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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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grimmig, schaltete ab und setzte zu einem ganz flachen Gleitflug an. Ich glaubte fast, wir würden die Kämme der Wogen streifen und uns in der Antenne der Funkstation auf der Insel verfangen.
    Für einen Augenblick huschte Wisemans Gesicht an uns vorbei, er warf sich augenblicklich nieder.
    »Da!«, schrie Reynolds auf einmal. Ich lehnte mich so weit nach vorn, dass mir die Gurte schmerzhaft in die Haut schnitten, und dann sah ich auch den Kutter, der mit schäumender Bugwelle auf die Insel zuhielt.
    »Sollten das schon unsere Leute sein?«, fragte er. »Aber der Kutter trägt gar keine Erkennungszeichen!«
    Mir wurde in diesem Augenblick Verschiedenes klar.
    »Vorsicht, Reynolds«, rief ich, »das ist der Rest der Bande!«
    Wie recht ich hatte, zeigte sich im gleichen Augenblick: Vom Deck des Kutters zuckten kleine Flämmchen, und dann entstand direkt in meiner Nähe ein Loch, wo eben noch die glatte Fläche war.
    »Die Halunken schießen!« Reynolds zeigte fassungsloses Staunen. »Also -dazu gehört ja wirklich allerhand!«
    Er riss die Maschine hoch, sodass ich in meinem Sitz zurückgepresst wurde, und stellte sie gleich wieder auf den Kopf. Wir rasten direkt auf den Kutter zu. Selbst jetzt hörte der Beschuss nicht auf! Die Kugeln flogen uns um die Ohren, aber Reynolds zögerte, bis er wirklich ganz nahe heran war. Dann drückte er auf die Knöpfe und ließ unsere Maschinengewehre sprechen.
    Es ging alles viel zu schnell für mich. Ich glaubte nur, die Splitter auf dem Kutter fliegen zu sehen, ein Mann taumelte zur Seite, und dann jagten wir schon wieder tief über das Wasser.
    »Da sind wir ja gerade zur rechten Zeit gekommen«, freute sich der Commander. Aber gleich darauf wischte er sich die Augen.
    »Hier scheint ja reichlich was los zu sein!«
    »Wieso?«
    In der Kurve wies er nach unten. Da schipperte ein zweiter Kutter durch die Wogen, fast wie der erste anzusehen. Nur dass auf diesem hier eine Flagge wehte - die Stars and Stripes.
    Wir flogen so tief darüber hinweg, dass sich die Männer an Deck duckten. Jetzt erkannte ich, dass sie Kurs auf den ersten Kutter hielten, und sie schienen auch zum Kampf entschlossen zu sein, denn an Deck stand ein leichtes Maschinengewehr.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht Lieutenant Carman mit seinem Kahn ist«, sagte ich.
    »Carman?«
    »Ja, von der New Yorker Wasserschutzpolizei. Wir haben zusammen diese Insel ausgehoben. Und wie ich ihn kenne, hat er meinen Freund und Kollegen Phil Decker vom FBI an Bord! Können wir nicht noch einmal etwas näher heran?«
    Reynolds legte den Vogel auf die Seite und zog eine recht kühne Schleife. Ich erkannte die Gesichter an Deck des Kutters zwar nicht, aber einer von den Leuten schien mir genau Phils Statur zu haben!
    Überdies waren sie alle sehr beschäftigt, denn jetzt hatten sie wohl die richtige Entfernung zu dem gegnerischen Fahrzeug erreicht und deckten es mit einer Garbe aus allen Rohren ein. Die beiden Schiffe waren mittlerweile der größten Insel ziemlich nahegekommen.
    Ich hatte nicht darauf geachtet, bis mir Reynolds auf einmal auf die Schulter klopfte: »Sprit ist bald alle. Wir müssen runter!«
    ***
    Die Insel kam uns rasend schnell entgegen. Ich sah im Licht der untergehenden Sonne das Wrack der gelben Maschine blitzen und fragte mich für eine Sekunde, ob uns dasselbe Schicksal bevorstände. Dann huschten ein paar kleine Sträucher vorbei, ich erkannte, dass wir schon tiefer als die Antennen auf der Funkstation waren, und dann schleuderte mich ein harter Stoß vom Sitz hoch und in die Gurte.
    Noch ein Stoß, ein entsetzliches Rumpeln - die Räder schlugen über den Boden, fingen langsam an zu rollen und trugen endlich das Fahrzeug über die sanft ansteigende Wiese, glitten genau in die flache Furche, die Wisemans Maschine gezogen hatte, und brachten unser Flugzeug zum Stehen.
    Reynolds schaltete die Motoren ab, die Propeller drehten sich noch ein paarmal und blieben dann stehen.
    Ich stieß das Verdeck auf und schwang mich hinaus, die Pistole in der Hand.
    Wo war Wiseman?
    Ich stand noch unschlüssig vor der Maschine, als es plötzlich knallte. Neben mir ein heller Schlag, ich fuhr zusammen: Die Maschine war getroffen worden!
    Der Schuss konnte nur aus dem mittelsten der drei Häuser gefallen sein. Aber auch Reynolds hatte es bemerkt. Das Glück wollte, dass unsere Maschine genau in der passenden Richtung stand. Ich wusste, dass Reynolds jetzt schießen würde, ich wusste es, ehe es krachte. Dann

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