0063 - Geschäft mit der Angst

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Autoren: Geschäft mit der Angst

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endete, hatte Barbour einen ganzen Haufen Reisig und Lumpen angezündet, sodass uns dieses große Feuer einen Anhaltspunkt gab für die Stelle, wo wir den Boden endgültig verlassen mussten.
    »Verdammt kurzer Anlauf«, knurrte Reynolds, aber dann schob er die beiden Gashebel nach vorne und gab die Rollbremse frei.
    Die Maschine machte einen Satz nach vorn und begann über das Gras zu hoppeln. Immer stärker wurden die Stöße der Räder, und immer schneller flitzten die Leuchtzeichen seitlich vorbei - aber auch immer näher kam das Ende der Bahn, das offene Meer. Eine Weile fürchtete ich, wir würden es nicht schaffen. Phil hinter mir gab keinen Laut von sich. Aber dann zog Reynolds auch schon die Maschine hoch, so steil, als wollte er zu einem Looping ansetzen, und ich meinte, jeden Augenblick müsste das Flugzeug zu steigen aufhören und zurückfallen!
    Aber das war natürlich Unsinn, Commander Reynolds wusste schon, was er seiner Maschine Zutrauen konnte, und nach kurzer Zeit zog er in geringer Höhe eine Schleife über dem Kutter, der alle Lichter gesetzt hatte. Auf der Insel verglühten die letzten Reste unserer Positionsfackeln.
    »Wir nehmen Kurs auf Idlewild, nicht wahr?«
    Ich nickte, und Reynolds nahm das Mikrofon des Funksprechgerätes.
    »Lassen Sie doch bitte gleich auch Nachricht an unsere Dienststelle geben«, bat ich. »Mr. High soll uns einen Wagen schicken, wir haben noch viel vor, ehe diese Nacht zu Ende ist!«
    Reynolds gab den Spruch durch und dann tippte mir Phil auf die Schulter.
    »Wo willst du denn das Geld finden, Jerry?«, fragte er durch den Motorenlärm. »Meinst du, dass Kennedy die Moneten versteckt hat? Ich möchte doch eher annehmen, dass er das Geld bei sich trug?«
    »Das hätte er vielleicht auch getan, wenn er die Hauptperson in diesem Spiel gewesen wäre.«
    »Ja, war er das denn nicht?«, fragte Phil.
    Ich schüttelte den Kopf. Seitwärts kamen schon die Lichter New Yorks in Sicht, ein imponierendes Bild, denn jetzt war da unten die Hauptverkehrszeit des abends, wo alle Kinos ihre großen Reklamen leuchten ließen und wahre Lichtkaskaden in den Vergnügungsvierteln über die Häuserwände flammten. Sehen konnte man das von hier oben natürlich nicht, aber der Widerschein all dieser Lichter wurde zu einer strahlenden Wolke, aus der sich wie dunkle Türme voller kleiner Augen die Silhouetten der Wolkenkratzer hoben.
    Das Funkgerät pfiff, und ich nahm den Hörer.
    »Air Police, G-man Jerry Cotton hier…«
    »Idlewild. Sie können direkt landen. Alles klar?«
    »Alles klar. Welche Landebahn?«
    »Landebahn drei oder fünf. Beide sind frei. Bitte sofort zum Hangar rollen, wir brauchen die Bahnen in zehn Minuten.«
    »Verstanden«, sagte ich und gab die Meldung an Reynolds weiter.
    Er drückte plötzlich auf die Geschwindigkeit, und die Maschine nahm die Nase nach unten. Ich wusste im ersten Augenblick nicht, welchen Kurs wir nun nahmen, aber dann kamen die Lichter der Landebahnen auf uns zu, die blauen Randlampen und weiter hinten die roten Scheinwerfer der Einflugschneisen am entgegengesetzten Ende des Rollfeldes.
    »Donnerwetter«, ließ sich Phil vernehmen, »das ging ja ein bisschen schneller als mit Lieutenant Carmans lahmen Kutter!«
    »Direkter Weg«, erläuterte Reynolds. »Auf dem Hinweg haben wir einen großen Bogen fliegen müssen, weil es Wiseman so gefiel. Meinen Sie, dass er uns in die Irre führen wollte?«
    »Wahrscheinlich. Wenn er nicht vorübergehend die Orientierung verloren hatte. Immerhin war er ja kein Berufsflieger, sondern Chairman der New York Stock Exchange.«
    Unsere Räder setzten mit einem leisen Ruck auf und federten über die Betonbahn.
    Er lenkte die Maschine bei der ersten Abfahrt von der Bahn herunter und ließ sie über einen der Zubringerwege auf das Gebäude der Flugleitung zurollen.
    »Unser Wagen ist schon da«, sagte Phil und wies auf ein zuckendes, rotes Licht jenseits der Barrieren.
    »Was hattest du von Mr. High anderes erwartet?«, fragte ich.
    ***
    Wir sprangen in den wartenden Wagen und ich schlug dem Fahrer auf die Schulter.
    »Los, zum Broadway und so schnell wie möglich!«
    Er nickte und startete so schnell, dass wir in die Sitze zurückgeworfen wurden. Dabei fiel ich jemanden beinahe in die Arme.
    »Hallo«, sagte Mr. High, »das ist ja eine stürmische Begrüßung, Jerry!«
    »Bitte um Entschuldigung, Mr. High«, sagte ich verwirrt, »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie im Wagen saßen.«
    Er lachte und sah mich aufmerksam an. Wir