder an das Dunkel gewöhnt und jetzt glaubte ich, eine Gestalt quer auf dem Weg liegen zu sehen.
    Mr. High drückte sich in den Schatten eines niedrigen Baumes, der gleich neben dem Eingang stand.
    Dann hob er den Kopf und entsicherte die Pistole.
    Ich war mit einem Sprung bei Phil. Als ich ihn berührte, schnaufte er: »Phil - hast du was abbekommen?«
    Er bewegte sich jetzt und richtete sich mühsam auf.
    »Glaube nicht«, flüsterte er. »Muss wohl ein Brocken Erde gewesen sein, der mich aus den Schuhen gehoben hat!«
    Er hielt sich den Kopf und stand einen Moment schwankend vor mir. Über uns knarrte es. Ich fuhr zusammen und riss instinktiv die Pistole in Anschlag.
    Aber Mr. High war wachsam gewesen. Seine Pistole krachte ohrenbetäubend los, und die Kugel fegte dort oben nicht nur eine Fensterscheibe aus dem Rahmen, sondern nahm auch noch ein Stück vom Erker mit. Jedenfalls kamen die Trümmer heruntergepoltert.
    Ich blickte mich um, aber Phil hatte schon die Haustür erreicht. Mit zwei Sprüngen war ich von dem hellen Weg fort, auf dem ich vielleicht zu gut zu erkennen war.
    Mr. High machte sich nun auch an der Tür zu schaffen, während ich auf die Front des Hauses achtete.
    An der Tür knirschte etwas, und Mr. High pfiff durch die Zähne.
    »Jerry!«
    Die Tür des Hauses war offen, und ich folgte Mr. High und Phil.
    »Machen wir Licht?«, zischte Phil, aber Mr. High raunte zurück: »Nein. Der Bursche sitzt im Obergeschoss.«
    Vorsichtig, nach allen Seiten sichernd, drangen wir in die finstere Halle ein. Durch ein Fenster kam nur ein zaghafter Schein vom hellen Himmel der Großstadt.
    »Phil bleibt hier und sichert!«, befahl Mr. High.
    Mir wäre es nie geglückt, meinen Freund dazu zu

Weitere Kostenlose Bücher